Milosz Matuschek, Gastautor / 13.05.2020 / 12:00 / Foto: Pixaby / 41 / Seite ausdrucken

Generation Hätschel-Bürger: Umverteilung als Programm

Von Milosz Matuschek.

"Wenn der Kapitalismus so gut funktioniert, warum muss er dann alle zehn Jahre vom Sozialismus gerettet werden?" – es sind Sätze wie diese auf Twitter und anderswo, die derzeit viel Beifall finden, gerade bei den Jungen der "Generation Y" und "Z" (ca. ab 1980 bzw. 2000 geboren). Die bestechend-fatale Logik lautet: Je mehr ein nachweislich funktionierendes System (Marktwirtschaft) gerade bewusst an die Wand gefahren wird, desto eher wird uns ein nachweislich nicht funktionierendes System (Sozialismus) aus der Misere helfen. Political Correctness, inflationäre Geldpolitik, angeblich alternativlose "Green New Deals" und das bedingungslose Grundeinkommen sind die bereits sichtbaren apokalyptischen Reiter einer epochalen Zäsur. Zum Grundeinkommen wurde kürzlich eine Petition im Deutschen Bundestag eingereicht – nie hatte eine Petition mehr Stimmen bekommen als diese. Doch es kommt mehr. 

Die Coronakrise ist Durchlauferhitzer für einen Systemwechsel. Ja, in den nächsten zehn Jahren wird die junge Generation die Systemfrage neu stellen. Ja, der Sozialismus wird in neuem Gewande daherkommen. Ja, es wird den Todesstoß für das marktwirtschaftliche System bedeuten, wenn wir jetzt nicht gegensteuern. Die Millennials (auch "Generation Y" genannt) sind die größte Generation, die es je gab. Mit 80 Millionen allein in den USA (das ist die Einwohnerzahl Deutschlands), 350 Millionen in China und weltweit 1,8 Milliarden übertreffen sie seit kurzem erstmals zahlenmäßig die geburtenstarken Babyboomer. Sie werden in Zukunft darüber bestimmen, welche Technologie, Ideologie oder Politik sich durchsetzt, per Wahlzettel, Bankkarte oder Like-Button. Ihr Mindset wird systemprägend sein, einfach schon durch ihre zahlenmäßige Dominanz. 

Das Mindset vieler Millennials ist jedoch nur vordergründig ein freies, permissives, diverses. So lautet das gängige Label für die dauervernetzten, urbanen "Anywheres", die in Szenecafés vor großen Kaffeetassen und kleinen Bildschirmen hängen – und fälschlicherweise das Bild dieser Generation prägen. Tatsächlich ist ihr Mindset oft ein etatisches, dirigistisches, monotones. Inzwischen können sich laut Umfrage 70 Prozent der Millennials in Amerika vorstellen, für sozialistische Politiker wie Alexandria Octavio-Cortez oder Bernie Sanders zu stimmen. "Millennial Socialism" nennt der "Economist" dieses Wiedererstarken des Sozialismus. 

Dschihadisten des Mainstreams

Die Verstaatlichung des Finanzsektors zum Beispiel ist für Grace Blakeley, eine 26-jährige Vordenkerin dieser Bewegung, das Mindeste, idealerweise verbunden mit einem neuen, grün-feministischen Klassenbewusstsein. Für Klima, Minderheitenrechte oder die Enteignung von Immobilienfirmen wären sie wohl auch bereit, die Demokratie zu opfern (die sie ohnehin kritischer sehen als frühere Generationen). Denn wozu noch abstimmen, wenn man selbst zu den "99 Prozent" gehört, und auch noch zu 100 Prozent recht hat? "Das ist nicht links, das ist logisch!", lautet das Mantra der Selbstvergewisserung. Diskussionen stören eher. Die "Millennial Socialists" sind die neuen Extremisten der Mitte, die Dschihadisten des Mainstreams.

Die Gründe für diesen Schwenk sind auf den ersten Blick nachvollziehbar, nämlich Verlustangst sowie eine Wut über verringerte Chancen. Die Millennials sind die Generation, die mit dem Dotcom-Crash, der Finanzkrise von 2008 und jetzt mit Corona in 20 Jahren gleich drei epochale Krisen erlebt hat. In Grossbritannien geht es mit den Millennials erstmals seit 137 Jahren einer Generation schlechter als ihren Eltern. Die Millennial socialists sind die Wutbürger im Wartestand, das Produkt von Krisen, aber auch von pädagogischer Verhätschelung und All-inclusive-Mentalität. Nach dem Durchlaufen eines egalitären Bildungssystems, dem säkularen Pendant zur Koranschule, sind sie davon überzeugt, dass vor allem sofortige kreative Umverteilung von zukünftiger Wirtschaftsleistung das Problem lösen kann.

