Weltmeister im Bremsen von Technologien

Langsam dämmert es den USA – Demokraten und Republikanern zusammen, was durchaus nicht häufig ist – was sich in Russland und China bereits getan hat. Die beiden bauen nicht nur die Kernkraftwerke in ihrem eigenen Land aus, sondern sind bereits eine schlagkräftige Exportmacht geworden. Dies hat auch weitgehende politische Konsequenzen. Nicht nur, was die Weiterverbreitung von Kernwaffen betrifft. Will man weiterhin an der Spitze bleiben, muss gehandelt werden. Nach amerikanischer Überzeugung geht das nur über Technologiesprünge.

Eine ähnliche Situation wie einst in der Raumfahrt. Nach dem notwendigen Ende des Shuttle-Programms frohlockte schon die weltweite Linke über die Abhängigkeit von russischer Raketentechnik. Aber weit gefehlt, man besann sich auf die überlegenen Kräfte der Privatwirtschaft, und heute fliegen wiederverwendbare Raketen ins All. Ein Quantensprung, den Russland und sogar China erst in Jahren nachvollziehen können.

Wieder einmal ist der Kapitalismus nicht durch staatliche Planwirtschaft zu schlagen. In den USA hat sich bereits eine ganze Szene junger Unternehmen gebildet, die voller Ideen und Tatkraft sind. Wie nicht anders zu erwarten, kommt die staatliche Bürokratie da nicht mit. Ein wesentliches Nadelöhr ist die Genehmigungsbehörde in Gestalt der Nuclear Regulatory Commission (NRC). Zu dieser Problematik ist die Schrift Unlocking Advanced Nuclear Innovation: The Role of Fee Reform and Public Investment der Nuclear Innovation Alliance (NIA) erschienen.

Die Erfindung immer neuer „potenzieller Gefahren“

Grundsätzlich muss man festhalten, dass jedwede von der Politik geforderte Vorschrift zu ihrer Einhaltung Kosten in der Form von Arbeitskraft und Ressourcen (Rechner, Teststände etc.) erfordert. Viel besser als die kerntechnische Industrie hat dies die öko-sozialistische Bewegung verstanden. Durch die Erfindung immer neuer „potenzieller Gefahren“ ist es gelungen, die Kernenergie als „unwirtschaftlich“ darzustellen. Deutschland ist dabei international der Meister, durch „Industriepolitik“ die eigenen politischen Phantasmen (Klimakatastrophe, Gefahren der Gentechnik etc.) durchzuziehen.

Die handelnden Politiker waschen dabei ihre Hände in Unschuld. Sie setzen ja nur die vorgeblichen „Ängste der Bevölkerung“ um. In Wahrheit missbrauchen sie Technik und Naturwissenschaft für den „Umbau der Gesellschaft“ in ihrem Sinne und zu ihrem Vorteil (Sonnenbarone, Windmühlen-Verpächter etc.). Die hier gemachten Aussagen gehen daher weit über die Kerntechnik hinaus. Es sind grundsätzliche Überlegungen von großer Tragweite für jede Gesellschaft. Letztendlich geht es immer um die Abwägung von Vorteil (für wen?) und Risiko (nicht nur als Schaden, sondern auch als entgangene Chance).

Alle technischen Systeme müssen regelmäßig überwacht werden, damit Unfälle auf ein Minimum begrenzt bleiben. Die Frage ist nur durch wen (Staat oder private Institutionen) und in welchem Umfang (z.B. Hauptuntersuchung beim Kfz oder ständig bei einem Kernkraftwerk). Allgemeiner Maßstab ist hier der mögliche Schaden. Schon hier wird es höchst politisch: Wenn ein Flugzeug abstürzt, sind üblicherweise alle Insassen tot. Bei einem Unfall in einem Kernkraftwerk (Fukushima) ist der Sachschaden sehr hoch, aber es sind kaum bis keine Menschenleben zu beklagen. Bei Unfällen in Chemieanlagen (Bophal, BASF in Ludwigshafen) hat es schon tausende Tote und hunderttausende Verletzte gegeben. Der Aufwand für die Überwachung steht allerdings eindeutig nicht im Verhältnis zu den Opferzahlen – Risiko ist für Laien eine empfundene Größe und ist damit politisch beliebig missbrauchbar.

