@Etzkorn “Die diplomatische Kommunikation hat nicht umsonst bestimmte Regeln, deren Einhaltung häufig den Unterschied zwischen Krieg und Frieden ausmacht.” Stimmt, 2 Weltkriege verdankt die Welt der Tatsache, dass sie das Diplomaten “Latein” der Deutschen nicht versteht. Wenn man im Glashaus sitzt sollte man nicht mit Steinen werfen. Und, so wie man in den Wald hinein ruft hallt es zurück. Dabei hob sich Herr Grenell die ganze Amtszeit wohltuend vom deutschen Polit und Diplomaten Pöbel ab auf deren Niveau er sich gar nie begab. Soweit ich weiß war Herr Grenell auch nicht dabei, als der Amerikanische Präsident hier aufkreuzte um bei der Annahme seiner Ehrendokorwürde einer privaten Uni kräftig gegen “Angela” auszuteilen. Also bei diesem “Trampel” Auftritt hielt sich Herr Grenell dezent zurück und bot dem deutschen SED Urgestein in Sachen Diplomatie durchaus Paroli.
Thank you, Ric! Thank you, Orit!
Grenell machte einen sympathischen Eindruck, lud janz Balin zu seinen Partys ein (auch mit der Schäbli gibt’s übrigens ein Foto), mischte sich aber schließlich sehr lautstark in die Nordstreamsache ein und war dann nicht mehr ganz so sympathisch.
Markus Kranz / 11.06.2020 W.elches Amerika meinen Sie? Ich erkenne nur amerikanische Sender, allerdings vom falschen Amerika. Gibt es ein richtiges Amerika im falschen? Sorry, ich verstehe nicht, was Sie vermissen. Können Sie CNN und MSNBC nicht empfangen? In welchem Dorf leben Sie genau? Sollen wir sammeln?
Leider muss ich Ihnen hier widersprechen Frau Arfa. Ich bin mit Sicherheit alles andere als ein Antiamerikaner. Richard Grenell hat indessen durchaus mehrfach seinem Beruf zuwider gehandelt und es ist gut, dass er weg ist. Leider ist er nicht ganz weg, sondern wir künftig weitere Posten bekleiden, die sein Gefühl für Verantwortung bei weitem übersteigen. Insbesondere beim Beispiel Nordstream 2 hat er den bewährten diplomatischen Kodex verletzt, indem er sich direkt an deutsche Unternehmen gewandt hat, um ihnen mit Sanktionen zu drohen. Sein Ansprechpartner wäre die Bundesregierung gewesen, um diese aufzufordern, seine Ansage an die betreffenden Unternehmen weiterzugeben. Inhaltlich möchte ich die originelle Ansicht, dass Nordstream 2 ein Grund für Sanktionen sei, an dieser Stelle nicht kommentieren. Die diplomatische Kommunikation hat nicht umsonst bestimmte Regeln, deren Einhaltung häufig den Unterschied zwischen Krieg und Frieden ausmacht. Ein (gelinde gesagt) “deutlicher” Ausdruck gehört nicht zu diesem Kodex. Wenn also Herr Grenell noch derber vom Leder ziehen könnte, dann ist es schön für ihn, qualifiziert ihn aber in keiner Weise als Botschafter. Noch weniger ist es “durchsetzungsstarke” Diplomatie. Es ist vielmehr das Gebaren eines Elefanten im Porzellanladen. Wie gesagt: Gut, dass er weg ist. Zur Bezugnahme auf die historische und moralische Verpflichtung Deutschlands oder der Deutschen: Ich frage mich fast täglich als gnädig Spätgeborener, der dieser Frage nie in der Realität ausgesetzt war, wie ich mich in den unseligen Jahren des Nationalsozialismus verhalten hätte. Das Schlimme dabei ist, dass das richtige Verhalten nicht schwer zu erkennen war aber ich nicht garantieren kann, dass ich nicht aus Opportunität Schuld auf mich geladen hätte. Historische Verantwortung heißt sodann nicht, jedem Wunsch eines wichtigen Verbündeten zu willfahren. Man muss Freunde auch wie Freunde behandeln und die vertragen Kritik.
