Ahmet Refii Dener / 27.04.2025 / 14:00 / Foto: Montage achgut.com / 18 / Seite ausdrucken

Gerichtsverhandlung heute: Realität oder Kabarett?

Ich saß neulich als Beobachter im Gerichtssaal. Aber Recht wurde dort nicht gesprochen. Es wurde verhandelt. Mit Gesten, mit Andeutungen, mit Bargeld und Pralinen. 

Neulich war ich im Amtsgericht. Einfach so. Kein Termin, keine Pflicht. Zuschauerplatz, dritte Reihe links. Kaffee in der Hand, ein bisschen Neugier. Mehr nicht. Was ich bekam, war ein absurdes Kammerspiel. Vier junge Männer auf der Anklagebank. Einer mit Fußfessel, offenbar ein Abokunde. Die anderen drei: nervös, gelangweilt, kalkuliert – eine Mischung aus allem. Der Vorwurf: gemeinschaftliche Bedrohung mit einem Messer, nächtlicher Übergriff in einer dunklen Ecke.

Das Opfer: 18 Jahre alt. Ein Junge, der an jenem Abend zur falschen Zeit am falschen Ort war. Er wurde in die Ecke gedrängt, durchsucht – nicht vom Staat, sondern von den Tätern. Was fanden sie? Fünf Euro. Eine Bankkarte. Und: ein Taschenmesser. Das Messer war das Wertvollste. Nicht wegen der Marke. Sondern wegen der Bedeutung in dieser Parallelwelt: Ein Messer ist Status. Ein Messer ist Macht. Also nahmen sie es mit.

Im Gericht: keine Messer mehr, dafür eine andere Art von Spitze. Die Sache sollte bereinigt werden – mit zwei Geldscheinen und einer Süßigkeitenschachtel. Einer der Angeklagten bringt Toffifee und 150 Euro mit. Der andere: 100 Euro. Beide entschuldigen sich. Mit Handschlag. Im Gerichtssaal. Die Bühne ist eröffnet. Ich sitze hinten, sehe alles. Und frage mich, ob das hier noch Realität ist oder schon Kabarett.

Der Rechtsstaat ist in Rente gegangen

Die Richterin bemüht sich. Die Staatsanwältin notiert. Drei Verteidiger, alle arabischsprachig, besprechen sich in ihrer eigenen Sprache. Sie vertreten zum Teil dieselben Angeklagten, verfolgen aber unterschiedliche Strategien. Koordinierte Verwirrung.
Taktik im Nebel. Ein Angeklagter sagt, er wolle keine Namen nennen. Warum? Weil man in seiner Welt nicht spricht. Nicht über Täter. Nicht über Freunde. Nicht über Wahrheit. Denn wer spricht, lebt gefährlich. Und wer schweigt, bleibt geschützt – manchmal sogar belohnt.

Wer das Messer geführt hat? Unklar. Wer nur dabeistand? Egal. Die Aussage: kollektiv vage. Der Schutzmechanismus: einstudiert. Die Richterin zieht durch. Sieben Stunden Verhandlung, mit drei Pausen. Zwei Polizisten begleiten die Sitzung – schweigend, sitzend, standhaft. Ich sehe ihre Gesichter. Das ist kein Job. Das ist täglicher Wahnsinn mit Uniform.

Am Ende: Urteile. Zwischen zwei und fünf Jahren, drei mit Bewährung. Der Fußfesselmensch bekommt am meisten. Die anderen weniger. Nicht, weil die Schuldfrage klar wäre – sondern weil niemand widerspricht.

 

Ahmet Refii Dener ist Türkei-Kenner, Unternehmensberater, Jugend-Coach aus Unterfranken, der gegen betreutes Denken ist und deshalb bei Achgut.com schreibt. Mehr von ihm finden Sie auf seiner Facebookseite und bei Instagram.

Foto: Montage achgut.com

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Ralf Pöhling / 27.04.2025

Ich sage es immer wieder: Das einzige was noch zuverlässig funktioniert, ist die direkte Gegenwehr. Alles was danach kommt ist ein Verwaltungsakt. Ein Verwaltungsakt, der sich an der üblichen deutschen Mentalität festmacht und nicht an der von so manchem Zugewanderten. In anderen Ländern herrschen andere Sitten. Wenn diese dann zu uns zuwandern, Migranten bringen ihre Lebensgewohnheiten doch meist mit, versagt unser System, da es nur auf deutsche Täter ausgerichtet ist. Das Clandenken ist in vielen anderen Ländern, insbesondere den arabischen, immer noch sehr stark ausgeprägt. Da wird aus einem Scharmützel zwischen einzelnen schnell ein großer Schlagabtausch zwischen ganzen Familien. Im Prinzip machen die das bei uns auch so. Dass die dann hier vor Gericht erscheinen müssen, ist für die dann ein nötiges Showprogramm. Wirklich geregelt wird das Problem dann außerhalb des Apparates auf deren Weise. Stichwort: Friedenspfeife. Untereinander ist das bei denen akzeptiert. Schwierig wird es aber dann, wenn ein Deutscher, der von seinem Rechtsstaat Gerechtigkeit erwartet weil er keine große Familie hat, ein Problem mit zugewanderten Strukturen bekommt. Da hilft dann das Showprogramm vor Gericht nicht mehr. Die Polizei kann das sicher bestätigen. Das “ich weiß wo dein Haus wohnt”-Problem” ist Alltag. Nicht nur für so manche Zivilisten zur falschen Zeit am falschen Ort, sondern erst recht für unnachgiebige und nicht erpressbare Ermittler. Und falls das nicht vollumfänglich verstanden wird: Diese Clanstrukturen ziehen sich durch die gesamte arabische Gesellschaft, bis in den Staats- und Sicherheitsapparat. Auch hier. Bis zu einem gewissen Grad gibt es das bei uns mit dem Filz im Apparat auch, der ist aber eher geschäfts- und nicht familienorientiert. In beiden Fällen hat man als Einzelkämpfer aber immer gleich mit einer Wand zu tun. Und um diese Wand durchbrechen zu können, braucht der Einzelkämpfer eine bessere Bewaffnung. Im übertragenen Sinne und wörtlich gemeint.