Darüber hinaus muss noch zwischen laufender Überwachung und Zulassung unterschieden werden. Bei der Zulassung eines neuen Produkts (Reaktor, Flugzeug, Medikament, Mobilfunk etc.) bewegt sich die mögliche Bandbreite zwischen „keine Zulassung erforderlich“ bis zur Klärung aller möglichen Auswirkungen in der Zukunft. Beide Grenzwerte sind nicht praktikabel. Beispielsweise ein neues Medikament ohne jede Zulassung auf den Markt zu bringen, wäre grob fahrlässig. Alle Auswirkungen in der Zukunft voraussagen zu wollen, ist prinzipiell unmöglich. Mit diesem Anspruch wäre kein neues Produkt mehr möglich, da man immer neue Bedenken konstruieren könnte. Wie so etwas funktioniert, ist hinlänglich von der „Endlagersuche“ bekannt. Die praktikable Bandbreite liegt also irgendwo dazwischen.

Wer soll genehmigen?

Wenn man Genehmigungen als nötig erachtet, stellt sich die Frage der Zuständigkeit. Staatsgläubige werden sofort an eine Behörde denken. Auf China und Russland soll in diesem Sinne gar nicht eingegangen werden. Japan reichte als negatives Beispiel. Ministerien sind immer für den Vollzug des politischen Willens zuständig. Wenn man die Kernenergie politisch fördern wollte, war es logisch, die Genehmigungen sehr nahe an dem Wirtschaftsministerium anzusiedeln. Der Erfolg war in Japan durchschlagend – aber am Ende stand leider auch Fukushima. Wenn man Sicherheit in den Vordergrund stellt, sollte eine Genehmigungsstelle möglichst unabhängig sein, auch vom Staat. Sonst werden sehr schnell z.B. Umweltbelange dem politischen Willen untergeordnet. Aktuell kann man das sehr eindringlich bei Windkraftanlagen in Deutschland beobachten.

Für die Unabhängigkeit ist eine ausreichende finanzielle Ausstattung die Grundlage. Dabei müssen erst die Aufgaben eindeutig definiert und anschließend die dafür erforderlichen Mittel bereitgestellt werden. Es muss eine klare Trennung von Anforderung und Ausführung bei strikter Verantwortlichkeit geben. In einer Demokratie ist das Parlament für die Definition der Anforderungen, z.B. in der Form von Grenzwerten, zuständig. Wie und wodurch diese eingehalten werden, ist allein die Aufgabe der Genehmigungs- und Überwachungsstelle.

Die Finanzierung muss nach dem Verursacherprinzip durch die Nutzer erfolgen. Werden die „Gebühren“ staatlich festgelegt und sogar eingetrieben, ergibt sich daraus eine indirekte Einflussnahme, wie beim „Staatsfernsehen“ in Deutschland. Man ist voll und ganz von der Festlegung dieser Gebühren abhängig und erliegt damit nur noch den politischen Wünschen. Die Nähe zur Politik wird überlebenswichtig. Faktisch kommt dieses Modell einer Finanzierung aus Steuergeldern gleich.

Insofern war das Modell der Nuclear Regulatory Commission (NRC, ab 1975 zuständig) richtungsweisend. Die NRC erstellt jährlich einen Haushalt. Anfangs wurde der vollständig aus Steuergeldern finanziert. Noch 1978 wurden lediglich 20 Prozent durch Gebühren abgedeckt. In dieser Zeit wurden dutzende Lizenzen für Reaktoren bearbeitet. Insofern sollte man bezüglich Russland und China keine vorschnellen Schlüsse ziehen. Hier wie dort stand die Förderung der Kernenergie im Vordergrund.

Nach zahlreichen Diskussionen und Gerichtsverfahren erreichte 1990 die NRC eine hundertprozentige Finanzierung aus Gebühren. Bis zum Jahr 2007 wurde die Gebührenfinanzierung wieder auf 90 Prozent zurückgefahren, da man anerkannte, dass gewisse Aufgaben der NRC nicht unmittelbar der Überwachung dienten. Ein solches System ist jedoch nur so lange stabil, wie der Markt stetig ist. Seit ca. 2015 ist das Budget der NRC um rund 30 Prozent zurückgegangen, und die NRC hat rund 25 Prozent ihres Personals (2020 nur noch 3.000 Beschäftigte gegenüber 3.900 in 2015) verloren, da Kernkraftwerke geschlossen wurden und kaum noch neue Genehmigungsanträge gestellt wurden.

