Es soll also 400.000 Huren in Deutschland geben? Das wären 4% der Altersgruppe der 21-39-jährigen. Wer glaubt denn so einen Blödsinn? Noch absurder ist die Behauptung von 1.2 Millionen männlicher Bordellbesucher pro Tag(!). Das schlägt dem Fass endgültig den Boden aus. Laut statistischem Bundesamt gab es 2015 ca. 34 Millionen Männer über 18 Jahre in Deutschland. Es sollen also 3,5% der gesamten erwachsenen männlichen Bevölkerung JEDEN Tag in den Puff gehen?
Es sind nicht nur die Frauen, die sich falsch definieren. Es sind auch die Männer, die ihre eigene erfüllende Sexualität ausschliesslich über Zuhilfenahme einer Frau definieren. Das ist nüchtern betrachtet, phantasielos und abhängig.
“...sie zeigen eine sexuelle und psychische Verwahrlosung, die in der Geschichte der Menschheit bisher beispiellos ist.” Da die Prostitution das “älteste Gewerbe ” der Welt sein soll, daß, glaube ich nicht, daß diese sexuelle und psychische Verwahrlosung in der Geschichte der Menschheit bisher beispiellos ist. Ich hatte einen Bekannten, der ca. 30 Jahre beruflich in der ganzen Welt unterwegs war. Er hat erzählt, daß er es zu dem Zeitpunkt, als er unterwegs war, Länder gab, wo die Mütter ihre minderjährigen Töchter und auch SÖHNE !! für ein Stück Seife !! angeboten haben. Alleine der Straßenstrich ist eine Erniedrigung für viele Frauen. Das Thema ist viel zu komplex, um es auf einen Nenner zu bringen. In Hamburg gab es eine Domina, die ein Buch geschrieben hat, Auszüge daraus konnte man in einigen Zeitungen lesen, das hat mir gereicht. Aber solange Frauen sich freiwillig dafür hergeben, wird sich auch nichts ändern.
Ein guter Text für mich aber zu sehr aus der “die armen Frauen”-Perspektive und etwas weltfremd. Ich habe als ehemaliger Polizeireporter einige Stephanies kennengelernt. Die deutschen Mädchen, die auf den Strich gegangen sind, haben es letztlich alle getan, weil man so (scheinbar einfach) deutlich mehr Geld verdienen kann, als wenn man arbeitet. Keine wurde gezwungen, allenfalls überredet. Das fällt bei “Zwangsprostitution” immer gerne unter den Tisch, weil das kann man ja nicht den Männern in die Schuhe schieben. Es ist einfach falsch zu behaupten, alle Frauen die in diesem Gewerbe zwischen Puff und Porno “arbeiteten” seien bedauernswerte Opfer des Patriarchats. Das älteste Gewerbe der Welt würde allein mit Zwang niemals funktionieren. Frauen kontrollieren Männer mit ihrer Sexualität. Auch im Puff. Den Reiz etwas zu verkaufen, anstatt es für einen Döner zu verschenken, ist eines der Argumente der Anwerber. Und es greift. Nicht umsonst nennen Prostituierte die Ehe den Hausfrauenstrich. Man muss ja sehen, die Einsteiger sind junge Mädchen, denen man eben viel erzählen kann. Ich habe schon mit einigen Gewerblichen gesprochen, die mir das bestätigt haben. Sie machen die Regeln. Wenn man mal genau hinguckt. Wer zahlt denn im Puff? Und wer geht da hin? In großer Zahl sicher Männer, die sonst keine Chance haben. Wer erklärt wohl den Anwärterinnen, das ist ein ganz easy Job? Die anderen Prostituierten. Ja, heißt es dann gerne, Bordelle für Frauen gäbe es ja nicht. Warum wohl. Warum sollte ein Frau denn auch für Sex zahlen. Das hat sie schlicht nicht nötig. Ich habe mal einen Zuhälter gefragt, wieso eine Frau denn heute noch den Zuhälter braucht. “Die Existenz gibt sicher auch einen gewissen Schutz, aber ist eben auch gut zu wissen, das man jemanden hat, der hinterher an allem Schuld ist.”
