Ich will hier nicht alle Vorschläge kommentieren, aber Erfahrungen mit privaten Schulen habe ich zur genüge gehabt. Lassen wir das, hier werden eher die „gutmenschlichen Eliten“ gezüchtet. Die sind dort ja fast noch gleicher als gleich.
Darüber hinaus würde ich gerne meine eigene These zum Mangel des deutschen Wir-Gefühls, das Sie beklagen, erwähnen: Deutschland ist auf eine Vergleichbare Weise aus zahlreichen Kleinstaaten mit ihren jeweiligen Kleinvölkern entstanden, wie die EU heute versucht, aus diversen europäischen Völkern einen europäischen Nationalstaat mit europäischem Volk zu machen. Die Ziele und Herangehensweise von Bismarcks Großdeutschland ähneln den Zielen und der Herangehensweise der EU sehr stark. Wenn Sie sich vorstellen, morgen würde Europa zu einem geeinten Staat mit geeintem Volk, und Ihre Aufgabe wäre nun, innerhalb von 40 Jahren ein europäisches Wir-Gefühl unter einer einzigen Autorität herzustellen, um das kommende Equivalent des ersten Weltkriegs zu bestreiten, dann müssten Sie die selbe Entwicklung bewirken, die das Großdeutschland von Bismarck bis zu Beginn des ersten Weltkriegs durchlaufen hat. Dieses Wir-Gefühl war bereits damals kein organisches, sondern es wurde mittels Propaganda und Manipulation hergestellt, und auf Teufel komm raus mit allen Mitteln in die Welt gesetzt. Die Evolution der Gedanken hatte bis zum Ausbruch des zweiten Weltkriegs auch keine Zeit, der Manifestation dieses Wir-Gefühls langsam die Kanten abzuschleifen, und irgendetwas zu erschaffen, das funktioniert. Ich denke, dass kein deutsches Wir-Gefühl existiert, weil es sich dabei von Anfang an nur um eine Erfindung machtgieriger Politiker handelte, die ihren Einfluss vergrößern wollten, und eben um nichts organisches. Was mal existierte, ist dieser hysterische und nicht lebensfähige Krüppel-Nationalismus, den es im dritten Reich gab. Diese evolutionäre Sackgasse ist die höchste Stufe der Vollkommenheit, die deutscher Nationalismus bisher erreichte. Ich empfinde es als eine positive Entwicklung, dass dieser Gedanke überwunden wurde. Natürlich haben machtgierige Politiker aber andere Sackgassen gefunden. Aber neue Sackgassen durch abgelegte Sackgassen zu ersetzen ist kein guter Ausweg.
Menschen mittels Freiheit von Totalitarismus wegzuführen ist problematisch, weil Menschen bereits an externe Grenzen gewöhnt sind, und nicht wissen, wie man ohne leben kann. Stellen Sie sich vor, in Deutschland würde morgen ein 2nd Amendment eingeführt, der das Führen von Schusswaffen zum Grundrecht erklärt - Übermorgen hätten wir einen starken Anstieg von Schulschießereien, mittels derer zahlreiche gemobbte Jugendliche ihren Klassenkameraden zeigen, was sie von Mobbing halten. Und von den Spinnern, die nur deshalb noch nie jemanden umgebracht haben, weil sie dazu physisch nicht imstande sind, rede ich noch gar nicht. Das Problem mit Freiheit ist, dass man sich erst daran gewöhnen muss, selbst zu denken. Diese Fähigkeit ist zunehmend selten. Im Endeffekt bedeutet das auch, dass echte Redefreiheit eine Explosion des Nazi-Shittalks bewirken würde. Als charismatischer Provokateur und hingebungsvoller Nazi-Shittalker, der es als sportliche Herausforderung sieht, möglichst viele Konventionen und Gesetze mit möglichst wenigen Worten zu verletzen, habe ich bereits mehr als ein Mal Situationen geschaffen, in denen die externen Grenzen nicht mehr gelten. Meine Motivation hinter dieser gezielten Verletzung von Konventionen und Gesetzen ist, dass ich Menschen, die externe Grenzen brauchen, aus meinem Freundeskreis heraushalten möchte, und solche gezielten Radikalisierungsversuche schnell zeigen, womit zu rechnen ist. Menschen, die über die notwendigen Fähigkeiten verfügen, dem standzuhalten, wenn man auf ihrer Klaviatur von Tabus und Geboten spielt, sind eine Minderheit. Menschen, die sich in Monster verwandeln, sind normal. Eine Zunahme an Freiheit würde in unserer Gesellschaft eine Zunahme am Missbrauch dieser Freiheit bewirken. Wer für das Recht, Waffen zu tragen, ist - ich bins - der ist auch für eine Zunahme an Schulschießereien. Wir sind auf dem Weg der Unfreiheit für schmerzlose Kurskorrekturen viel zu weit fortgeschritten.