Der Stundensatz schoss in schwindelerregende Höhen von etwa 300 US-Dollar. Eine erhebliche Belastung für laufende Kernkraftwerke und Neuzulassungen. Eine sich selbst verstärkende Abwärtsspirale hat eingesetzt. Dieses Modell funktioniert nur für konventionelle Reaktoren (Flotte aus Leichtwasserreaktoren in den USA) und finanzstarke Energieversorger, die Millionen vorfinanzieren können.

Gebühren als Innovationsbremse

Genehmigungsgebühren haben die gleiche Wirkung wie Pigou-Steuern. Es werden (vermeintliche) externe Kosten internalisiert. Typische Beispiele sind hierfür die Alkohol- oder Tabaksteuern. Ihr Aufkommen ist zwar für den Staatshaushalt gering, sie entfalten aber eine mächtige Lenkungswirkung durch die relative Verteuerung gegenüber anderen „Vergnügungen“.

So hat man durch überzogene Sicherheitsanforderungen bei der Kernenergie systematisch andere Energieformen bevorzugt und gefördert (z.B. fiktives Krebsrisiko durch Unglücke gegenüber tatsächlichem durch Abgase). Dies betrifft schon heutige Reaktoren: Bevor man ein Kernkraftwerk mit jahrelangem Genehmigungsverfahren kauft, kauft man lieber ein Gaskraftwerk von der Stange. Bevor man jedoch gar einen Flüssigsalzreaktor oder einen natriumgekühlten Reaktor mit unkalkulierbaren Genehmigungskosten kauft, nimmt man doch lieber einen zugelassenen Leichtwasserreaktor.

Um welche Dimensionen es dabei geht, zeigt das Verfahren für den Small Modular Reactor (SMR) von NuScale. Das Verfahren im engeren Sinne dauerte 3,5 Jahre, mit den erforderlichen Vorstudien rund 10 Jahre. Es sind dadurch über 500 Millionen Dollar Kosten und Gebühren angefallen. Wohlgemerkt, der NuScale-SMR ist „nur“ ein integrierter Druckwasserreaktor mit rund 70 MWel Leistung. Gerade in diesem Marktsegment kann sich keine Gemeinde eine solche Investition leisten. Ohne staatliche Anlauffinanzierung – die im Wesentlichen die staatlich verursachten Kosten abdeckt – wird es keinen Erstbesteller geben. In der guten, alten Zeit war das noch „geringfügig“ anders, weil die Energieversorger solche Kosten auf die Vielzahl ihrer Kunden umlegen konnten. Je kleiner der Reaktor, desto durchschlagender das Genehmigungsproblem. Daran sind bisher alle Projekte in Alaska gescheitert. Will man ernsthaft den Einsatz von Kleinreaktoren, muss man die Finanzierung der Genehmigungsverfahren ändern.

Legende von der subventionierten Kernenergie aufrechterhalten

Bei „innovativen“ Reaktorkonzepten ergibt sich für die NRC noch ein grundsätzliches Problem. Es müssen vorab ganz neue Fachabteilungen (z.B. für Flüssigsalze) aufgebaut werden. Die Grenze zur Forschung ist dabei gleitend. Sollen all diese Aktivitäten voll über Gebühren gedeckt werden, würde das zur Explosion der Stundensätze führen. Dabei ist das geltende Recht besonders hinderlich; da 90 Prozent der Ausgaben über Gebühren gedeckt werden müssen, müssten für jeden Dollar Zuschuss neun weitere Dollar über zusätzliche Gebühren eingetrieben werden.

Besonders irreführend ist, dass die Subventionen aus dem Advanced Reactor Demonstration Program (ARDP), die als Subventionen für neue Reaktorkonzepte gedacht sind, fast vollständig als Gebühren an die NRC fließen. So können wenigstens die „Atomkraftgegner“ ihre Legende von der subventionierten Kernenergie aufrechterhalten. Erschwerend kommt hinzu, dass der latente Personalmangel bei der NRC zu erheblichen Verzögerungen führt. Für junge Unternehmen kann das sehr schnell tödlich wirken, da Investoren wenig Verständnis für nicht eingehaltene Terminpläne haben.

