Ich stelle es mir sehr schwierig vor, dafür zu garantieren, dass nichts aus Versehen gelöscht wird oder bei Katastrophen im Orkus verschwindet. Eigentlich müssten irgendwo immer noch Papierkopien liegen, und da ist es wieder ein Riesenaufwand, die aktuell zu halten. Vielleicht sogar unmöglich. Ganz zu schweigen von den Psychiatrieakten, um die ja eine große Geheimniskrämerei veranstaltet wird. Ich habe vor einigen Jahren versucht, etwas herauszufinden über Krankenhausaufenthalte und Behandlungen, Medikamente usw. aus den Jahren nach 2000, da wurde mir freundlich mitgeteilt, dass solche Akten nicht so lange aufgehoben werden. Auch Krankenkassenakten sind ja nur für ein Jahr einsehbar, das kann ich aber verstehen. Sicher ist, wenn Sie einen psychiatrischen Vermerk auf der Gesundheitskarte stehen haben, werden sie überall ungemein freundlich behandelt. Aber niemand nimmt einen noch ernst. Wenn das irgendwann digital gespeichert ist, wird man spezifische Kandidaten jeglicher Art mit einem Mausklick separieren können. Und der künftige Bürger könnte der einzige sein, der nicht weiß, was da alles drin steht. Trotzdem hat das auch fortschrittliche Aspekte, und ich glaube nicht, dass wir um irgend etwas herum kommen, das mit Digitalisierung möglich ist. Ich frage mich seit langem, warum Abgeordnete und parlamentarische Prozesse nicht digitalisiert werden können. Könnten die Leutchen selber etwas dagegen haben?
Karsten Dörre: Ja, aber das liegt m. E. daran, dass die Ärzte inzwischen mit Untersuchungen im Sinne von “Wir tanzen Ringelrein” Geld abgreifen. Weil es möglich ist. Wenn Sie gezwungen wären, die doppelten Untersuchungen selbst zu bezahlen, würden Sie sich ernsthaft wehren. Die Krankenkasse kann auch nichts tun. Denn wenn sie sich weigert, bleiben die Kosten bei Ihnen. Im aktuellen System haben Sie als Patient keine Chance.
Es klingt weltfremd. Weiß niemand mehr, dass das Lesekartegerät in den Praxen nicht eingeführt, sondern gefloppt ist? Fachfremde Vorstellung außerdem, dass die zusätzliche immense Arbeitsaufwand für die überflüssige Daten bewältigt werden kann und korrekt durchgeführt wird. “Gläsern” wird dadurch auch nichts und niemand.
Per Abfrage über die Sammlung von Millionen Gesundheitsdaten, lassen sich dann auch schnell Personengruppen herausfiltern. Z.B. Ungeimpfte. Oder potentielle Organspender. “Was, wie, ich habe doch gar nicht zustimmt zu einer Organspende.” - “Doch haben Sie, weil Sie in der App die Organspende nicht abgelehnt haben. Und jetzt her mit Ihrer Niere!”
@Harald Unger “Selber habe ich die Initiative ergriffen und mir, solange das noch möglich ist, die klassische Tetanus-Diphtherie-Keuchhusten-Polio” - Aua! Sie sind ja wohl ein ganz Schlauet. Aber wohl bekomms! War die von Pilzer oder Astra Zeneca? War wohl eine Empfehlung vom RKI und der STIKO? - Manche Leute lernen es nie.
Allein, dass man schon wieder eine App benötigt, um der Verwertung seiner persönlichen und sensiblen Daten zu widersprechen, ist eine Unverschämtheit. Und kann man sich wirklich sicher sein, dass dann die Daten auch wirklich geschützt sind? Irgendwo eines der hundert Häkchen, die man setzen muss, übersehen und schon hat man zugestimmt. Und außerdem wird die zentralen Datenbank, auf der dann die Daten sämtlicher Versicherter gespeichert sind, garantiert das Ziel von Hackern und Datendieben. Nee, ist schon klar, die elektronische Patientenakte ist was Gutes für den Patienten. Wer’s glaubt.
Grundsätzlich ist die Digitalisierung des Patienten fällig. Meine Lebensgefährtin wird wegen der ständigen Hin- und Herschickerei zu verschiedenen Fachärzten nicht gesünder sondern kränker. Denn jeder Arzt glaubt den Ergebnissen der anderen Ärzte nicht und die Untersuchungen und Blutabnahmen/Tests wiederholen sich ohne konkreten Fortschritt. In Dänemark z.B. hat Digital Health ein großes Ansehen und Vertrauen bei den Bürgern.
Wenn ich bedenke , wie einfach eine Organspende organisiert ist und wie verkompliziert Patientenverfügungen sein können , wäre da mal eine Vereinfachung auf max. 3 Varianten angebracht. Daß man dauernd verordnete Rezepte/Verordnungen oft 20 km und mehr beim Facharzt abholen muß , ein Unding ? Wie die das hinkriegen wollen zwisch den Ländern und unterschiedlichen Versicherungen ? Ich glaube das wird noch 30 Jahre dauern .
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