Felix Perrefort / 07.12.2022 / 11:00 / Foto: Raimond Spekking / 70 / Seite ausdrucken

Georg und der Generalverdacht

Zu den blutigen und mörderischen Gewalttaten wie der in Illerkirchberg fällt Georg Restle das Übliche ein. Man muss doch einmal über eine Sache sprechen können, ohne sie reflexhaft zuzuschütten. 

Georg Restle auf Twitter am 6.12.22:

„Eine Straftat, so widerlich wie deren politische Instrumentalisierung. #Illerkirchberg.“ 

„Zur Klarstellung: Widerlich finde ich die Straftat. Widerlich finde ich es, daraus politisch Kapital schlagen zu wollen – und Flüchtende unter Generalverdacht zu stellen. Punkt.“ 

„Wer die politische Instrumentalisierung eines widerlichen Mords widerlich findet, insbesondere wenn Flüchtende unter Generalverdacht gestellt werden, erntet jede Menge Kritik. Von wem? Auflösung folgt: In den Drukos hier [„Drunter-Kommentare“] und unter Vorgängertweets.“ 

Wenn der ARD-Journalist und seine Riege von Instrumentalisierung sprechen, geht es ihnen darum, Straftaten wie die in Illerkirchberg zu entpolitisieren. Es sollen reine Schicksalsschläge sein, für die keiner Verantwortung trägt – außer dem Straftäter selbst –, die rein polizeilich anzugehen seien.

Sie haben aber eine politische Vorgeschichte, ihnen gehen Annahmen, Ziele, Prioritäten und Entscheidungen von Regierungspolitik voraus, über die sich menschenfreundlich, aber nüchtern und ohne Schaum vor dem Mund diskutieren ließe. Das wollen viele Redakteure aber erst gar nicht, weil sie in ihrer bisherigen Dogmatik dann als Teil des Problems erschienen.

Was mich so unglaublich stört, ist ihre geistige Armut, mit der sie jede rationale Debatte im Keim ersticken. Als ob es darum ginge, das offensichtlich Widerliche als widerlich zu benennen. Niemand braucht dafür Journalismus. Es ginge etwa darum, dass Journalisten die richtigen Fragen stellen.

Man muss doch mal über eine Sache sprechen können, ohne sie reflexhaft mit seinen Kampfbegriffen so lange zuzuschütten, bis wieder Nacht ist und alle Katzen grau sind.

Foto: Raimond Spekking CC BY-SA 4.0 via Wikimedia Commons

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Leserpost

netiquette:

Frank Stricker / 07.12.2022

Diese furchtbaren Realitätsverweigerer wie Restle, Böhmermann, Hayali und Kebekus sitzen leider am längeren Hebel. Mit unser aller Gebühren betreiben sie Gehirnwäsche wie Scientology ; Es liest halt nicht jeder die Achse und informiert sich außerhalb der mittlerweile, praktisch gleichgeschalteten, linken Medien !

A. Jung / 07.12.2022

Restle ist ein Scharfmacher. Er interessiert sich für “die Straftat” (also den heimtückischen und grausamen Kindermord) nur insofern, dass er sich jetzt wieder zur Verteidigung seiner grün-sozialistischen Austauschagenda aufgerufen. Diese ständige, mittlerweile ausgelutschten Belehrungen von linken Demagogen sind pietätlos und Restle ist ein Typ zum abgewöhnen.

sybille eden / 07.12.2022

Das wievielte abgeschlachtete Opfer ist das eigentlich ? Gibt es irgendwo eine Liste ?

Michael Neus / 07.12.2022

Wow , die Restlerampe wieder in Aktion… Einfach nur erbärmlich, der ust eigentlich zu dumm einen Eimer Wasser umzutreten, selbst wenn er vor ihm steht…