Besonders deutlich zeigt sich die „Abneigung gegen Atomkraft“ im Vergleich zu den fossilen Energien. Sie unterliegen maßgeblich der Überwachung durch die Environmental Protection Agency (EPA), die nur relativ geringe Gebühren erhebt, da sie überwiegend aus Steuermitteln finanziert wird.

Blick über den Zaun

Da die Kerntechnik ein besonders ideologisiertes Gebiet ist, lohnt der Blick auf zwei andere, ebenfalls mit besonderen Risiken und Emotionen versehene Fachgebiete: die Luftfahrt und Medikamente. Bedenkenswert erscheint die Tatsache, dass in beiden Sektoren jährlich unzählige Tote und Verletzte ziemlich klaglos hingenommen werden. Wahrscheinlich liegt das an den auch von Laien unmittelbar erfahrbaren Vorteilen (Urlaubsflug, Krankheiten), während der Strom „aus der Steckdose kommt“. Irgendwelchen abstrakten Strahlenrisiken steht für den Laien kein greifbarer Nutzen gegenüber.

Die Federal Aviation Administration (FAA) ist für die Sicherheit der zivilen Luftfahrt in den USA verantwortlich. Sie ist ebenfalls durch Gebühren finanziert. Allerdings werden 85 bis 95 Prozent ihrer Ausgaben durch einen Treuhandfond abgedeckt. Dieser wird überwiegend durch Abgaben auf Flugtickets und Treibstoff gespeist. Die Gebühren sind also an der Nutzung orientiert. Durch das Fondsmodell ergibt sich die Möglichkeit, notwendige Ausgaben flexibel abzudecken. Dies hat sich bei der außerordentlich schnellen Einführung von Drohnen bewährt (Aufbau neuer Fachabteilungen, Neueinstellung von Fachleuten etc.). Für die Typenzulassung werden keine Gebühren erhoben. Dieses Modell fördert Innovationen und behindert sie nicht durch hohe Ausgaben in der Entwicklungsphase, sondern erhebt erst Gebühren bei erfolgreicher Anwendung.

Die Food and Drug Administration (FDA) ist seit 1927 für die Lebensmittel und Arzneimittelüberwachung zuständig. Bis 1992 wurde sie vollständig aus Steuermitteln finanziert. Ab 1992 wurden zusätzlich Gebühren eingeführt. Heute beträgt der Anteil der Gebühren über 40 Prozent. Allerdings sind die Ausgaben durch zusätzliche Aufgaben stetig angestiegen. Anders als bei der NRC wurden die Einnahmen nicht geringer (Abschaltung von Kernkraftwerken), sondern stetig angepasst. So wurde durch den Ausbau die Zeit für Zulassungen verkürzt und ausdrücklich die Neuzulassungen gefördert.

Kraftwerke dienen der „Daseinsfürsorge“

Zulassungs- und Überwachungsinstitutionen sollten möglichst unabhängig sein – ausdrücklich auch von der Politik. Deshalb ist eine Finanzierung durch Gebühren sinnvoll. Es sollte das Nutzerprinzip gelten. Nicht der „Erfinder“ von sicheren Reaktoren sollte bezahlen, sondern der Stromverbraucher. Die höhere Sicherheit kommt der gesamten Bevölkerung zugute. Deshalb muss eine ausgewogene Belastung der unterschiedlichen Energieträger (Windmühlen und Sonnenkollektoren) durch Gebühren gemäß ihrer Umweltbelastung und ihrer Versorgungssicherheit erfolgen.

Kraftwerke sind Teil der Infrastruktur und dienen der „Daseinsfürsorge“, genauso wie Brücken und Straßen. Innovationen bei Reaktoren sind sehr eng mit Forschung verknüpft. Will die Gesellschaft „sicherere“ Reaktoren, muss sie für die Kosten aufkommen. Sei es durch Subventionen in der Genehmigungsphase oder für die Prototypen.

