Manchmal erzählt die Bundesanwaltschaft wirklich interessante Geschichten von den neuen Deutschen, wie die Landsleute anderer Herkunft gern von den „Neuen Deutschen Medienmachern“ genannt werden. Letztere erzählen solche Geschichten wiederum nicht so gern. Irgendwie möchten die neuen Deutschen gern besser dastehen als die alten Deutschen. Da passen Lebensläufe, wie die von unserer 41-jährigen Mitbürgerin Songül G. nicht so recht. In etwas holpriger Journalistenprosa wird da die Geschichte von Songüls ganz besonderer Heiratsvermittlung für ganz bestimmte Zuwanderer nach Deutschland erzählt:
„Songül G. pflegte von Deutschland aus regelmäßigen Kontakt zu dem in Syrien lebenden mutmaßlichen Mitglied des "Islamischen Staates" M. Dieses soll seit Mitte 2016 zusammen mit dem mutmaßlichen "IS"-Mitglied G. in Anschlagsplanungen eingebunden gewesen sein. Hiernach sollte in Deutschland ein Anschlag mit zahlreichen Todesopfern auf eine nicht näher ermittelte Großveranstaltung verübt werden. Zu diesem Zweck sollten anschlagsgeneigte Personen nach Deutschland geschleust werden und dort auf nähere Instruktionen zur konkreten Durchführung des Anschlags warten. Um unverdächtig zu erscheinen, sollten sie in der Zwischenzeit von eingeweihten "Glaubensschwestern" beherbergt und geheiratet werden.
Um dieses Anschlagsvorhaben zu unterstützen, verschaffte sich Songül G. eine unter fiktiven Falschpersonalien registrierte Mobilfunknummer und legte mit ihr im September 2016 jeweils einen Account bei den Messengerdiensten Telegram und WhatsApp sowie einen Account bei dem sozialen Netzwerk Facebook an. Anschließend übermittelte die Angeschuldigte die Zugangsdaten an M. Diese benutzte die Kommunikationsmittel fortan zum konspirativen Nachrichtenaustausch mit der Angeschuldigten sowie anderen Beteiligten an dem Schleusungs- und Anschlagsvorhaben.
Ebenfalls noch im September 2016 erklärte sich Songül G. gegenüber M. dazu bereit, einen der potentiellen Attentäter bei sich aufzunehmen und zu heiraten. Vor dem Hintergrund dieser Zusage versuchten zwei anschlagsgeneigte Personen im November 2016 aus Syrien in Richtung Deutschland auszureisen. Im Ergebnis gelang es ihnen allerdings nicht, Syrien zu verlassen.“
Die Deutsche Songül wurde jedenfalls verhaftet und wegen der Unterstützung einer ausländischen terroristischen Vereinigung angeklagt.