Joachim Nikolaus Steinhöfel / 11.11.2022 / 09:00 / Foto: Achgut.com / 18 / Seite ausdrucken

Gerichtsfest: Achgut-Denunzianten dürfen Antisemiten genannt werden

Anonyme Denunzianten versuchen Unternehmen dazu zu bringen, Achgut auf ihre Werbe-Blacklist zu setzen. Sie verbreiten z.B. antisemitische Karikaturen gegen Henryk M. Broder. Ein Gericht hat dem sozialen Medium untersagt, Tweets zu löschen, in denen sie als Antisemiten benannt werden. Sie zu entfernen, findet es „nicht nachvollziehbar“.

Die unter anderem von Henryk M. Broder herausgegebene „Achse des Guten“ ist der einflussreichste Autorenblog Deutschlands. Eine Besonderheit ist ihre dezidiert pro-israelische wie antisemitismuskritische Ausrichtung. Diese Positionierung stößt dabei Antisemiten jeder politischen Couleur sauer auf. Broder, das Aushängeschild des Blogs, ist dabei immer wieder im Mittelpunkt dieser gerne als „Israelkritik“ getarnten, antisemitisch motivierten Angriffe. Die jüngst auf Twitter grassierenden Boykottaufrufe gegen Werbekunden der „Achse“ waren Gegenstand nationaler und internationaler Berichterstattung. Der servile Opportunismus deutscher Unternehmen ebenso, vergl. „Eurowings & Co. Moral heucheln und Denunzianten gehorchen“.

Die anonymen Denunzianten, die unter dem ungemein fantasievollen Kampfnamen #achbessercrew agieren, wurden vielfach als Antisemiten bezeichnet, die Kampagne als antisemitisch motiviert. Selbst gingen die Denunzianten nicht gegen diese gut begründete Einordnung vor, erregten sich aber auf Twitter bitterlich. Aufgrund zahlreicher Beschwerden hat Twitter Anfang Oktober mehrere Tweets gelöscht, die an die Denunzianten und an die von diesen ebenfalls auf Twitter angeschriebenen Firmen gerichtet waren und diesen Antisemitismus vorwarf. Diese lauteten u.a. im Kern:

„Gehen Sie bitte nicht einer Boykottkampagne von Antisemiten auf den Leim, die sich gegen Henryk M. Broder richtet, einen deutsch-jüdischen Publizisten.“

„Teil dieser Kampagne sind antisemitische Karikaturen“

In der „Welt“ konnte man am 27.10.2022 lesen, dass die „Boykottkampagne… von diversen antisemitischen Accounts verbreitet worden war.“ Am 10. November 2022 hat das Landgericht Köln Twitter diese Löschungen mit von uns erwirkter einstweiliger Verfügung verboten. Zur Löschung sei Twitter nicht berechtigt.

„Eine nachvollziehbare Begründung hierfür hat [Twitter] nicht geliefert. Warum die Tweets gegen die § 185, 186, 187, 166, 189, 241 StGB verstoßen sollten, ist nicht nachvollziehbar.“

Zur #achbessercrew gehören Antisemiten, deren gegen „Die Achse des Guten“ gerichtete Boykottaufrufe sind antisemitisch motiviert. Man kann es nicht oft genug, jetzt auch mit gerichtlichem Segen, sagen.

Dass sich der Antisemitismusbeauftragte des Bundeslandes Baden-Württemberg bei diesen Personen auf Twitter für deren „Solidarität“ bedankt hat, darf abschließend angemerkt werden.

Dieser Beitrag erschien zuerst hier.

 

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Arne Ausländer / 11.11.2022

@Thomas Szabó: Was kann Habeck für seine Jugend? Solange der Kanzler nicht Abteilungen und Staffeln aufstellt…