Grundsätzlich ist die Frage einer Überregulierung zu klären. Warum kann man bei Autos, Flugzeugen, Schiffen etc. Prototypen bauen und braucht erst eine Zulassung, wenn man damit in den Verkauf geht? Das Risiko kann man heute sehr genau im Voraus abschätzen. Einfacher und genauer jedenfalls als bei jedem Impfstoff oder Medikament. Allerdings müsste man dafür die Ideologie der „Anti-Atomkraft-Bewegung“ aufgeben.

Dieser Beitrag erschien zuerst auf nukeKlaus.net.

Foto: Bundesarchiv CC BY-SA 3.0 de via Wikimedia

Sie lesen gern Achgut.com?
Zeigen Sie Ihre Wertschätzung!

via Paypal via Direktüberweisung
Leserpost

netiquette:

Hagen Müller / 08.06.2021

@Kurt Müller / 08.06.2021: Ihrer ganzen Kostenhochjubelei in Bezug auf die Kernkraft halte ich entgegen: Die sog. *Erneuerbaren* Wind & Solar haben uns (Stromkunden) in zwanzig Jahren ca. 500 Milliarden € gekostet. OHNE nennenswert Co2 einzusparen. OHNE, dass diese Technologien marktfähig geworden wären, also ohne Subventionen auskommen könnten. OHNE, dass deren Entsorgungsprobleme wirklich geklärt wären. OHNE, dass eine lastgeführte Erzeugung möglich wäre. usw., usf. //// Herr Kurt Müller, Sie bauen kein einziges Windrad und kein Solarpaneel allein mit *erneuerbarer Energie*! Sie stellen auch keines davon damit auf und entsorgen auch keines allein damit! Grund dafür ist der geringe EROI über die gesamte Prozesskette!

Andreas Mertens / 08.06.2021

Kurzer Rückgriff auf die Geschichte: Unter dem Kaiser Zhengtong (auch Zhu Qizhen 朱祁鎮) begab sich China ab dem Jahr 1435 in die freiwillige Selbstisolation. 1435 wurden alle Flottenexpeditionen beendet und ein Seehandelsverbot erlassen, 1426 der Bau seetüchtiger Kriegsschiffe verboten, 1436-1449 die Marine-Basen in der Provinz Fujian geschleift und der Bau der Großen Mauer wieder aufgenommen. Damit endete China für über 500 Jahre in der Bedeutungslosigkeit. Wurde zum Spielball Aller die sich an ihm austoben wollten. Jegliche wirtschaftliche und wissenschaftliche Vormachtstellung ging verloren. Frage: Wer außer mir verspürt auch noch ein historisches Déjà-vu?

lutzgerke / 08.06.2021

Gates und “Buffet” bauen ein Atomkraftwerk, so muß das richtig heißen. Sorry

lutzgerke / 08.06.2021

Ein Quantensprung ist nur ein sehr kleiner Sprung. Besser wäre ein Riesenschritt. / Schaut man sich einmal das geheime Quartett “Gates, Soros, Buffet, Rockefeller” an, fällt auch auf, daß in deren Mitte der Ölprinz ist. Vom Krieg um die Rohstoffe ist in den letzten Jahrzehnten häufig gewarnt worden und meiner Meinung nach geht das Öl dem Ende zu, jedenfalls so, daß es nicht für alle reicht. China ist zum Big Player aufgedunsen und sichert sich in Afrika die Ölfelder. Und Uran ist auch nur begrenzt da. Würden alle Industrienationen auf Atomkraft setzen, wäre das Uran in 20 Jahren alle. Also lautet der Beschluß des Quartetts, die Europäer kriegen Windmühlen, was bei dem teuren Strom auch ein erheblicher Wettbewerbsnachteil ist, und verenden als 3. Weltland. Zudem können wir nicht sicher sein, daß die Teile nicht demnächst ausfallen, weil keine Seltenen Erden mehr geliefert werden. / Gates und Soros bauen ein Atomkraftwerk, das so unglaublich “klimaneutral” ist. Während Soros die Fridays for Futur-Kinder anheizt, aus allen fossilen Energien auszusteigen.  Und seine Tentakeln bis zu den Klimamarionetten Baerbock und Kohlensstoff-Greta ausschwingt. / Problematisch ist, daß selbst die Jüdische Allgemeine hinter Angriffen auf Soros Antisemitismus erkennt. Was natürlich völliger Blödsinn ist. Soros instrumentalisiert seine jüdischen Eltern. / Jedes Volk bringt einen Prozentsatz Kriminelle hervor. Daß das nun bei den Israelis anders sein soll, erschließt sich mir nicht? In Israel gibt es auch Diebstahl und Einbrüche.