Thomas Szabó / 27.04.2025

Ich empfehle jedem sich ein Interview mit Jette Nietzard der Bundessprecherin der Grünen Jugend in Deutschland anzusehen. Sie wurde gefragt was sie den Eltern eines Kindes antworten würde, das durch Migranten ermordet wurde. Ihre Antwort: “...Kinder werden nicht mehr von afghanischen Attentätern ermordet als von deutschen Vätern.” Bei dieser Antwort fehlen mir die Schimpfwörter. Hier sieht man wie moralisch verkommen die Grünen sind. Ihre Antwort ist eine glatte Lüge. Sie verleumdet reflexhaft die Deutschen, um mordende Migranten zu verharmlosen. Sie hätte genau so gut sagen können: “Islamische Attentate werden nicht mehr von Muslimen verübt als von deutschen Nonnen.” oder “Es gibt nicht mehr deutsche KZ-Wärter als jüdische.” Moralisch gesehen muss ich die Grünen als Mörder beurteilen.

S.Buch / 27.04.2025

Der 18jährige war wohl eine Kartoffel. Sonst wäre der Fall gar nicht vor einem deutschen Gericht, sondern vor’m ethnisch einschlägigen „Friedensrichter“ gelandet. So, wie es im Zuge der massiven Islamisierung Schlands sukzessive immer öfter der Fall sein wird. Bis eines gar nicht mehr so fernen Tages der deutsche Rechtsstaat nicht mehr existent ist.

Jochen Lindt / 27.04.2025

7 Std sind natürlich zu lang, aber Kuscheljustiz ist das keineswegs. Bewährungsstrafe ist bei jugendlichen Ersttätern normal, aber man darf nicht vergessen, dass harte Strafen bei dieser Klientel ohnehin sinnlos sind, weil die aus Kindern dann harte Kerle machen. (Zumal hier vermutlich nur die Anzahl entschied, wer Täter und wer Opfer wurde). Besser als diese ewigen sinnlosen Prozesse wäre Ausbürgerung und Abschiebung bei Doppelstaatlern.  Sowie Verbot der Einbürgerung bei Vorstrafen. Hier könnte der neue Kanzler Merz Ideen umsetzen, die seit 1998 in der Schublade liegen.  Ideengeber damals war übrigens der Innenminister Otto Schily (SPD), von Beruf Strafverteidiger.

Wolfgang Richter / 27.04.2025

Wer wissen will, in “welchem Land” er lebt, dem empfehle ich schon seit Jahren, statt “Badesee” mal die Wirkstätten unserer Juristen zu besuchen, egal ob Straf- oder Zivilverfahren. Dort ist der Zugang idR öffentlich (außer bei Jugendstrafsachen) und kostenfrei .  Bei jedem Kabarett in sog. “Künstlertempeln” muß man dafür bezahlen und bekommt dafür nur ein Kunstgebilde “serviert”, während die Realität im Lande die Augen öffnen könnte, braucht aber schon mal starke Nerven und gehöriges Maß an Selbstbeherrschung. Gelegentlich ist die Cafeteria dort ein brauchbarer “Fluchtpunkt”, nach Sicherheitskontrolle am Eingang sodann auch öffentlich besuchbar.

Elias Hallmoser / 27.04.2025

Natürlich wird in einem Gerichtssaal die Tat (anhand von Tatbestandsmerkmalen) verhandelt und dann ein Urteil gefällt; die Täter versuchen sich in ein besseres Licht zu stellen, obwohl das juristisch kaum ins Gewicht fällt. Und die hier grob beschriebenen Täter handeln nicht sehr viel anders als Gelegenheits-, Gewohnheits- oder Berufskriminelle, oder ‘Ehrenmänner’ aus gehobenen Gesellschaftsschichten.

P. Zilger / 27.04.2025

Harte Reaktion seitens Justiz, Politik, Medien, Kirchen, Verbänden, NGOs findet nur statt, wenn der Täter sich irgendwie rechts einordnen lässt.

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