Liebe Frau Arfa, soll das ihr Ernst sein, dass die Schüler noch mehr auf dasThema “Nationalsozialismus” in den Schulen eingehen sollten? Schon zu meiner Schulzeit in den 80ern wurde man damit schon ab der fünften bis zur zehnten Klasse meiner damaligen Realschule regelrecht “belaestigt”. Andere Epochen der deutschen Geschichte, außer vielleicht der 1. Weltkrieg, werden doch noch kaum mehr behandelt Dieses ist meiner Meinung auch einer der “Hauptgründe”, warum die “Seele” dieses Landes so “zerstört” ist und deutsche Jugendliche ohne jegweliges Nachdenken mit “Deutschland verrecke…” Plakaten auf der Straße die “Abschaffung” der deutschen Nation fordern. Es ist aber auch politisch geradezu so gewollt. Die kultur-marxistischen 68er haben ihr “Werk”, der Zerstörung der İdentitaet des deutschen Volkes und Nation, nach anfaenglichen Scheitern einer “blutigen” Revolution, durch den Marsch durch die İnstitutionen und Besetzung vieler “Schlüsselpositonen” geradezu fast beendet. Das Ergebnis sehe wir jetzt und das “Ende” dieses Marsches wird wieder eine “tiefrote” sein…
Sehr geehrte Frau Arfa, vielen Dank für Ihre Engagement in Deutschland und Ihren Beitrag mit einigen interessanten Lösungsvorschlägen. Ich muss das Buch von Herrn Strunz erst einmal lesen, aber nicht alle Ihre Vorschläge müssen, so wie ich es verstanden habe, im Widerspruch zu Herrn Strunz stehen. Wichtig ist m.E. erst einmal, dass die Ursachen benannt werden. Aber sicher gibt es verschiedene Lösungsansätze über die man reden kann und muss. Wichtig ist m.E. nur, dass Kinder in der Schule wieder zu kritischen, selbstdenkenden Bürgern erzogen werden. Sehr irritiert hat mich allerdings Ihr Vorschlag, biodeutsche Schüler mögen sorgfältig angeleitete Nachforschungen zu ihrer Familiengeschichte durchführen; Schüler mit Migrationshintergrund könnten ihnen dabei helfen. Schlagen Sie denn ernsthaft vor, in den Klassen genau zu eruieren, welches Kind welche Herkunft hat und danach die Klasse in Sünder und Mentoren einzuteilen? Trägt denn ein Kind deutscher Eltern tatsächlich eine Mitschuld am Holocaust und hat daher eine größere Verantwortung als ein Kind mit Migrationshintergrund? Ich weiß Sie meinen dies nicht so, aber glauben Sie, dass ein Kind dies tatsächlich versteht? Könnte es nicht sein, dass Sie damit exakt das Gegenteil dessen erreichen, was Sie eigentlich wollen? Ich denke Kinder müssen mehr über die Geschichte und die Grausamkeiten der Vergangenheit und Gegenwart erfahren. Und hier kann der Nationalsozialismus nur ein Negativbeispiel von vielen sein. Kinder müssen lernen zu verstehen, wie sich Diktaturen entwickeln (die heutige Zeit ist ein gutes Beispiel). Sie müssen lernen, dass Glaube an Ideologie oder Religion niemals bedingungslos sein darf. Kinder müssen lernen, dass Gehorsam keine Tugend sondern eine Untugend ist und sie für ihr Tun immer selbst die Verantwortung tragen. Beste Grüße
Herr Strunz ist mir einmal in einer Talkshow (ich glaube “Hart aber fair”) aufgefallen, wo er exakt das Gleiche sagte wie die AfD, aber mit dieser “Partei” nichts zu tun haben wollte. (Er hat die AfD mit verschiedenen beleidigenden Worten belegt, damit auch jeder sieht: Mit denen hat er nichts zu tun.) Nun meine Einschätzung des Landes: Die Masse der Leute läuft einfach mit der Masse mit. Und die Masse reagiert auf Druck von oben. Ob die Herrschaft von Hitler, Honecker, Merkel oder einem Kalifen ausgeführt wird, spielt keine Rolle. Wenn der Islam hier eines Tages das Sagen hat, sind die Deutschen die “besten Moslems der Welt” und werden die Scharia am konsequentesten umsetzen. Deutsche in der Masse sind einfach die Oberstreber in der Klasse, die machen, was der Lehrer will, weil sie von ihm gelobt werden wollen. Die politische und mediale Klasse dagegen möchte vor allem von den westlichen, meist linken Medien des Auslandes gelobt werden. Daher sind sie auch so begeistert von der “Flüchtlingsrettung” nach dem Motto: “Seht auf dieses Land, wie edel und gut es ist!” Und das gleiche Spielchen findet jetzt mit der “Klimarettung” statt. Und die AfD und die “Rechten” sind für sie das Schlimmste überhaupt. Weil sie fürchten, dass sie dann im Ausland schlecht dastehen. Und das ist für sie unerträglich.