Dieter Weiß / 08.06.2021

Ich bin hier für ein ganz anderes Finanzierungsmodell. Letztlich geht es doch um das Risiko bei einer Anwendung und die Frage wer die Kosten trägt wenn mal etwas passieren sollte. Man könnte doch einfach die Betreiber und vor Allem die Aktionäre in Haftung nehmen und zwar im vollem Umfang. Wenn es sicher ist, sollte das doch kein Problem darstellen und man braucht keine Zulassungsverfahren mehr, nur noch eine Genehmigung der Gemeinde wo man das Projekt durchziehen will. Das gilt für Windräder genau so wie für Kleinreaktoren und Gentechnik. Es kann doch nicht sein, dass ich mir die Lebensqualität in meiner Gemeinde durch Windräder versauen lasse, dafür noch einem höheren Strompreis zahle und am Ende der Laufzeit auch für die Entsorgung aufkommen muss, weil der Betreiber nicht mehr existiert und sich die Aktionäre aus dem Staub gemacht haben. Ein Quantensprung ist der kleinste Schritt den man machen kann. Solche Quantensprünge findet man häufig in Behörden weshalb manche Verfahren auch so lange dauern.

Uwe Wilken / 08.06.2021

Lassen Sie doch diese blödsinnige Metapher vom “Quantensprung” !

Kurt Müller / 08.06.2021

“Die Finanzierung muss nach dem Verursacherprinzip durch die Nutzer erfolgen.” Und wäre das bei der kernkraft der Fall, daß sie nämlich alle aufgelaufenen Kosten und die Vorfinanzierung der noch zu erwartenden Kosten auf den Sztrompreis umgelegt werden würde, würde sich ein Strompreis von deutlich über 40-50 Cent je Kilowattstunde ergeben. Nur ist es so, daß die Erforschung der Kernenergie und erste Versuchsreaktoren aus Steuergeldern finanziert wurden, weil es keine Firma gab, die das Kapital hatte, und keinen Versicherer, der das Risiko getragen hätte. Also erschienen die Kosten auch nicht im Strompreis und tun es bis heute nicht. Als die Technik marktreif war, ab da übernahmen die großen Konzerne, und die haben damit immer noch genügend Risiken zu tragen und enormes Kapital aufzubringen. Die Kosten für die Entsorgung werden einerseits aus einem gemeinsamen Fond bezahlt, den die Stromkonzerne aufgebaut haben, jedoch wird dieser auch steuerlich bezuschusst. Die Kosten für die Endlagersuche und einen möglichen Endlagerausbau sind ausschließlich steuerfinanziert, erscheinen also nicht im Strompreis. Die Kosten für den Rückbau der Asse, der offiziell auf mindestens 25 Milliarden geschätzt wird, einer Dokumentation zufolge realistisch aber auf 200 Milliarden angesetzt wird, wird steuerfinanziert sein, erscheint also auch nicht im Strompreis. Nun rechnen sie doch mal grob 200 Milliarden Euro durch 40 Millionen Stromkunden, da haben sie schon mal 5000 Euro je Stromkunde, die also über Steuern und nicht über den Strompreis eingezogen werden - ist nur ein Rechenbeispiel. Über 10 Jahre abgezahlt sind es 42 Euro monatlich mehr Stromkosten für den Rückbau der Asse. Warum ist der Rückbau so teuer? Weil Menschen dabei verstrahlt werden, und man Maschinen braucht. Machinen haben Elektronik, und die geht durch Strahlung kaputt. Also muss der ganze Maschinenpark fortlaufend entsorgt und ersetz werden. Kleiner Tipp: denken Sie doch mehr in Zusammenhängen.