Vielen Dank für diesen Artikel. Mich wundert nichts davon, im Gegenteil: Mit etwas Fantasie, Empathie und Menschenkenntnis kann sich jeder halbwegs vernünftige Mensch vorstellen, wie der Beruf von Prostituierten in der Realität aussieht und was da so alles abläuft. Mich überrascht eher, wie naiv und verwundert so viele Menschen sind, wenn man sie mal darauf hinweist. Es gibt ja auch dieses lächerliche Pseudoargument, die Verfügbarkeit von Prostituierten würde Frauen vor Vergewaltigung schützen. Als wenn der menschliche (weibliche) Körper als käufliche Ware in irgendeiner Weise besser wäre als Vergewaltigung bzw. die potenziellen Täter zu mehr Respekt gegenüber Frauen “erziehen” würde. Was mich jedoch am allermeisten bei diesem Thema generell stört, ist der totale Mangel an Selbstliebe, -akzeptanz, -respekt und -verantwortung vieler Frauen. Warum lässt man sich so etwas bieten? Warum lässt man sich offenbar mit jedem x-beliebigen Mann ein? Warum verkauft man sich selbst als Ware? Und dann sollen natürlich wieder andere das Problem lösen. Nein, Frauen müssen endlich einmal lernen, für sich selbst einzustehen und sich nicht für dumm verkaufen zu lassen. Da kann ihnen niemand helfen, sie müssen es endlich selbst tun!
“...sie zeigen eine sexuelle und psychische Verwahrlosung, die in der Geschichte der Menschheit bisher beispiellos ist.” Zur psychischen Verwahrlosung der Unterschicht siehe Bücher/Aufsätze von Theodore Dalrymple. – Die alte Linke (“das Sein schafft das Bewusstsein”) würde “dem Kapitalismus” und damit “der Bourgoisie” die Schuld geben, da der Kapitalismus jede menschliche Beziehung zur “Warenbeziehung” gemacht hätte. Die heutige neue Linke hingegen, repräsentiert durch den linksliberalen Intellektuellen, die in den angeblich so bourgoisen Werten nichts als Unterdrückung erkennt, befördert durch ihre Ideologie der Gleichwertigkeit von allem mit allem diese Verwahrlosung selbst. – Der Autorin, Frau Sievers, meinen Dank für diesen Artikel.
“Die Studentin, die sich für die Knochenarbeit im Imbiss oder Supermarkt zu fein ist, gehört schließlich zur beliebtesten narrativen Freierfolklore.” Das ist tatsächlich Freierfolklore aber das gibt es tatsächlich auch. Neben Freierfolklore gibt es natürlich auch Feministinnen-Folklore, nämlich dass alle Prostituierten gedemütigte und versklavte Frauen seien. Auch das ist gibt es. Jeder/jede hat sein/ihr Klischee, die Wirklichkeit ist vielgestaltiger. Jetzt wollen beide, die Freier und die Feministinnen, Ihre Folklore zur alleinigen Wahrheit erheben.
Hätte. nicht gedacht, dass sich jemand diesem Thema nochmal annehmen würde. Es scheint die „große Politik nicht zu interessieren“. Waren es nicht die Grünen, die federführend bei der „Liberalisierung“ waren und letztlich dafür gesorgt haben, dass die institutionelle Prostitution mit all ihren widerlichen Auswirkungen (Menschenhandel/Zwangsprostitution, Flatrate-Bordelle etc.) Deutschland zu einem europaweit bekannten Mekka für Sex-Touristen gemacht hat, die herkommen und das ausleben, was in ihren Heimatländren verboten ist? Wo bleibt denn hier das große „Europa“, die allmächtige (nichtgewählte) Kommission?
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