Das haben sie auch von ihren Eltern so gelernt, welche eher glaubten, die Welt auf ihre Kinder vorbereiten zu müssen, als umgekehrt: schuld sind immer die Anderen; Probleme lassen sich endlos aufschieben; es zählt nicht, wer inhaltlich recht hat, sondern wer das beste moralische Framing hinbekommt. Es sind also genau diejenigen, die in der Klimadebatte bei dem Satz "Wir haben die Erde von unseren Kindern nur geliehen" feuchte Augen bekommen, die ihren eigenen Kindern mit einer gnadenlosen Nonchalance ein Schuldenjoch um den Hals legen und ihnen damit die Zukunft stehlen würden – nur um noch ein paar Jahre länger die Illusion von Wohlstand genießen zu können. Aber Kinderkriegen ist ja ohnehin ein Verbrechen an der CO2-Bilanz. 

Eine ganze Generation durchläuft gerade eine größere Sinnkrise, den "Millennihilism". Viele erkennen, dass Institutionen und Autoritäten die einst gemachten Versprechungen vom besseren Leben nicht einhalten konnten. Das ist schlimm, doch die psychologische Reaktion darauf ist noch viel fataler. In Zeiten der Krise ruft man nach dem Bail-Out für alle, nach Versorgung, Umverteilung und Bevormundung. Anstatt die aktuelle Herausforderung anzunehmen, legt man die Hände in den Schoß. "Bullshit-Jobs" (David Graeber) waren gestern – morgen kann man sich per Grundeinkommen das Hobby von der Allgemeinheit alimentieren lassen. Das verstehen manche wohl unter "Krise als Chance". Wo gestern die Eltern helfend einsprangen, soll es nun die Allgemeinheit tun. Doch wer Rettung in Selbstaufgabe sucht, hat schon kapituliert. Sollen diese Kräfte wirklich die Oberhand über die Zukunft bekommen? Das Ypsilon in "Generation Y" steht für eine epochale Weggabelung zwischen Aktivität oder Passivität, Selbstbestimmung oder Fremdbestimmung, Freiheit oder Sozialismus. 

Moralische Zwecke heiligen alle Mitte

Bitte, liebe Millennial Socialists, gebt mir ein bisschen Glauben an die Menschheit (und eure geistige Zurechnungsfähigkeit) zurück. Legen wir die (Kampf-)Begriffe mal beiseite und die Hand aufs Herz: Nach welchen Prinzipien würdet ihr eine halbwegs florierende Zivilisation bauen, wenn ihr morgen mit einer Gruppe von zehn Menschen im Wald ausgesetzt wäret und euch selbst versorgen müsstet? Würdet ihr dann zuerst jagen, fischen und Beeren sammeln oder erst mit der Erstellung eines Verteilungsschlüssels anfangen? Würdet ihr die Blätter im Wald zu Geld erklären, denn dann gäbe es ja genug davon für alle, wie im Film "Per Anhalter durch die Galaxis"? Würdet ihr den erfolgreichsten Jägern den Großteil wegnehmen und sie öffentlich beschämen, damit sich die weniger Fähigen etwas besser fühlen? Ginge es dann allen besser? Also, warum soll, was im Kleinen nicht funktioniert, im größeren Zusammenhang funktionieren, nur weil man Institutionen wie Zentralbanken dazwischenschalten kann, die so tun, als könnten sie Wohlstand durch Geldvermehrung schaffen? Eine Gesellschaft der Löwen, die durch Esel angeführt werden, kann nicht funktionieren. 

Der große Irrtum der Kämpfer für einen neuen Sozialismus liegt in der Analyse der Ausgangslage. Denn wir leben mitnichten in einem System entfesselter Märkte. Schon das Geldsystem ist gänzlich verstaatlicht. Ähnlich ist es im Bereich der Bildung, der Energie oder der sozialen Sicherung. Tatsächlich leben wir am ehesten in einem Semi-Sozialismus, und zwar, um es mit Peter Sloterdijk zu sagen, einem "steuerstaatlich zugreifenden". Als der real existierende Sozialismus vor gut 30 Jahren auf der Müllhalde der Geschichte landete, änderte er schlicht seine Form und vergiftete das Grundwasser eines proto-kapitalistischen Systems mit einem neuen Narrativ: Moralische Zwecke heiligen alle Mittel.