Gehört es nicht zu diplomatischen Gepflogenheiten, dass von Zeit zu Zeit gewechselt wird? Herr Grenell geht, eine neue kommt. Diplomatie spielt sich meist im Hintergrund ab. Bei Herrn Grenell war es anders. Ein ehrlicher Vertreter seiner Zunft, ein braver Untertan des amerikanischen Präsidenten.
C. Klassen, ich bin auch dafür erst mal vor der eigen Türe zu kehren. Das hat aber mit Herrn Grenell nichts zu tun, er arbeitete als US Botschafter in unserem Land und da kann man schon ein gewisses Maß an Anstand verlangen ! Abgesehen davon ist das heute gar nicht mehr zu trennen, weil die DEUTSCHE Waffenindustrie an ÄGYPTEN eine enorme Menge Waffen geliefert hat, die wahrscheinlich auch noch in anderen Ländern landen werden. So kann das Embargo für bestimmte Länder locker umgangen werden. SOLANGE die Politik die DEUTSCHEN WAFFENEXPORTE unterstützt, macht sie sich in meinen Augen an vielen Kriegen mitschuldig. Wir sollte mal die Füße ganz still halten und nicht nach dem “bösen Trump-Amerika” schielen. Wer im Glashaus sitzt….. !
Mir doch wurscht wer versucht in Berlin die politischen, wirtschaftlichen und militärischen Interessen der USA durchzudrücken, ob nun Grenell oder Prostetnic Vogon Jeltz, wo ist der Unterschied? Sicher hat er bzgl. der Mullahs recht, aber warum sollte man Nord Stream 2 stoppen? Damit uns die Amis ihr überschüssiges Fracking-Gas zum dreifachen Preis verkaufen können, tröpfchenweise über den Atlantik geschippert? Die Deutschen bezahlen ja immer noch zu wenig für Energie. Und zum Dank für die Sanktionen und kauft die Karrenbauer veraltete F/A-18-Jets bei Boeing, völlig irre. “Den Deutschen eine Predigt halten” - ja, Prediger brauche ich dringend zusätzlich zur Pastorentochter aus der Uckermark, noch einer der mir sagt was falsch und richtig ist, weil ich zu blöd bin das selbst zu wissen. Die meisten Deutschen haben übrigens keine Ahnung wer Richard Grenell ist, genauso wenig wie ich keine Ahnung habe wer gerade Grüßaugust der Bundesregierung in den USA ist, wen juckt das schon, Botschafter sind nur die Sprachrohre ihrer Dienstherren.
“.....und erinnerte Deutschland an seine ethischen, historischen und politischen Verpflichtungen.” Gut gebrüllt, Löwe. Woraus resultieren die von dem Scheidenden gefordeten Verpflichtungen, die er lautstark und ohne Unterlass der staunenden Öffentlichkeit wie zur täglichen Medikamenteneinnahme eintrichtert ? Aus einem Sieg über das verhasste Nazi-Deutschland. Noch heute, 75 Jahre nach einem Kriegsende ohne einen Friedensvertrag zwischen den ehemaligen Gegnern, wird der deutsche Steuerzahler für die Kosten der Stationierung amerikanischer Streitkräfte auf bundesrepublikanischem Territorium zur Kasse gebeten. Woraus sich eine ethische Verpflichtung einem Sieger gegenüber ergeben sollte, darüber lässt er den Bürger im Unklaren. Und dass sich durch die Vergangenheit Deutsche und Amerikaner historisch verbunden fühlen, muss auch noch geklärt werden. Dass politische Verpflichtungen eingehalten werden sollten muss von den dafür verantwortlichen Politikern eingefordert werden. Es ist kaum anzunehmen, dass der “einfache Mann von der Straße” dem scheidenden Diplomaten Tränen nachweinen wird, es sei denn Freudentränen.
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