Heiko Loeber / 07.12.2022

@Dr. Mephisto von Rehmstack / 07.12.2022 // So ist es. Zitat: “Was für ein L….p!” Zitat Ende. Den “L….p"enbegriff versuche ich für meinen Teil zu vermeiden, was mir auch gar nicht schwerfällt. Zum einen war der “L….p” nie mein Sprachgebrauch, sondern eher im Sprachpool der zwei und mehr Generationen vor mir beheimatet gewesen, zum anderen mag ich den “L….p” vor allem auch daher nicht, weil er mich unmittelbar an Qualitätsrichter Freislers berühmten Auswurf: “Sie sind ja ein schäbiger Lump!” erinnert. “L….p” könnte daher von derart Betitelten (m/w/d) sogar als Kompliment aufgefasst werden, denn mit politisch Verfolgten im sog. “3. Reich” werden sich wohl viele gerne nur allzu gern gleichsetzen, vom politischen Gegner unbeabsichtigt adeln, lassen - allen voran sicherlich der eitle Herr “Fünftagebart und mit schusssicherer Weste ganz nah am Kampfgeschehen” Restle. - In einem vermeintlich politisch inkorrekten Blog/Forum ist der meines Empfindens seltsam angestaubt und veraltet anmutende “L….p"enbegriff auffälligerweise geradezu inflationär eingesetzt worden, und zwar immer von jenen, die sich in ihren Zuschriften oder redaktionellen Beiträgen für mein zartes Empfinden ansonsten geradezu neonazistisch oder hardcore-rassistisch zu äußern pflegten, dass einem vom Lesen übel werden konnte. Genau darum glaube ich sogar, dass der “L….p"enbegriff in Foren rechts und noch weiter rechts des Linksextremismus genauso bewusst und abwägend eingesetzt wird wie Herr Restle einen Kindmord mit dem Beklagen eines Kindmords gleichsetzt oder wie AfD-Mann B. Höcke beispielsweise seine Gegner “ausschwitzen” wollte. - Irre ich mich? Glaube kaum. Dafür habe ich schon zu viel mitgelesen und zu aufmerksam zugehört. Immer auf der Hut sein vor Linken und vor Rechten! Ende meines kurzen Einwurfs.

Michael Müller / 07.12.2022

“Was mich so unglaublich stört, ist ihre geistige Armut, mit der sie jede rationale Debatte im Keim ersticken.” Das ist natürlich vollkommen richtig. Was mich allerdings noch mehr stört, ist, dass diese Leute immer für die Guten gehalten werden, denn sie verurteilen sowohl die widerliche Tat als auch das widerliche politische Ausschlachten derselben. In Wirklichkeit verhält es sich so: Diese Leute sind ganz schmierige Gestalten, die sich ihr Leben lang hochgeschleimt haben. Sie fallen schon in der Schule auf. Sagt der linke Klassenlehrer, dass praktisch alles an einer Person von der Sozialisation abhängt, redet dieser Schülertyp diesem Lehrer genauso nach dem Mund wie eine Stunde später dem Biologie-Lehrer, der alles von der Genetik abhängig macht. Dieser Typus ist sowohl der “perfekte” Politiker als auch der “perfekte” Journalist, weil er stets eine Meinung vertritt, die eigentlich alle gut finden bzw. gegen die schwer zu argumentieren ist. Wer will denn was dagegen sagen, dass jemand sowohl die Tat als auch das politische Ausschlachten derselben widerlich findet? Das Teuflische daran: Darum geht es nicht. Es ist nämlich eine widerliche Unterstellung, dass das Benennen von Umständen, die solche Taten erst ermöglicht haben, ein politisches Ausschlachten darstellt. Wer so etwas behauptet, begeht etwas, wo man zurecht sagen kann: Ich finde die Tat widerlich, ich finde Leute widerlich, die das politisch ausschlachten, aber ebenso widerlich finde ich Leute, die versuchen, die ganze Sache unter den Teppich zu kehren, indem sie behaupten, dass jedwede Nennung der Umstände,  unter denen so etwas passieren konnte, angeblich ein politisches Ausschlachten darstellt.

Dr. Mephisto von Rehmstack / 07.12.2022

Herr Restle ist ja nicht irgendein Schreiberling sondern Redaktionsleiter beim Zwangsfernsehen, als Journalist ist Sprache sein Werkzeug d.h. jedes Wort und jeden Satz abzuwägen und auf sein ursprüngliche Bedeutung abzuklopfen, sollte professionelle Selbstverständlichkeit sein; man muß also Restles Aussagen eins zu eins für bare Mütze nehmen: “....so widerlich wie…...” ist eine Gleichsetzung und enthält keine differenzierende Gewichtung! Tat und Sprache sind bei Restle in ihrem moralischen Gewicht gleichgesetzt. Was für ein L….p!

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