Das Wesen des gegenwärtigen Systems zu beschreiben, ist dabei gar nicht so einfach. Wir haben es mit einem janusköpfigen Monster zu tun, einem sich zulasten unserer Kinder und Kindeskinder bedienenden Umverteilungsapparat auf einer Rumpf-Marktwirtschaft. Es verteilt Wohltaten nicht nach dem Motto „too big to fail“, sondern nach dem Motto „not small enough to not care about“. Mindestens drei Elemente sind erkennbar: Eine „totalitäre Demokratie“ (Jacob L. Talmon), die nur eine Wahrheit kennt, ein „Crony-Care-Capitalism“, also ein mit Großkonzernen verfilzter Staatskorporatismus, und ein das Denken verkleisternder, geheimpolizeilich gefärbter Kulturneomarxismus in Bildung, Kunstbetrieb, Sprache und Medien.

Woke“ nennen sich gerade die Millennials, die erkannt haben, wie man auf dem Rücken dieses Monsters am besten reitet. Viele tun es mit den besten Absichten und edelsten Zielen. Doch die "eierlegende Wollmilchsau", die sie gerade züchten, kann nur geben, was sie anderen weggenommen hat. Ihre Macht ist endlich, denn sie kannibalisiert sich irgendwann selbst. Bis dahin nährt sie sich von willensschwachen, beeinflussbaren, verängstigten und verarmenden Menschen. Je mehr es davon gibt, desto besser für sie. Es ist ein System, das von Anfang an einer Todesspirale folgt.

Liberale Politik allein kann dieses Problem nicht lösen. Denn sie muss nach den Regeln des demokratischen Wettbewerbs Essig neben Zuckerwasser verkaufen. Es braucht eine Veränderung des gesellschaftlichen Mindsets auf breiter Ebene. Ein zugfähiges Gegenprogramm, das auf verschiedenen Ebenen ansprechend ist: rational, emotional, spirituell, ästhetisch, technologisch, wissenschaftlich – ohne dabei doktrinär zu sein. Der Liberalismus ist ein gutes Beispiel für ein tolles Produkt mit schlechtem Marketing. Wie es geht, zeigt Bitcoin – ganz ohne Marketingbudget.

Es ist ein Gegenprogramm zum staatlichen, inflationären Geldsystem, getragen von dezentralen Akteuren. Diese Idee wirkt besonders auf Millennials anziehend – und das nicht nur wegen möglichen Spekulationsgewinnen, sondern weil es Möglichkeitssinn vermittelt, ein Denken "outside the box". In den USA besitzen ungefähr 20 Prozent der Millennials bereits Kryptowährungen wie Bitcoin. Sie haben den Opt-Out aus dem Irrweg des "Millennial Socialism" gewählt. Sie wählen den Weg der Selbstermächtigung, statt der Selbstaufgabe. 

Der "Millennial Socialism" kommt auf den Samtpfoten der hehren Ziele und dem sanften Druck des Konformismus daher. Der Technikphilosoph Günther Anders hat diesen Prozess einmal höchst treffend beschrieben: "Je integraler eine Macht, um so stummer ihr Kommando. Je stummer ein Kommando, um so selbstverständlicher unser Gehorsam. Je selbstverständlicher unser Gehorsam, um so gesicherter unsere Illusion der Freiheit. Je gesicherter unsere Illusion der Freiheit, um so integraler die Macht". Es ist höchste Zeit, aus diesem Teufelskreis auszubrechen. 

Dieser Beitrag erschien kürzerer Form zuerst in der NZZ

 

Milos Matuschek ist ist stellvertretender Chefredaktor des „Schweizer Monat" und NZZ-Kolumnist. Zuvor gründete er ein Blockchain-Startup und unterrichtete fünf Jahre lang Jura an der Sorbonne. Zuletzt veröffentlichte er „Kryptopia" (Nicolai Publishing & Intelligence, 2018) und „Generation Chillstand" (dtv, 2018). 

