Es besteht die Gefahr, sich im Erschrecken über die Gräueltaten selbstgerecht in Vorwürfen an Dritte zu ergehen und damit genau dasselbe zu praktizieren, was auf der Achse so häufig „den anderen“ vorgeworfen wird. Vor einer Beurteilung sollte immer hinreichende Information zur Situation stehen: In der DR Kongo, um die es hier geht (nicht um die Republik Kongo – Überschrift bitte korrigieren!) sind von den rund 110 Mio. Einwohnern geschätzt rund 10 % Muslime und 70 % Christen, was harmlos klingt. Jedoch fokussieren sich die Konflikte vor allem im Osten Kongos an der Grenze zu Uganda und Ruanda in den vergleichsweise dicht besiedelten Provinzen Nord- und Süd-Kivu, die ähnlich groß sind wie Bayern und Baden-Württemberg, jedoch von einer Vielzahl von teilweise verfeindeten Ethnien und Stämmen bewohnt sind. Schon die Lektüre des Wikipedia-Artikels zur Demokratischen Republik Kongo, den drei Kongokriegen (in den letzten 35 Jahren!) und der englischen Wikipedia zu „Kivu conflict“, „North Kivu“ und „South Kivu“ lassen erahnen, dass das jüngste Massaker für die dortige Bevölkerung nur eine Spitze eines riesigen Eisbergs an Leid, Elend, Morden, Vertreibungen, Massakern mit zigtausenden Opfern ist. Die Abgründe der bestialischen Grausamkeit und des Hasses, mit dem dort Teile der Bevölkerung gegen Mitbürger vorgehen, lassen sich weder mit ein paar Millionen Euro, noch mit warmen Textbausteinen von Politikern oder Bischöfen beseitigen. Es ist Aufgabe der immer noch im Amt befindlichen Außenministerin Baerbock und ihrer über 10.000 fürstlich bezahlten Beamten und Angestellten, Entwicklungen wie die im Kongo zu beobachten und zu berichten, wo Deutschland Möglichkeiten und Mitverantwortung hat, Gräuel und Not zu lindern, und wo nicht. Insofern müssen sich Anfragen und Kritik zuerst ans Auswärtige Amt richten, nicht theatralisch an alle möglichen zivilgesellschaftlichen Akteure. Deren Bigotterie ist nebensächlich angesichts des Leids für Millionen Menschen in der DR Kongo.
In diesem Fall handelt es sich eher nicht um Desinteresse, sondern um Ratlosigkeit und Unwissen. In Goma und Umgebung blickt wohl niemand mehr durch. 100 bewaffnete Organisationen treiben dort ihr Unwesen, von denen die beiden groessten von Uganda und von Ruanda finanziert sind. Das unzugaengliche Land ist zu breit, und die Hauptstadt Kinshasa liegt ganz im Westen, von Goma und Kivu 2.623 km entfernt. Es wird taeglich getoetet, auch der Mountain-Gorilla, Park-Ranger und Touristen im Virunga-Nationalpark. Somit wird diese Einnahmequelle auch noch wegbrechen und evtl der Bergorilla aussterben. Dass immer wieder gezielt gegen Christen vorgegangen wird, ist bitter. Die Weltbank soll Ueberwachungsmaterial fuer die Vulkane bezahlt haben. Es wurde gestohlen. Es ist anscheinend ein voellig kaputtes Land, Sehr traurig, denn landschaftlich im Osten wohl schoen. Es wurde immer gesagt, das Ruenzori-Gebirge solle nur von Uganda aus besucht werden, aber liest man ueber die von Uganda kommende Terrororganisation, scheint auch das in Frage zu stehen…........................................@ Franz Unklar: Sie wissen nicht, was ein Genozid ist: “Heute gebraucht man das Wort „Genozid“ allgemein für „Völkermord“ und die gezielte Verfolgung von Bevölkerungsgruppen, die sich durch Sprache, Religion und Tradition von anderen unterscheiden.”
“Nicht viel weniger schlimm als das Massaker ist das Schweigen des Westens.” - Dies trifft auch auf “dessen” neue mit 100en Millionen Euronen gesponserten “Helden” in Damaskus zu, die gerade die Gelegenheit nutzen, den syrischen Küstenstreifen zwischen Tartus und Latakia zu “säubern”. Die zuletzt ca. 1300 teils in Reihe auf dem Boden in ihrem Blut und auf dem Gesicht liegenden Alawiten haben auch hierzulande keine Fürsprecher.
Herr Kiano, der Bürgerkrieg im Kongo, vor allem um Minenrechte oder besser Minenbesitz, findet schon über 2 Jahrzehnte statt. Man hatte frühere Opferzahlen vor nicht allzu langer Zeit von über 5 Mio. auf ca. 3 Mio. reduziert, ändert aber aus moralischer Sicht auch nicht wirklich was. Im Kongo wird ein großer Teil des für Akkus notwendigen weltweiten Bedarfs an grünem Kobold (in unseren Kreisen Kobalt) in illegalen, ungesicherten Minen durch Kinder (sind praktischer, weil kleiner) abgebaut. Interessiert die E-Auto-Fahrer bis heute einen Scheiß. Und der Kongo ist bereits historisch mit Völkermord geschlagen. Es war vor allem der Belgische König Leopold II, der zwischen 1885 & 1908 im damaligen Groß-Kongo Opferzahlen zwischen schätzungsweise 2-14 Mio. verursachte. Bismarck hätte das gerne frühzeitig beendet, sah dann aber davon ab, als Er bemerkte, daß die anderen Europäischen Mächte nicht mitzogen. Moral-Apostel in der Politik benutzen Moral meist nur, um andere politische Ziele durchzusetzen. Etwas schäbig Bigotteres hat es nie gegeben.
Da schreibt so ein Tropf: “70 Todesopfer auf 110 Mio. können wohl kaum als ‘Genozid’ gewertet werden . Einfach mal tief durchatmen !” Das systematische Abschlachten der Christen läuft dort schon Jahren. Einfach mal Zahlen recherchieren und tief durchdenken.
Zusammenrücken. Immer ‘rin…
...und alle sind still und leise wie Scheiße im Gras; und damit wären alle im Artikel erwähnten Menschenrechtsaktivisten hinreichend charakterisiert.
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