Nachdem der Vatikan und die katholische Kirche nun
schon über sechzig Jahre um all die liebgewonnenen toten Juden
der Schoah trauern und die große Mehrheit der Katholiken offenbar
eingesehen hat, daß es ein schwerer Fehler war, die “Kinder Israels” nur
deshalb ihrem Schicksal zu überlassen, weil sie einst angeblich den
Heiland gekreuzigt haben, sind nun offenbar einige katholische Bischöfe,
der Ansicht, es sei höchste Zeit, nun endlich auch mal die allzu lange von Kritik
verschonten und verhätschelten Juden/Israelis zu ermahnen, die
es sich tatsächlich anmaßen, die armen Palästinenser
in die gleichen Ghettos einzusperren, denen sie selbst erst nach
der Befreiung von Auschwitz im Jahre 1945 entrinnen konnten.
Bischof Gregor Maria Hanke aus Eichstätt sprach von einem “Ghetto in
Ramallah”, Bischof Walter Mixa aus Augsburg von einer “ghettoartigen
Situation” in Palästina.
Kardinal Joachim Meißner erinnerte an die “Berliner Mauer” und meinte,
so wie die Israelis die Plästinenser einsperrten, so sperre man keine
Menschen ein, sondern allenfalls Tiere.
Kardinal Karl Lehmann äußerte Zweifel am israelischen Vorgehen gegen
den palästinensischen Terror.
Jeder, der den Film “Shoah” von Claude Lanzmann gesehen hat, bekommt
eine gewisse Ahnung davon, welch bedeutsame Rolle der tief verwurzelte
katholische Antijudaismus in Polen bei der Vernichtung des jüdischen
Volkes durch die Nazis und ihre zahlreichen Helfershelfer damals gespielt
hat.
Das KL Majdanek befand sich z.B. direkt im Südosten der polnischen
Stadt Lublin. Die Landstraße von Lublin nach Lemberg führte direkt am
Lagertor vorbei. Von den umliegenden Wohnhäusern konnte jeder, der es
wollte, sehen, was tagtäglich vor seinen eigenen Augen im Lager geschah.
Dennoch behaupteten zahlreiche polnische Katholiken, als sie nach der
Befreiung von Majdanek im Sommer 1944 erstmals von den Russen durchs
Lager geführt wurden, sie hätten von alldem nichts gewußt. Und um das
Maß voll zu machen, errichtete man nur wenige Jahre später
buchstäblich auf der Asche der ermordeten Juden einen katholischen Friedhof und
profanierte so das Gedenken an jene, die nicht einmal einen eigenen Grabstein hatten,
Als ich vor einigen Jahren die Gedenkstätte Majdanek besichtigte,
sagte unser Führer am Ende des Rundgangs sinngemäß:
“Jetzt verstehen Sie vielleicht, liebe Besucherinnen und Besucher,
warum die (!) Juden in Israel heute so fanatisch sind!”
Um im nächsten Moment einer herannahenden Reisegruppe von
israelischen Jugendlichen ein sowohl leicht verschämtes als
auch gut gemeintes “Good Luck for Israel!” zuzurufen!
Genauso ist es:
Einerseits betonen zahlreiche unserer katholischen Gutmenschen
permanent das sog. “Existenzrecht” Israels, das in ihrem Munde schon zur
Phrase verkommen ist.
Andererseits maßen sich unsere katholischen Bischöfe, die
mittlerweile bereits mehr als sechzig Jahre Trauerarbeit
hinter sich haben, an, Israel für dessen
Abwehrmaßnahmen gegenüber palästinensischen Terroristen offen zu kritisieren,
ohne dafür des “Antisemitismus” bezichtigt werden zu wollen.
Schimon Stein hat vollkommen recht, wenn er die Herren Hanke,
Lehmann, Meisner und Mixa dazu auffordert, sich doch lieber mit den
Angehörigen der Familien von mehr als 1000 Israelis zu treffen, die seit 2001
dem palästinensichen Terror zum Opfer gefallen sind, nur weil sie
Juden waren.
Doch genauso wie es offenbar einfacher ist, den Juden aus dem Ghetto
herauszubekommen als das Ghetto aus dem Juden, so ist es für unsere
katholischen Bischöfe mühsamer, sich aus dem Ghetto des
traditionellen christlichen Antijudaismus zu befreien, als die Juden bzw.
Israelis an ihre offenbar nicht gelernte Lektion aus Auschwitz in puncto
Mitmenschlichkeit gegenüber palästinensischen Terroristen zu erinnern.
Siehe auch:
“Man kann doch nicht in Yad Vashem erschüttert sein und dann über das Elend, das man in Ramallah vor Augen hat, einfach zur Tagesordnung übergehen. Nur das Warschauer Ghetto ist leider nicht mehr ungeschehen zu machen, aber Ramallah könnte wohl geändert werden.”
http://www.dradio.de/dlf/sendungen/interview_dlf/601883/
“Rassismus? Palästina leidet nicht, weil dort Araber leben. Palästina leidet, weil es im Würgegriff arabischer Terroristen ist. Deshalb weigert sich die zivilisierte Welt, die Hamas-Regierung zu finanzieren. Deshalb gibt es die Mauer und die Kontrollen an den Checkpoints.”
http://www.welt.de/politik/article750858/Wenn_es_aus_deutschen_Bischoefen_spricht.html
Und zu guter Letzt: Avi Primor, der Koschermacher vom Dienst:
http://www.dradio.de/dlf/sendungen/interview_dlf/601945/