Die Ueberreaktion - um nicht zu sagen die Hysterie - gehört doch zur deutschen DNA. Diese Generation setzt doch nur das fort was immer war: Einmal strebt man die Weltherrschaft an um dann wieder die moralische Instanz zu markieren. Deutschland über alles! Das ist die Konstante.
Wichtigtuer: Nervtötende Zeiträuber, die aus einer Laus einen Elefanten machen. Wenig zu sagen, aber das bei jeder Gelegenheit und ausführlichst. Lästig wie eine Fliege im stillen Zimmer. Ich blicke auf 40 Jahre Lehrertätigkeit zurück, weiß also, wovon ich rede. Dabei waren die verbliebenen restlichen Männer z.T. genauso unerträglich wie die sich wichtig tuenden Frauen. Hauptsache reden, seinen Senf zu allem dazugeben und dadurch dafür sorgen, dass Konferenzen meist mindestens doppelt so lange gedauert haben, wie es nötig gewesen wäre. - Viele Kinder und Jugendliche sind Wichtigtuer, weil ihnen von ihren Helikoptereltern vermittelt wird, dass sie etwas ganz Besonderes sind - vor allem, weil sie mehr Materielles haben als andere. Klappt’s dann mit der Leistung nicht so ganz, wird das 2beinige Küken, das nie selbständig werden darf, solange Mami und Papi noch leben, flugs zum Psychologen geschleppt, der dem Kind bescheinigt, dass es hochbegabt ist. Was tut man nicht alles für eine saftige Privatrechnung! So kann sich der kleine Wichtigtuer bis zum Dumping-Abi durchmogeln, mit großer Klappe und nichts dahinter - aber mit der Bestätigung, dass er hochintelligent ist, was natürlich die blöden Lehrer nicht erkannt haben. Über eine wachsende Gattung erwachsener Wichtigtuer schmunzele ich in mich hinein: Die Kreuzfahrer, die noch in den letzten, einst einsamen Fjord einfahren, die ganze Welt sehen - aber überwiegend lautstark und ausführlichst vom Essen auf dem Schiff und dem Unterhaltungsprogramm erzählen. Landschaft, Leute - meist nur nebensächlich. Nicht zu vergessen: Die getätigten Einkäufe sind noch wichtig! Nervtötend! Wichtigtuer par excellence!
“Das Jahr in Israel ausklingen zu lassen”, hat natürlich Stil und fällt allein schon deshalb in die Kategorie der “politischen Schönheit” , - Klugheit oder - Gutheit. Oder aber vielleicht sogar derWichtigtuerei, von der der Verfasser nicht so recht zu wissen scheint, ob sie gut oder von übel ist. Zum Schluss besteht irgendwie ja Hoffnung für die Welt. Macht durchaus Sinn, denn er selbst ist Element der Kategorie Lernende. Hoffentlich gelingt ihm das auch ( bei einer Apfelschorle :) - brav! brav! darauf muss man sich doch einen Schnaps genehmigen, Prosit, Jergen Puckel! ). Bierernst ohne Bier - geht das ?
@F. Hoffmann es kommt aber auch zweimal der Wicht darin vor. Sprache ist mächtig. :-)
Kein junger Mensch will Europa. Kein Mensch der nachdenkt will das. Wartet den kommenden Crash ab, dann verfliegt die Jugendliche Dekadenz.
Generation Dunning-Kruger. Im täglichen Umgang extrem anstrengend, bei uns läuft so jemand als junge Führungskraft herum.
In den meisten Kulturen der Welt gehört ein gewisser Respekt der Jugend vor dem Alter zum guten Ton, da eine gewisse Lebenserfahrung ja oft einen Gewinn an Weisheit darstellt. Die Jugend wird notfalls von den Eltern autoritär dazu angehalten, ihre Großeltern zu respektieren. Aber die Generation “richtig wichtig” (in leichter Abwandlung des Titels) wurde antiautoritär von Eltern erzogen, die antiautoritär erzogen wurden. Heute bedankt sich die Jugend für die Lebenserfahrung ihrer Großeltern mit einem charmanten “Hey, was redet ihr uns rein, ihr seid ja eh bald nicht mehr dabei”. Da könnte man beinahe meinen, es müsste wieder etwas Autorität her. Bei einem noch leeren Hirn hilft gutes Zureden nicht immer.
Lieber Herr DIERKOPF, heute nur diesen einen Tipp: Sehen Sie jemanden zu, was er sagt, wie er sich bewegt—fragen Sie sich dann : “Kriegt der in freier Natur, nur mit einem Zündholz, ein wärmendes Feuerchen an ?” Wenn Sie zu einem Nein kommen, heisst das, derjenige verändert null Komma gar nichts ! Wenn Sie richtig lachen wollen, regeln Sie den Schwierigkeitsgrad auf einen Holzofen runter ! Wichtigtuer stehen keinen Winter ohne 22 Grad Zimmertemperatur durch.
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