Von Irfan Peci.
Erinnern Sie sich noch an das Ende des Echo nach der Preisverleihung an die Rapper Farid Bang und Kollegah? Die Aufregung und Überraschung über den Antisemitismus in ihren Zeilen war so groß, dass reihenweise Echos zurückgegeben wurden und der Preis anschließend ganz starb. Angesichts des Ausmaßes der damaligen Empörung mutet es merkwürdig an, welche Rapper-Aussagen gleichzeitig stillschweigend, manchmal auch zustimmend, toleriert werden.
Gerade die Toleranz vieler Linker gegenüber dem frauenfeindlichen Deutschrap ist sehr seltsam, beachtet man zudem den Antisemitismus und Antiziganismus im Deutschrap, der somit typische Merkmale rechtsextremistischer Ideologie erfüllt. Allein die deutschenfeindlichen Texte unterscheiden sie klar von deutschen Rechtsextremisten. Wird allein deshalb der Antisemitismus trotz des Echo-Skandals gern übersehen? Neben der bekannten "Auschwitz-Zeile" gibt es bei etlichen Kollegen von Kollegah und Farid Bang viele weitere Stellen, die ganz klar antisemitisch sind. Hier ein paar Beispiele:
Bushido:
„C'est la vie, ich mach'n Anschlag wie Tel-Aviv“
Sadiq:
„Ich lade die Kalash und baller mit Arabs
Für Falastin, Hamas und Jabhat al - khallas
Fick Assad, Netanyahu oder Putin“
Massiv:
„Ich bekämpfe ganz Tel Aviv
Ich befrei Libanon Falastin yeah“
Bei „Zigeunern“ hilft auch keine „Israelkritik“
Wahrscheinlich würde der geübte Linke an dieser Stelle darauf verweisen, dass es sich doch um Israelkritik handele. Eine Umdeutung, die angesichts der Textzeilen über "Zigeuner" schon schwerer sein dürfte. Beispielsweise heißt es bei Fler:
„Du Zigeuner, das Ghetto hat kein Platz für dich
Klau dir die Beats zusammen, egal, du weist ich kack auf dich“
Aber auch andere Rapper bedienen sich solcher rassistischer Vorurteile wie Massiv, der folgende Zeile rappt:
„Feuer mit der 9er, ticket Kokain
Und zahle keine Steuern wie Zigeuner“
Keiner der sonst omnipräsenten Tugendwächter hat da protestiert, obwohl hier doch das rassistische Bild fauler "Zigeuner" gezeichnet wird, die angeblich keine Steuern zahlen würden. Hier wird deutlich, dass mit zweierlei Maß gemessen wird, denn nur für nur halb so schlimme Aussagen würde man jeden CSU- oder AfD-Politiker medial zerreißen.
Vielleicht hat die Toleranz gegenüber den Rappern damit zu tun, dass sie trotz Rassismus und Antisemitismus in politischer Hinsicht linke Positionen vertreten. Sie betreiben AfD-Bashing, Trump-Bashing und sprechen sich immer wieder für eine grenzenlose Aufnahme von Zuwanderern aus.
Xatar hat ein Lied gegen die AfD gemacht, in dem er darüber rappt, wie angeblich die Flüchtlinge für alles Negative, was in diesem Land geschieht, zum Sündenbock gemacht werden.
„Neider köpfe ich vor dem Reichstag“
Auch Eko hat ein Lied über die AfD gemacht in der er sie aufs Übelste beleidigt:
„AfD bedeutet: Alles Fotzen, digga
[...[
Doch die größten Hurensöhne sind die ruhigen von denen
[...]
Ihr seid wie der Wichser Trump, ganz witzig insgesamt
[...]
Nur ein Arschloch wählt AfD, die NPD heimlich“
Ein Massiv, der antisemitische Texte rappt, versteht sich prächtig mit einem Grünen wie Anton Hofreiter, der einen Massiv sogar "in die Partei aufnehmen will". Massiv zeigt sich nicht abgeneigt, unter der Bedingung, nicht nur beizutreten, sondern auch "vorne ans Pult" zu dürfen, das heißt eine Führungsposition bei den Grünen zu bekommen.
Antisemitische Aussagen, wie man sie von Massiv kennt, sind also offenbar kein Hindernis, von den Grünen als Spitzenkraft aufgenommen zu werden, neben anderen schockierenden Aussagen wie:
„Neider köpfe ich am liebsten vor dem Reichstag“
oder
„Ich setz dein Block in Brand wie der Ku-Klux-Klan“
In seinem Lied "Palestine" verherrlicht Massiv sogar den Märtyrertod im Kampf gegen Israel:
„Das ist der ehrenvolle Tod, guck' wie Allah dich in den Himmel ruft
(Ya Allah) Dieser Junge starb für's Vaterland
Ihr vertrocknet unser Heiliges Land
Habt uns verboten zu atmen und unsere Erde verbrannt
Falastin - ich hab den Stein in der Hand
Wir sind das Volk der Unterdrückten mit Koran um den Hals“
„Am Schweinefleisch ersticken“
Nicht so harmonisch lief dagegen das Gespräch zwischen Beatrix von Storch und Bushido, das die meiste Zeit sehr hitzig geführt wurde. Bushido vertrat hierbei die klassischen Positionen der Linken, er sprach sich für eine unbegrenzte Aufnahme der Flüchtlinge aus und sah die Muslime und den Islam stets in der Opferrolle, nach dem Motto "Das hat alles nichts mit dem Islam zu tun". Auch kritisierte ausgerechnet er, dessen Texte vor Frauen- und Schwulenfeindlichkeit nur so strotzen, Frau von Storch wegen der Kritik der AfD am Gendermainstreaming, so als ob er ein Verfechter dessen wäre.