Martin Thull / 08.06.2021

Der ganze Artikel wäre vielleicht von Erfolg gekrönt, wäre da nicht dieser irrsinnige Satz von “null bis kaum Menschenverluste” durch Fukushima. Das verhöhnt Tschernobyl völlig. Und macht aus dem Fukushima Desaster sowas wie “in China fällt ein Sack Reis um”. Die Gefahr ist da, immer. Sonst könnten so einen Reaktor auch normale Elektriker betreiben. Nur meine Meinung

Weitere anzeigen Leserbrief schreiben:

Leserbrief schreiben

Leserbriefe können nur am Erscheinungstag des Artikel eingereicht werden. Die Zahl der veröffentlichten Leserzuschriften ist auf 50 pro Artikel begrenzt. An Wochenenden kann es zu Verzögerungen beim Erscheinen von Leserbriefen kommen. Wir bitten um Ihr Verständnis.

Verwandte Themen
Klaus-Dieter Humpich, Gastautor / 07.03.2024 / 12:00 / 15

Plan B für die Kernkraft

Man kann jedes Produkt über den Preis kaputt machen. Insofern war die Strategie der „Atomkraftgegner“ höchst erfolgreich. Wer das rückgängig machen will, muss vor allem…/ mehr

Klaus-Dieter Humpich, Gastautor / 01.03.2024 / 12:00 / 10

Wie Kernkraftwerke teuer gemacht werden

Kernkraftwerke sind teuer. Schuld daran sind unter anderem Regulierungen, Sicherheitsvorschriften und der ewige Kampf zwischen „Kernkraft-Gegnern" und „Kernkraft-Befürwortern". Der Bau von Kernkraftwerken (KKW) in den…/ mehr

Klaus-Dieter Humpich, Gastautor / 09.02.2024 / 06:00 / 27

Strahlend nachhaltige Kreislaufwirtschaft

Der „Abfall“ in der Atomenergie lässt sich effektiv nutzen. Wie können abgebrannte Kernbrennstoffe (Ökosprech: „Atommüll“) wiederaufbereitet werden? Hier ein Überblick über die diversen Verfahren. Die…/ mehr

Klaus-Dieter Humpich, Gastautor / 18.11.2023 / 10:00 / 19

Energiewende auf Tschechisch: Mehr AKWs wagen!

Unser Nachbar – mit gemeinsamer Grenze zu Bayern und Sachsen – scheint nicht dem deutschen Sonnenkult und dem Charme der Windräder zu erliegen. Nein, dort…/ mehr

Klaus-Dieter Humpich, Gastautor / 02.10.2023 / 14:00 / 10

Großbritanniens Plutonium: Abfall oder Glücksfall?

Großbritannien hat seit 1950 einen stattlichen Vorrat (allein über 140 Tonnen aus der zivilen Nutzung) an Plutonium angesammelt, mit dem nun etwas geschehen muss. Für Atomkraftgegner…/ mehr

Klaus-Dieter Humpich, Gastautor / 05.07.2023 / 12:00 / 36

Gabriels irrer Schatten

2013 wurde mit der „Lex Asse“ beschlossen, die radioaktiven Abfälle im ehemaligen Salzlager Asse wieder auszubuddeln. Das unterirdische Gesetz ist blanker Wahnsinn. Das Leben der…/ mehr

Klaus-Dieter Humpich, Gastautor / 16.05.2023 / 16:00 / 32

Atomausstieg: Ruhestätte für den Endlager-Mythos gesucht!

Vielleicht aus Übermut, vielleicht weil man die eigenen Bürger für dämlich hält, wurde per Gesetz die Forderung erhoben, ein Endlager zu finden, was den „Atommüll“…/ mehr

Klaus-Dieter Humpich, Gastautor / 08.05.2023 / 16:00 / 4

Das Elend der Reaktor-Hersteller

Der Bau neuer Atomkraftwerke wird mitunter von Pleiten, Pech und Pannen begleitet – und von enormen Kostenüberschreitungen. Das dient Kernkraft-Gegnern gerne als Argument. Woran liegt…/ mehr

Unsere Liste der Guten

Ob als Klimaleugner, Klugscheißer oder Betonköpfe tituliert, die Autoren der Achse des Guten lassen sich nicht darin beirren, mit unabhängigem Denken dem Mainstream der Angepassten etwas entgegenzusetzen. Wer macht mit? Hier
Autoren

Unerhört!

Warum senken so viele Menschen die Stimme, wenn sie ihre Meinung sagen? Wo darf in unserer bunten Republik noch bunt gedacht werden? Hier
Achgut.com