Foto: Pixabay

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Leserpost

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Kenan Meyer / 13.05.2020

In nicht allzu ferner Zukunft wird Deutschland eine chinesische Kolonie sein. Dann gibt es zwei Alternativen für die Generationen XY und Z:  wer spurt kriegt einen Sklavenjob und wer nicht spurt, darf sich seinen Unterhalt auf ner Müllhalde zusammensuchen. Wenn , was ich vermute, sich zu wenige für die Sklaverei eignen, werden die Chinesen substantielle Anteile ihrer Bevölkerung hierher umsiedeln. Wie das aussieht kann man auf dem nahezu chinesisch durchkolonialisierten afrikanischen Kontinent bereits jetzt beobachten.

beat schaller / 13.05.2020

@Richard Loewe Ihr Kommentar hat etwas ganz besonders Wichtiges in sich. Nämlich die Erfahrung im Berufsleben, nach der Uni. Das ist schon zu unserer Zeit, Mitte der 70iger Jahre, genau so gewesen. Im Studium “links” danach aber sofort korrigiert. Das ist natürlich am Ehesten in kleineren Stätten zu sehen, wo nicht eine geballte Ladung an Stellen in allen Bereichen zur Verfügung stehen. Aber, der Beitrag von Herrn Matuschek hat doch sehr viele Wahrheiten gebracht. Daneben bringt eben auch der immer weiter aufgeblasene Sozialstaat viel Parasiten und Mitläufer hervor, die davon sehr gut leben können. Wenn aber das aktuelle System wirklich der Zerstörung preisgegeben wird, wie es im Augenblick den Anschein macht, dann schlachtet sich der geldscheissende Esel selbst und dabei nimmt er dann allesamt mit in den Abgrund. So oder so also wieder mal eine fast Totalreinigung. b.schaller

Claudius Pappe / 13.05.2020

„Nichts ist in der Regel unsozialer als der so genannte Wohlfahrtsstaat, der die menschliche Verantwortung und die individuelle Leistung absinken lässt.“ “Ich habe diese Flucht vor der Eigenverantwortung drastisch genug gekennzeichnet, wenn ich sagte, daß, falls diese Sucht weiter um sich greift, wir in eine gesellschaftliche Ordnung schlittern, in der jeder die Hand in der Tasche des anderen hat Das Prinzip heißt dann: Ich sorge für die anderen und die anderen sorgen für mich! Die Blindheit und intellektuelle Fahrlässigkeit, mit der wir dem Versorgungs- und Wohlfahrtsstaat zusteuern, kann nur zu unserem Unheil ausschlagen.” Ludwig Erhard

Steffen Rascher / 13.05.2020

Generation Schneeflocke hat es nicht leicht. Sie dürfen nicht richtig Mann werden noch Frau, sie müssen immer Gutmenschen sein und sich selber hassen für ihre Vorfahren, ein Praktikum jagt das Nächste, ein Abschluss kommt nach dem Anderen und wenn sie später machen was sie so alles “gelernt” haben, dann funktioniert es nicht. Vom ersten Gehalt wollen sie sich eine Wohnung mieten, einrichten und ein Auto finanzieren - man muss von seinem Gehalt ja schließlich leben können. Danach sind sie pleite und die Mutti muss kommen oder der Kuckuckskleber waltet seines Amtes. So planen sie sich einen Fehlstart und träumen schnell vom Sozialismus und wie schön es doch in der Schule war. Wer im Leben bestohlen wird merken die Kinnings erst nach ihrer Enteignung. Da sie ihre Gehaltsmitteilung aber nicht lesen können, dauert das sehr lange. Hohe Steuern sind ja eh nichts Schlechtes.

Claudius Pappe / 13.05.2020

Neben Luisa Neubauer macht auch Carla Reemtsma in Sachen Umwelt. Keiner fragt wie die Vorfahren dieser beiden ” Damen”, also die Familie Reemtsma, im Dritten Reich zu ihrem Imperium gekommen ist. War nur durch die Nähe zu den Führern der Nazis möglich. Über Krupp und andere wurde häufig berichtet, aber über Reemtsma wird geschwiegen……...