Ich bin einmal ganz ketzerisch u. behaupte, dass in den Schulen nicht mehr, sondern weniger über das Dritte Reich gelehrt werden sollte, aber dafür mehr Geschichte insgesamt (in allen Schulklassen), alle Epochen u. gerne a. in rotierender Wiederholung unter Ausleuchtung verschiedener Aspekte (in den unteren Klassen eher deskriptiv, später analysierend). So wie ich es noch aus meiner Schulzeit kenne u. wie es mir Menschen der jüngeren Generation berichten erst recht heutzutage, wird das Dritte Reich in den Schulen geradezu bis zum Erbrechen durchgenommen, so dass sich schon bei manch einem trotzige Abwehrreaktionen bilden in der Art von: was habe ich noch damit zu tun. Hinten runter fällt so gut wie der ganze Rest. Und ironischer Weise lernt ein Großteil der Schüler nicht einmal von der Staatgründung Israels. Wie aber kann man die Entstehung des Dritten Reiches, Dynamiken, Bewegungen u. Gegenbewegungen in der Geschichte verstehen, ohne tiefere Einsichten ins Ganze davor und danach? Noch gestern wurde mir von einer studierten Mitzwanzigerin, die ich ansonsten für ein intelligentes Mädchen halte, erzählt, dass sie nie etwas über den Kommunismus in der Schule gelernt habe. Marxismus, Sozialismus, russische Revolution kamen in der Schule nicht einmal ansatzweise vor. Ja, BRD u. DDR haben sie im Vergleich durchgenommen, aber lediglich als unterschiedliche Wirtschaftssysteme: soziale Marktwirtschaft (die sie zuerst a. noch der DDR zuschrieb, so “gefestigt” war ihr Wissen) u. Planwirtschaft. Das war’s. Da wundert die Unbedarftheit der jüngeren Generation gegenüber sozialistische Bestrebungen, aber a. gegenüber anderen totalitären Ideologien u. Regimen (die sie allein im Faschismus auszumachen gelernt haben) nicht mehr.
Ich habe meine Studie des Krieges und der Rolle meiner Familie darin schon abgearbeitet. Danke sehr. Was ich aber denke ist dass in d. eine Kirche der Bosheit entstand. Es ist ekelerregend und an Pornografie grenzend was man in ZDF Info so manchmal sehen darf - wen interessiert es ob der Führer einen Hund liebte oder ev. schwul war? Dabei denken sich die D. dass sie Meister nicht nur in Bosheit aber auch in Schuld danach sind. Lassen wir es so sagen: Holodomor und allgemein Bergen der Leichen die der Kommunismus in Sowjetunion gestapelt hat, sind mindestens genauso groß. Was ist mit Mao? Pol Pot hat Hälfte seines Landes entsorgt. Was in Ruanda passiert ist, interessiert den gut gemeintem D. gar nicht obwohl da ohne Industrie dafür aber mit Machetes und gut organisiert, sehr fleißig gearbeitet wurde. Die Überheblichkeit mit der man alle andere als Opfer und selbst als (Meister-) Schuldige sieht ist dabei nur für den D. zu übersehen. Interessant dabei ist aber nicht Kirche der Schuld (wegen Nazis und so) aber der Schuld des weißen Mannes in ganzen Westen. Wenn man alles relativiert und alles nur als Machtspiel sieht ist das vielleicht gut als Werkzeug gegen den Leuten die sich noch an ihre Identität halten. Mit Moral hat da nichts zu tun. Noch eins was mir auf der Lebel liegt: da ‘hilft’ man den ‘armen’ Menschen der Welt sich durch das Mittelmeer zu machen ohne zu sehen dass dabei mehr Leute sterben und mehr Schaden entstehen als wenn man es gelassen hätte. Ich sehe das als verdorben mindestens auf dem Niveau der spät römischen Dekadenz. Da kommen noch die Grünen mit ihren faschistoiden Fantasien - die Ära der Aufklääung ist definitiv vorbei. Es ist auch vielleicht gut so. In der technologischem Wettbewerb entstehen gerade Werkzeuge die uns ordentlich umhauen werden. Vielleicht löschen wir uns selbst aus. Das wird definitiv etwas was der linken Seele gut tun wird. Ich denke nicht dass man D. helfen kann. Es wird weiter existieren. Nun wie?
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