Die “Opfersteine” des Nationalsozialismus auf Hochglanz zu polieren, kann man durchaus verschieden auslegen. Bei 1001-Nacht gibts so eine Geschichte, wo fleißig an einer Öllampe gerieben oder poliert wird und dann der Geist die Flasche verläßt. Wenn’s der pöhse Geist ist, der sich nicht mehr in selbige Flasche zurück….....? Aber sicher hat die Frau Reker ihr Ansinnen völlig anders gemeint, sich nur mißverständlich ausgedrückt. Für merkwürdige Rituale ist die Frau Reker ja nicht ganz unbekannt. Zu der von ihr propagierten Abstandsregel ist aktuell noch der Alltags-Maulkorb dazu gekommen.
Die Worte stammen nicht von mir, gleichwohl ein Zitat, dass hier meines Erachtens bestens passt: “Erinnerung stellt in Deutschland die höchste Form des Vergessens dar.” Jetzt auch in der Sado-Maso-Variante, auf Knien polierend. Und natürlich mit einer Armlänge Abstand. Und ganz wichtig: ausgeladen von diesem Event sind Dieter Nuhr, Lisa Eckhardt, Thilo Sarazzin, die gesamte AfD und natürlich Covidioten. Achse-Autoren und deren Leser sowieso. Das schlimme an den Stolpersteinen an sich ist: sie mögen vielleicht gut gemeint sein. Aber gut gemeint war noch nie gut gemacht. Stattdessen werden die Opfer des Holocausts hier ein zweites Mal entmenschlicht und zum mit Füßen tretbaren Objekt deutscher Schuldverschiebung degradiert. Gäbe es diese Steine nicht, wir wären zumindest von dieser Reker-Idee verschont geblieben.
Stolpersteine polieren, weil man den Grünspan nicht leiden kann? Und warum soll der Goldstein besser sein?
Die Absicht ist aller Ehren wert. —————————————————————- Nur der der gewählte Jargon hat auch Geschichte…. —————————————————————- Wie sich doch das Vokabular der Bessermenschen mit dem des Herrenmenschen ähnelt.
In Deutschland putzen wir Stolpersteine, in der UNO legen wir welche, man finde den Fehler ...
Alles gut und schön! Ich würde es begrüßen, könnte es der deutschen Mehrheitsgesellschaft gelingen, uns als ganz normale “Menschen” wahrzunehmen! Dazu gehörte unbedingt, uns tatsächlich offen und ungezwungen, also ohne Ressentiments und falsche Ängste begegnen zu wollen! Ein super Indikator für aufrichtiges, ungekünsteltes und ideologiefreies “Angenommensein” wäre, uns ebenso normal zu behandeln, wie z.B. die Ostfriesen oder die Erfinder des Kupferdrahtes. (-; Warum also nicht mal einen gepflegten Witz über uns reißen? Wir Juden lachen gerne, am liebsten über uns selbst! Umso empörter bin ich darüber, dass Mitmenschen, denen gerade dies so hervorragend gelingt, von farbblinden Hypermoralisten und politisch korrekten, hysterischen Ideologen unnachgiebig ausgegrenzt und in ihrer sozialen Existenz vernichtet werden sollen! Meine Solidarität gehört deshalb Freigeistern wie z.B. Dieter Nuhr oder Lisa Eckhart! Wollte Deutschland ernsthaft etwas aus der Geschichte lernen, dann bitte, Andersdenkende nicht zu stigmatisieren, zu entmenschlichen und zu denunzieren. Wenn mich etwas an Faschismus erinnert, dann ist es der heute vorgetragene sog. Antifaschismus, mit seiner “politischen Schönheit”, seinem schwarzen, uniformen Block, seinen unzähligen abgefackelten Autos, eingeworfenen Fensterscheiben und in Internetprangern veröffentlichten Wohnadressen vermeintlich unliebsamer Personen. Deutschland ist immer noch anfällig für Fanatismen - das neue “total” heißt jetzt “alternativlos”... - So, genug geschwätzt, der Schabbes steht schon vor der Tür, und ich muss nochmal ins Geschäft, Geld zählen ...
Ich finde es nicht falsch, der jüdischen Mitbürger zu Gedenken, die Opfer von Hitlers Rassenwahn und seinen willigen Vollstreckern geworden sind. Aber im der Tat ist die Instrumentalisierung so offenkundig und zugleich abstoßend. Ich finde schon, es gäbe etwas aus dem Holocaust zu lernen, und zwar wie leicht aus biederen Nachbarn Denunzianten und Massenmörder werden können. Davon ist keiner gefeit, weder als Täter noch als Opfer. Aber die Deutschen haben nichts gelernt, weil sie den Holocaust als abscheuliches in seiner Dimension völlig unfassbares Verbrechen sehen, aber überhaupt nicht begriffen haben, wie es dazu gekommen ist. Allein Hitlers antisemitische Propaganda war nur die halbe Miete. Es brauchte eine Diktatur, die peu a peu wie jede andere auf Macht, Abgrenzung und Angst aufbaute. Willige Vollstrecker finden sich allemal, aber es braucht die Diktatur, dass sich keiner mehr in dem Weg stellt. Und dass die Deutschen es nicht begriffen haben, merkt man inzwischen täglich.
Mich regt ja mehr auf, dass Frau Reker einen Rechtsdrift konstatieren will, wo ich persönlich keinen sehe. Antisemitismus nimmt freilich zu, aber es doch der Mythos schlechthin, dass Antisemitismus ein Exklusivmerkmal des Rechtsextremismus sei. Das ist linksextremes Gedankengut, weil es sich dann umso leichter Israel “kritisieren” lässt, z. B. die Bezeichnung als Apartheidsstaat, während Linke in Deutschland hyperventilieren, wenn die DDR als Unrechtsstaat bezeichnet wird. Die Juden haben in CDU, CSU, FDP und sogar bei der AfD eine bessere Lobby als bei SPD, Grüne und SED. Sicherlich gibt es überall Antisemiten, aber in der heutigen Zeit haben vor allem linke Parteien ihre Probleme mit Israel. Frau Reker instumentalisiert den Holocaust für ihr eigenes Süppchen im “Kampf gegen Rechts”. Sie bringt unzulässigerweise den Amoklauf von Hanau in die Debatte. Zum gibt es bis heute keinen Beweis für eine fremdenfeindliche Aktion, zum anderen ist Antisemitismus was anderes als Rassismus und Fremdenfeindlichkeit. Der Antisemitismus ist ja bei den Zuwanderern aus Nahost ja oft noch viel deutlicher ausgeprägt als bei den autochtonen Deutschen.
Sauberkeit versteht das kleinste Kind, Hygiene findet die Zustimmung auch der systemtreuesten Vollpfosten. Damals war es was mit Rassen. Heute ist es die von oben verordnete… wie sagt man Tschistka auf deutsch?
Klar, Stolpersteine polieren. In den Städten gibt es ganz andere und größere Probleme als Grünspan: Realen importierten Antisemitismus. Aber so ist das heute überall in der Politik: Der Doofmichel muss mit irgendeinem Scheinthema abgelenkt und beschäftigt werden. Da zieht man doch gerne den Holocaustjoker.
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