Von Bernd Fischer.
Die gendergerechte Sprache wird noch gerechter: Statt den geschriebenen Genderstern nur durch eine kurze Sprechpause zu artikulieren, wird einmal in die Hände geklatscht. Applaus, Applaus für eine vorausschauende Satire.
Für die Befürworter einer Inklusion aller Geschlechter in das gesellschaftliche Leben und einer angemessenen Berücksichtigung in der deutschen Sprache gibt es jetzt gute Nachrichten. Lange hat eine von der Bundesregierung eingesetzte Kommission von Genderlinguisten getagt, um das Transgender-Spektrum in der Sprache noch sichtbarer zu machen. Bisher gingen die Empfehlungen ja dahin, einen Genderstern oder ein Äquivalent (Doppelpunkt, Unter- oder Querstrich) in die feminine Form eines Wortes einzuschieben, also beispielsweise Kund*innen, Lehrer*innen, Bürger*innenmeister*innenvertreter*innen. Der Asterisk hat hier eine starke Symbolwirkung, denn er repräsentiert die nichtbinären Geschlechter. Im Gedruckten ist diese ökonomische Lösung äußerst ausdrucksvoll, beim Vortrag verblasst jedoch die Wirkung stark, denn der Asterisk sollte bisher durch eine Sprechpause, die im Ermessen des Sprechers lag (schließlich herrscht in der BRD ja Meinungsfreiheit!), abgebildet werden.
Und an dieser Praxis entzündete sich letztendlich auch die Kritik. Viele Repräsentanten der Transgender-Fraktion sahen sich durch eine einfache Sprechpause, die ja gewissermaßen nichts anderes als eine Auslassung darstellt, bei Weitem nicht hinreichend berücksichtigt, und so entbrannte schon vor geraumer Zeit eine Debatte darüber, wie der Genderstern noch deutlicher bzw. überhaupt artikuliert werden könne. Nun liegen die Empfehlungen der Kommission vor: Beim Genderstern bleibt alles beim Alten, da er bereits als Resultat der ganz natürlichen Sprachevolution angesehen wird. In der Aussprache soll die kurze Pause nun jedoch durch ein Klatschen in die Hände begleitet werden. Dadurch wird der Genderstern nun für (fast) alle hörbar und sichtbar! Aus der Lücke wird somit ein realer Bestandteil der sinnlichen Empfindung. Gesprochen lauten die oben genannten Begriffe dann: Kund/Klatsch/innen, Lehrer/Klatsch/innen sowie Bürger/Klatsch/innenmeister/Klatsch/innenvertreter/Klatsch/innen.
Um einen kritischen Einwand gleich von Beginn an zu entkräften, wird betont, dass das Klatschen nur ganz sanft (aber hörbar) zu erfolgen hat. Es ginge eben um ein Symbol, ein starkes Symbol, wie es die meisten Genderlinguisten, Repräsentanten der Transgenderbewegung sowie viele Prominente sehen; zumal das Klatschen ja die positive Konnotation mit dem Applaus hat! So zeigte sich etwa Petra Gerster sehr angetan von der Lösung: „Nachdem sich der Genderstern nun als etabliertes Symbol fest in der deutschen Sprache verankert hat, ist es nun erforderlich, den nächsten Schritt zu gehen. Ich fordere alle Sprecher/Klatsch/innen und Redakteur/Klatsch/innen auf, die neue Sprachempfehlung umzusetzen.“
In der Kita schon lang geübte Praxis
Auch Claus Kleber zeigt sich erfreut: „Anfangs habe ich noch oft an der falschen Stelle geklatscht, jetzt merke ich es schon fast schon gar nicht mehr.“ Die Juristin Ulrike Lembke erkennt in der Empfehlung gar eine wichtige Maßnahme, um dem Grundgesetz „wieder zu seinem Recht zu verhelfen.“ An den meisten Universitäten werden nun verpflichtende Sprachregelungen eingeführt, deren Einhaltung aber ganz freiwillig geschehen soll. Auch die Kulturinstitute machen mit. Noch ein Vorteil: Für unsere Kleinsten bedeutet dieser wichtige Schritt den geringsten Aufwand, so eine Erzieherin in einem Frankfurter Hort: „Wir praktizieren diese neue Regelung schon seit sehr langer Zeit. Auf das eine oder andere Klatschen kommt es da nicht an. „Ba/Klatsch/cke, ba/Klatsch/cke, Ku/Klatsch/ chen, die Bä/Klatsch/cker/Klatsch/innen haben ge/Klatsch/rufen…“
Auch in anderen Sprachfeldern kann die neue Artikulationsform sinnvoll in den bestehenden sozialen Rahmen eingefügt werden. So wird bei einer Erwähnung des Begriffs „Redner/Klatsch/innenpult“ der Applaus quasi vorweggenommen! Und so sprach letztendlich alles für die Ergänzungslösung mit dem Klatschen. Alternative Vorschläge wie ein jeweils angedeutetes Sicherheben vom Sitz bzw. ein kurzes Aufspringen im Stand oder ein Zwinkern mit einem Auge wurden nach längerer Debatte zugunsten dieser Lösung verworfen, da sie als artifiziell oder aber die mit ihnen verbundene symbolische Wirkung als zu schwach angesehen wurde.
