Ich schlage vor, das Institut für Geographie legt einen Atlas ohne Grenzen auf. Das wäre doch ein glaubhafteres Statement als das ganze Geplänkel.
"Die Verbindung von Volk, Nation und Raum ist seit jeher konstitutives Element der Rechten (und der klassischen Politischen Geographie)". Dahinter ein Punkt und gut wär's gewesen. So müssen sie jetzt mit Huntington, Sloterdijk und Trump in den Ring steigen. Ein dickes Brett. Aber wie sagte die Kanzlerin? "Wir schaffen das". Und angehende Geographen müssen künftig einen Führerschein für Linksabbieger vorweisen oder irgendwo im Osten studieren, wo Geographie noch reicht für das Fach Geographie.
Wenn ich das jetzt als Neurechts-Erklaert-Gewordener nur auf die Geographie beziehe: also ich habe Vogels "Atlas des Deutschen Reichs" von 1908 bei mir im Buecherregal stehen. Deutschland in 27 wunderschoen zu besehenden Lithographien...aber halt in den damaligen Grenzen. Als Elsass-Lothringen Teil des Deutschen Reiches war. Inklusive der Ortschaft im Pommerschen, wo ein Teil meiner Vorfahren herstammt. Wo Danzig noch so heisst...oder auch grenznahe Orte in Polen, dem tschechischen Teil der KuK-Monarchie oder Belgien die deutschen Namen tragen. Ich habe desweiteren eine Sammlung von Stadtplaenen um Beginn des 20. Jhdts...doch auch da ist das Problem, dass es noch keine John-F.-Kennedy-Allee, Juri-Gagarin-Strasse oder einen Platz der Freundschaft gibt... Ich sehe schwarz fuer meine Zukunft in D-Land... (Ende Sarkasmus)
Das erklärt dann auch die immer häufiger vorkommenden groben geographischen Schnitzer im öffentlich-rechtlichen Fernsehen im deutschsprachigen Raum, wo Sibirien schon einmal in den Mittelmeerraum zugeteilt oder Washington D.C. neulich im ORF etwa auf der Position von Dallas/Texas angezeigt wurde, kurz vor Merkels Reise zu Trump.
Man kann feststellen, daß die Themenwahl nicht auf einen Diskurs hinausläuft, oder den Austausch von Argumenten befördert, sondern das gewünschte Ergebnis auseinandersetzungslos abliefert. Linke Blase, buntschillernd, die hoffentlich, wie diese hübschen Dinger das so an sich haben, bald im Frischen Wind zerplatzt.Muß man so etwas ernst nehmen? Intellektuell sicher nicht, politisch leider schon (noch) !
Noch ein Programmpunkt für das Palaver würde mir einfallen: Die Neue Rechte als nötige Antwort auf das Versagen der Linken über Jahrzehnte
Man könnte versucht sein Geographie in der Nähe der Naturwissenschaften zu verorten. Die Geistesathleten in Erlangen möchten uns allerdings klarmachen, dass es doch zu den Laberfächern gehört und damit hoffentlich auch besondere Förderung verdient.
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