Arne Ausländer / 11.11.2022

Wenn ich mich nicht irre, kam “Antisemit” um die Mitte des 19.Jh. (vielleicht auch etwas später) auf, als schicke moderne Selbstbezeichnung erklärter Judenhasser. Daß dieses von der semitischen Sprachfamilie abgeleitete Wort Juden mit Arabern verknüpft, dabei Sprache als Rasse umdeutend, kann nur als Absicht verstanden werden: Die Fremdheit, das Uneuropäische sollte schon im Wort ausgedrückt werden. Da europäische Juden ja schon lange die semitische hebräische Sprache nur im religiösen Kontext benutzen, sonst aber die normalen europäischen Sprachen, dazu Varianten wie Jiddisch und Spaniolisch, war diese pseudowissenschaftliche Hervorhebung des Semitisch-Fremden schon ein genialer, keineswegs naheliegender Schachzug, durch den sich die böse Absicht wohl erst entfalten konnte. Schließlich war der Trend damals Assimilation oder auch Integration bei Beibehaltung von Eigenheiten, wie es auch mit anderen Minderheiten geschah. Deutschland hätte gar - in Anbetracht der Parallelität jüdischer und deutscher Diaspora im ganzen Osten Europas - die Aschkenazim als weiteren deutschen Stamm adoptieren können. Ein Gedanke, der erst viel zu spät, während des 1. Weltkriegs mal kurz aufgenommen wurde (von Binjamin Sigel z.B.). Statt dessen entfaltete sich das Gift der Antisemiten - zum Schaden aller, der Juden, Deutschlands und ganz Europas. Wohl deshalb mochte ich das unheilvolle Wort nie in meinen aktiven Wortschatz aufnehmen. Und solche eigene Sorgfalt in der Wortwahl ist etwas ganz anderes, als der Allgemeinheit Normen vorschreiben zu wollen.

Thomas Szabó / 11.11.2022

@ Dieter Grimm Danke & Grüße. Meine Anspielung auf die vordiktatorische Zeit der Weimarer Republik ist auch nicht von ungefähr. Ich besitze einige der Simplicissimus Karikaturen. Eine unveröffentlichte Version “Aus der Sowjetischen Botschaft” (1926) von Karl Arnold ist heute wieder hoch aktuell: Ein naiv-dümmlich wirkendes deutsches Mädel mit treudoof-glänzenden Greta-Neubauer-Äuglein steht vor dem fetten, feisten, vollgefressenen Politkommissar im eleganten Anzug und Zigarre im Maul: “Sehen Sie mich an Fräulein, hat mir der Kommunismus etwa geschadet?” (Der Holodomor in der Ukraine begann wenige Jahre später.) Die geistigen Erben der kommunistischen KZ-Wärter predigen uns heute wieder Transformation & Antifaschismus.

sara Stern / 11.11.2022

Stellt sich die Frage ob man nicht eher die PR Leute in den Unternehmen befragen sollte, ob sie sich mit Antisemiten gemein machen wollen oder ob es wirklich etwas bringt die Machenschaften der xten linkswoken cancelcrew aufzuzeigen. Bsp.: Vw schaltet keine Werbung mehr? Vw anschreiben und nachfragen ob sie wirklich wieder zu ihren historischen Wurzeln zurück finden wollen, oder ob sie bereit sind zu signalisieren aus der Geschichte gelernt zu haben. musk macht es bei Twitter genauso…. diejenigen die ihre Werbung Abziehen zeigen klar, das sie von Demokratie und Meinungsfreiheit nichts halten und deren Produkte sollten die dementsprechend in ihren Zielregion…iran, china usw verkaufen, aber nicht mehr im Westen

Harald Unger / 11.11.2022

“achbessercrew”, da wird einem spontan irgendwie ganz Lindh & Blumerant.

Dieter Grimm / 11.11.2022

@Thomas Szabo Vielen Dank für diesen Kommentar. Ganz besonders die wunderbar zutreffende Abkürzung der Habeckjugend. Ich werde diese Abkürzung in Zukunft in meinen Kommentaren, wenn angebracht, ebenfalls verwenden. Einen schönen Tag noch.

Ludwig Luhmann / 11.11.2022

Wenn nicht die rotgrünbraunen Teile des Staates hinter dieser Hass- und Hetzkampagne stehen würden, wäre diese ubiquitäre Merkel- und Faeserei schnell am Ende. Die faschistische Antifa war schon immer eine nützlich idiotische Lieblingswaffe bestimmter Teile deutscher Politiker der letzten 90 Jahre.

Armin Reichert / 11.11.2022

Hauptsache sie dürfen nicht Nazis, Faschisten, Querdullis, Schwurbler, Coronaleugner, Reichsbürger, Verschwörungsideologen etc. genannte werden. Diese Begriffe sind ja für selbst denkende, kritische Bürger reserviert.

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