Allerdings wurde von den Genderlinguisten auch betont, dass es sich bei dieser Maßnahme nur um einen weiteren Schritt hin zur „Gendergerechtigkeit“ handeln könne und man sich als Vereinigung von Linguisten nicht gegen die natürliche Sprachentwicklung stellen könne oder werde.
Bernd Fischer studierte Physik und Mathematik mit anschließender Promotion in Köln und Boca Raton (USA), anschließend war er viele Jahre in leitenden Positionen in der Finanzbranche sowie Autor von zahlreichen Artikeln und Fachbüchern zur Finanzmathematik tätig. Seit 2019 arbeitet er als freier Schriftsteller. Dieser Beitrag erschien zuerst auf seinem Blog Philippicae.
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Beitragsbild: Niklas Bildhauer CC BY-SA 3.0, via Wikimedia Commons

Ist heute der 1. April?
Ich würde, wenn das Gendern ansteht, und ein inninen angehängt werden soll, folgendes machen: Mit beiden Händen an die Brust greifen…............oder noch besser, mit beiden Händen die imaginäre Brust ( bei Männern ) ein wenig heben.
Der Einfall ist lustig und dürfte auf einen/eine/??? heimlichen Satiriker/Klatsch/In zurückgehen, aber wetten, das verstehen die Verkünder non-binärer Geschlechter und einer garantiert sterilen Sexualität nicht?
Ich empfehle den Wikipedia-Beitrag zu “Neusprech” in George Orwells “1984”: “...die Sprechweise soll zu einem pausenlosen, schnellen und tonlosen Staccato verändert werden. Dies fördert das „automatische“, also gedankenlose und quasi bewusstlose Sprechen, wodurch kritische Gedanken beim Sprechenden unterdrückt werden, in der Beobachtung anderer aber durch verräterische Abweichung von der Sprechweise auffallen. Nur wer im allgemeinen Sprach- und Gedankenfluss mühelos mitschwimmt, fällt nicht auf. ... Notwendig waren, vor allem für politische Zwecke, kurze abgehackte Wörter mit unmissverständlicher Bedeutung, die schnell ausgesprochen werden konnten und nur ein Minimum von Widerhall im Bewusstsein des Sprechers auslösten. ... Der Gebrauch dieser Wörter führte zu einer plappernden Redeweise, zugleich abgehackt und monoton. Genau das war das Ziel. Die Absicht lag darin, Sprache, besonders die Sprache über ideologisch nicht neutrale Themen, vom Bewusstsein so weit wie möglich abzukoppeln. Für das Alltagsleben war es zweifellos nötig oder manchmal nötig, vor dem Sprechen nachzudenken, aber ein Parteimitglied, das zu einem politischen oder ethischen Urteil aufgerufen wurde, sollte in der Lage sein, die korrekten Meinungen so automatisch herauszufeuern wie ein Maschinengewehr seine Kugeln herausfeuert. Seine Ausbildung befähigte ihn dazu, die Sprache war dafür ein fast narrensicheres Werkzeug…” Kommt uns das bekannt vor? Denken wir an die linken Parolen-Papageien, die jeden eigenständigen Gedanken in einen Wortschwall linker Parolen ersticken: Nazi Nazi Nazi Nazi Schwurbler Schwurbler Schwurbler Schwurbler Verschwörungstheoretiker Verschwörungstheoretiker Verschwörungstheoretiker Verschwörungstheoretiker rechtes Gedankengut rechtes Gedankengut rechtes Gedankengut rechtes Gedankengut Bääh Bääh Bääh Bääh Blööök Blööök Blööök Blööök
Die Genderklatscher haben durch die Bank einen an der Klatsche . Es ist nicht zu fassen man kann sich nur noch fremdschämen bei all dem Gedöns !
Guter und richtiger Schritt. Damit gewinnt man gleich noch eine große Gruppe, denen man den Nazistempel aufdrücken kann: Menschen mit körperlicher Behinderung! Ein guter Freund vonn mir, der mit nur einer Hand geboren wurde, wird begeistert sein!
Na die mit der Klatsche haben doch deutlich mehr als einen an der Klatsche. Ich hau mich weg, wie albern ist das denn.