Die amerikanische Bundesbehörde für Arbeitsbeziehungen (National Labor Relations Board, NLRB) hat das Unternehmen Google angewiesen, seinen Mitarbeitern ausdrücklich zu versichern, dass sie „auf der Arbeit“ über Politik und arbeitsplatzrelevante Themen sprechen dürfen. Laut einem Bericht des „Wall Street Journal“ (WSJ) hatten sich aktuelle und ehemalige Google-Mitarbeiter bei der NLRB über entsprechende interne Regelungen beschwert. Die NLRB ist für die Umsetzung des wichtigsten Arbeitsgesetzes der USA, des National Labor Relations Act, zuständig und kann gegen unfaire Arbeitspraktiken vorgehen.
Laut „WSJ“ dürfen Arbeitgeber in den USA bestimmte Äußerungen am Arbeitsplatz unterbinden. Gewerkschaftliche Aktivitäten oder Gespräche über die Verbesserung der Lohnsituation stünden jedoch unter einem besonderen gesetzlichen Schutz und ließen sich nicht ohne Weiteres verbieten.
Es ist nicht das erste Mal, das Google wegen der Meinungsfreiheit in die Schlagzeilen gerät. Im August 2017 fand die Entlassung von James Damore breite Wahrnehmung in den Medien. Der Ingenieur hatte in einer internen Denkschrift auf biologische Unterschiede zwischen Männern und Frauen hingewiesen und die ideologische Haltung des Unternehmens gegenüber der Diversität kritisiert. Der Google-Vorstandsvorsitzende Sundar Pichai begründete die Entlassung mit der Sorge um das psychische Wohlergehen der weiblichen Beschäftigten. Damores Äußerungen stellten eine Aufrechterhaltung schädlicher Geschlechterstereotypen dar.