Heute Morgen hatte ich einen kurzen Beitrag über die jüngste Rechtsprechung des Court of Appeal zur Vergewaltigung geschrieben. Das Thema fand ich einfach unter juristischen Gesichtspunkten interessant, unter anderem auch deshalb, weil die britische Regierung zur Verhinderung angeblicher Vergewaltigungen im Suff im letzten Jahr noch eine teure Werbekampagne aufgelegt hatte. Auch halte ich die sehr weite Auslegung des Vergewaltigungsbegriffs in England für rechtspolitisch verfehlt, zumindest aber doch sehr fragwürdig. Von strafrechtlichen Regeln erwartet man eben im Idealfall, dass sie klar umrissen sind, was vor der Entscheidung des Court of Appeal bei der Vergewaltigung eben nicht gegeben war.
Was ich aber wirklich nicht vorausgesehen hatte, war das Interesse an meinem Beitrag, wobei “Interesse an dem Beitrag” wahrscheinlich die falsche Formulierung ist, denn das Interesse galt lediglich den verwendeten Stichwörtern: Vergewaltigung bzw. “rape”, Sex, Alkohol. Da ich bei meinem anderen Blog die Besucherzahlen für jeden einzelnen Artikel ablesen und auch sehen kann, wodurch die Besucher auf den Beitrag aufmerksam geworden sind, ist es ziemlich eindeutig, was bei uns gesucht (aber eben nicht gefunden) wurde.
Ich bin doch sehr erstaunt: Dass das Internet vor allem auch der Sexindustrie seine gut ausgebaute Infrastruktur verdankt, hat man ja schon gelegentlich gehört. Dass aber schon ein paar Stichwörter reichen, um die Besucherzahlen explodieren zu lassen, war mir in meiner Naivität dann doch neu. Nun also ein weiterer Versuch, die alte Werbe-Weisheit “Sex sells” im Selbstversuch auszuprobieren. Ich bin gespannt, was passiert.