Ehrlich gesagt, mir geht es nicht darum, ob die Deutschen gut oder böse sind. Ob die deutsche Geschichte jetzt eine edele oder eine übele ist. Mein Standpunkt ist: Ich bin nun mal Deutscher. Das ist weder gut noch böse. Es ist einfach eine Tatsache. Und ich finde es absolut krank, wenn jemand alles sein will, bloß nicht er selbst. Und genau das erscheint mir bei Linken sowieso, aber auch bei vielen “Gutmenschen” so: Man ist “Weltbürger”, “Europäer”, sonst irgendwas, aber um Himmels Willen bloß nicht Deutscher. Was mich immer noch verblüfft: Wenn jemand in den Vorstand eines Dackelzüchtervereins gewählt werden will, wird er sich doch anpreisen: “Ich tue alles für Euch Dackelzüchter in diesem Verein. Ich bin für Euch da. Ich will diesen Verein fördern wo ich nur kann. ...” Er wird doch wohl kaum sagen: “Wir müssen alles für den Schäferhundezüchterverein tun. Ihr müsst für die Schäferhundezüchter zahlen. Der Schäferzüchterverein ist viel wichtiger als der Dackelzüchterverein.” Aber genau mit solchen “Anti-Dackel”-Sprüchen werden Politiker in Deutschland gewählt. Was mich z.B. auch verblüfft: Wenn jemand zum Präsidenten der USA gewählt werden will, ist es doch normal, dass er sagt “America first”. Soll er sagen “Kanada zuerst”? Trotzdem wird er dafür angegriffen. Ein letztes Beispiel: Alice Schwarzer hat bei Lanz einmal freudig gesagt “Die Algerier sind ein stolzes Volk.” Man stelle sich einmal vor, irgendjemand würde im TV sagen “Die Deutschen sind ein stolzes Volk.” Der “Nazi-Ruf” des Establishments würde bis in die letzten Winkel dringen. Ich will einfach nur gleiches Recht für alle. Auch für uns Deutsche.
Nibelungen? erleben wir leider gerade live, am Ende sind alle tot nur nur weil keiner sich traut mal Tacheles zu reden und immer weiter gemauschelt wird.
Ich sitze hier im köstlichen Vorharz….ich sehe es auch das die Menschen in unserer Heimat sich wieder auf ihre gemeinsamen Werte besinnen…es ist schön zu sehen das sie sich von denen da ,, Oben” nicht alles nehmen lassen. Danke für diesen Beitrag. Viel Spass für alle in diesem Sommer
Die dt. Kultur verfügt über sehr reiche musikalische, dramatische, lyrische, philosophische und wissenschaftliche Traditionen. Viel von diesem Erbe hüten wir heute noch. Aber von gelegentlichen Ausnahmen abgesehen bewahren wir es nur noch, wir haben aufgehört, es zu erweitern. Im 18. Jahrhundert haben deutsche Dichter Shakespeare entdeckt, der ihnen zwar weit überlegen war, den sie aber genügend verstanden, um ihn erstklassig zu übersetzen. Daraus resultierte eine dt. dramatische Tradition, die sich mehr an Shakespeare als an Racine orientierte, aber auch Racine (der großen Einfluss auf Schiller hatte) nicht vergaß. Und heute, wie läuft heute das künstlerische Multikulti? Doch im besseren Fall so, dass wir die orientalische und afrikanische Musik (die zum Teil wirklich gut ist) übernehmen, ohne sie weiter zu entwickeln oder jedenfalls zu variieren, was dt. Musiker noch im frühen 20. Jh. ganz sicher getan hätten. Im schlechteren Fall hören wir eine musikalische Perversion namens Rap. Amerikanische Spielfilme, auch gute, werden in D sehr viel gesehen, regen dt. Regisseure aber wenig an. Von den Multikulti-“Kunstwerken” des “Zentrums für Politische Schönheit” brauche ich nichts zu erwähnen, das sind Ergüsse des Wahrheitsministeriums. Aber warum übernehmen wir gute Anregungen unverändert oder auch gar nicht, und warum lassen wir unsere Tradition immer musealer und staubiger werden, statt weiter zu machen, wo andere aufgehört haben? Warum haben wir so gut wie jedes Interesse an neuerer Lyrik verloren, so dass es für Gegenwartslyriker kaum noch eine Bühne gibt? Keine gegenwartspolitische Katastrophe würde uns an weiteren unpolitischen Kunstwerken hindern.
Der Artikel, vermutlich ohne dass der Autor das will, bestärkt eine besorgniserregende Tendenz: dass das bürgerliche Publikum, so wie es die kulturellen Veranstaltungen als ZUSCHAUER besucht, ebenso die Politik nur als Zuschauer betrachtet. Demokratie bedeutet aber mehr, nämlich MITVERANTWORTUNG für das Gemeinwesen. Beifall und Buhs an den richtigen Stellen reichen nicht, die häufig zu beobachtende Apathie (“da kann man doch nichts machen”) noch weniger.
Ein kluger und wohltuender Beitrag, sehr geehrter Herr Rietzschel! Bei Ihnen nicht ungewöhnlich.
Schade Herr Rietzschel, die Stelzen-Festspiele haben Sie vergessen.
Immer, wenn irgendwo ein bißchen viel Äktschn ist, für mein Nervenkostüm etwas zu viel, dann sage ich mir:“Komm, das ist doch genau das, vor dessen Verschwinden du Angst hast!!” Gilt auch auch für präpotente Besucher der Hochkulturevents…..Wer weiß, wie lange es das noch gibt. Oder nur noch in haram-Reservaten.
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