Robert Schleif / 13.05.2020

Es gibt einige immanente Widersprüche in unserem (wie auch immer zu etikettierenden) System, die sich nicht auf herkömmliche Weise lösen lassen. Beispielsweise den Zwang zu stetigem Wirtschaftswachstum auf einer endlichen Erde oder den Abbau von Erwerbsmöglichkeiten durch Effektivierung und den wissenschaftlich-technischen Fortschritt. Wir haben global gesehen extrem unterschiedliche, aber überall immer sehr ungünstige Bevölkerungsentwicklungen. Wir haben die Zusammenballung von extremem Reichtum samt Macht und Massenprekarisierung. Der Erfolg der einen bedeutet für andere das Elend. Der eine spart, dem anderen fehlt die Einnahme. Der eine arbeitet für drei, der andere hartzt. Obwohl genügend Leute nichts zu tun haben, ist der Dienstleistungsbereich auf dem Niveau der DDR… Die Konzepte von vorgestern, die allesamt aus der manchesterkapitalistischen, sozialdemokratischen oder honeckersozialistischen Mottenkiste stammen, verschleppen die schon von Marx beschriebene Krise von einer zur nächsten Katastrophe. Wenn wir nicht fähig sind, auf intelligente, zivilisierte, aufgeklärte und solidarische Weise das Zusammenleben jenseits der kapitalistischen Megamaschine zu organisieren, werden die Alternativen Orwell-Staat, Huxleys „Schöne neue Welt“ oder brutaler Pinochet-Friedman-China-Kapitalismus heißen.

Thomas Brox / 13.05.2020

Ein brillanter Artikel. “Wir haben es mit einem janusköpfigen Monster zu tun, einem sich zulasten unserer Kinder und Kindeskinder bedienenden Umverteilungsapparat auf einer Rumpf-Marktwirtschaft.” Das größte Problem der ehemals aufgeklärten westlichen Industrieländer ist genau dieser parasitäre Umverteilungsapparat, der parasitäre “Staat”. Zur Sicherung seiner Existenz bombardiert der Apparat die Bürger - vor allem die junge Generation - mit einem propagandistischen Trommelfeuer auf allen Kanälen, während konkurierende Weltbilder unterdrückt werden. Gleichzeitig bewirkt die gigantische Umverteilung, dass sich junge Menschen zu lange in einem sozialstaatlichen Biotop aufhalten. In Summe führt das zur Verblödung, zu Hedonismus und Verweichlichung der jungen Generation (aber auch der älteren Generationen). Aufgrund seiner inneren Logik wird sich das politische System zu einem mehr oder weniger totalitären Sozialismus entwickeln, mit den bekannten Folgen für den größten Teil der Bevölkerung. Wenn sich der Sozialismus weit genug ausgebreitet hat, dann ist er bis auf weiteres ziemlich stabil, auch wenn es den meisten Menschen dreckig geht. Irgendwann wird dieses System wieder auf den Boden geholt, vielleicht durch die partielle Machtübernahme invasiver (islamischer) Gruppen, vielleicht durch Kriege und weltweite Verteilungskämpfe infolge schrumpfender Ressourcen. Es degenerieren ja auch nicht alle Gesellschaften - es wird starke konkurierende Gesellschaften geben.

A. Kainer / 13.05.2020

Der Fehler des Artikels ist, dass er die erwähnte Generation weltweit verortet. Das ist aber falsch, weder in Asien, Südamerika, Russland und Afrika sind LBQTXX, Gender, Klima usw. ein Thema. Gerade Asien boomt und modernisiert sich mit einer jungen Generation, die traditionelle Werte hat und sich bewusst ist, dass man selbst für sein Glück sorgen muss. Die politischen Voraussetzungen wurden mit dem Abwenden vom Sozialismus nun geschaffen. Dabei ist man durchaus nicht ewiggestrig, integriert aber humanitäre und ökologische Aspekte so, dass sie realistisch ins gesellschaftliche Gefüge wachsen. Die Generation woke ist also eher eine globale Minderheit, die aber wohl dafür sorgen wird, dass der Westen abwirtschaftet. Die historisch üblichen Folgen werden verheerend sein, Bürgerkrieg, Krieg, Armut, Korruption, Diktatur - für Jahrzehnte, wenn nicht Jahrhunderte. Das asiatische Zeitalter steht definitiv vor uns. Irgendwann wird das Blatt sich wieder wenden, die letzte Wende dauerte fast 2000 Jahre vom Zerfall des römischen Imperiums zu einer neuen Zivilisation. Ein Drama für uns Bio-Westler vielleicht aktuell, kaum für die gesamte Menschheit.

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