Neben Frauen- und Schwulenfeindlichkeit, über die man sehr oft in diesem Zusammenhang spricht, ist "Deutschrap" noch etwas, nämlich deutschfeindlich. Deutschland und alles Deutsche kommt immer nur in einem negativen Kontext vor. Besonders der bekannteste deutsche Rapper Bushido sticht hier heraus, dem man paradoxerweise 2011 den Bambi-Integrationspreis verliehen hatte, da er sich heute angeblich "klar gegen Gewalt und Diskriminierung" eingesetzt hätte. Weiter hieß es in der Bambi-Preisverleihung: "Er repräsentiert eine Generation von jungen Deutschen, die zwischen zwei Kulturen leben und zeigt, dass man es schaffen kann in einer Gesellschaft, die viele verschiedene Wurzeln hat." Bushido zeigt dann in seiner Ansprache zwar einen Funken Reue und sagt Dinge wie: "Ich bin 33 Jahre und ich werde heut ganz bestimmt nicht mehr das sagen, was ich vor 10 Jahren gesagt habe". Doch wieso findet man dann noch Jahre später Zeilen wie:
„Hoffentlich erstickt dein fetter Vater an sei'm Schweinefleisch“
Wer ist denn hier gemeint, wenn nicht die "Deutschen"?
Bereits früher sagte Bushido Dinge wie:
„Denke nicht nach, warum ich mich in die Scheiße reit'
Ich hasse euer Essen, hasse euer Schweinefleisch“
oder
„Selber schuld, du bist zu den Deutschen gewechselt
[...]
Für Tracks mit Fler hast du die Kanacken-Ehre verkauft
[...]
Ich bin Taliban, du bist nur der Fabian“
„Der Ausländer killt dich“
Bushido hat sich auch nie in seiner Musik als Deutscher bezeichnet, sondern immer nur als "Araber", "Tunesier", "Ausländer", "Taliban", "Osama" und sich immer klar von den "Deutschen", den "Fabians" "Jens" und "Eriks" abgegrenzt:
„Guck, ich bin Tunesier, will von unten nach oben
Ich bin Kanake, deswegen fragen mich Kunden nach Drogen“
oder
„Ich bin ein Ausländer keiner von euch deutschen Rappern
[…]
Wir sind ein Phänomen, die zwei Araber auf deutsch“
oder
„Der Ausländer killt dich, raus in die Wildnis“
und weiter
„Bestimm allein, was ich tun will, was ich heut bin
Und den Rest verdank ich 5-6 Leuten und
Von denen heißt keiner Erik und Jens“.
Noch zwei Beispiele? Bitte:
„Du willst Baggy, ich Lederjacke
Du blond, ich Kanacke“
und
„Du kommst mit Timo, Lars und Steffen, ich mit Hichäm, Ahmad, Yessen
Bilal, Ali, Ekrem – wenn wir dich mit Mikrokabeln fesseln
Und wie Igelstacheln stechen, wie'n Bienenschwarm abstechen“
Höhepunkt der Deutschfeindlichkeit ist die Verbrennung der deutschen Fahne in dem Lied „Untergrund" von Bushido und Eko Fesh:
„An der Skyline leuchtet mein Name in Leuchtreklame
Ich stopf dein Adler aus, verbrenne deine Deutsche Fahne
[...]
Was weißt du Kartoffel schon von einem krassen Leben
Du willst vom Papst den Segen, ich will nach Mekka reisen
Zurückkommen und auf alle Deutschen Rapper scheißen“
Denn wozu auch integrieren, schließlich regieren mittlerweile laut den Rappern "Kanacken das Land", wie es einst Farid Band und der mittlerweile tote IS-Terrorist und damals noch Gangsterrapper "Deso Dogg" rappten:
„Deso Dogg und Farid Bang, Kanaken regier'n Deutschland“
Man weigert sich ganz klar, sich mit diesem Land zu identifizieren, doch wieso man trotzdem freiwillig hier lebt, fasst der marokkanische Rapper "Abdi" gut zusammen:
„Auf die Frage, ob ich Deutscher bin
Kann ich nur sagen, dass ich in jedem Falle gerne in Deutschland bin“
Das bedeutet im Klartext, man ist nur hier, um die Vorteile eines Lebens in Deutschland zu genießen, jedoch nicht als Deutscher. Genau so kann man dann hunderttausende Euro – mittlerweile knacken diese Rapper auch die Millionengrenze – in einem Land verdienen, mit dem man sich null identifiziert, über das man sich lustig macht, es beleidigt und dessen Fahne man in seinen Texten verbrennt.
Irfan Peci, geboren 1989 in Serbien, aufgewachsen in der Oberpfalz, wird 2007 zum Deutschland-Chef der „Globalen Islamischen Medienfront“ (GIMF), eines der weltweit wichtigsten Propaganda-Netzwerke für al-Qaida. Vom BKA enttarnt, wird er inhaftiert und als V-Mann für den Verfassungsschutz angeworben. Er hat mit seiner extremen Vergangenheit gebrochen und darüber in seinem Buch „Der Dschihadist“ geschrieben.