Chaim Noll / 20.10.2018 / 16:00 / Foto: Freud / 12 / Seite ausdrucken

Gaza und Granatäpfel

In diesem Herbst haben wir nur eine Handvoll Granatäpfel ernten können, anders als im vergangenen, als es mehrere Schüsseln waren. Dafür gab in meinem Garten Feigen, Äpfel, Zitronen in Hülle und Fülle. Wie ist das zu erklären? Mit der unterschiedlichen Zeit der Befruchtung der Blüten. Als die Zitronen und Apfelbäume blühten, waren genügend Bienen und andere Insekten unterwegs. Doch im Mai begannen, vierzig Kilometer süd-westlich, die ständigen Brände an der Gaza-Grenze.

Die Brandstiftungen von Gaza-Palästinensern mit Hilfe von Molotov-Cocktails, Feuerdrachen und anderen kindisch wirkenden Vorrichtungen wurden von der israelischen Regierung nur zögerlich bekämpft. Europäischen Politikern und anderen um die Freiheit der Palästinenser Besorgten war es schon zu viel: Wie üblich wurde Israel, wenn die Armee gegen die anstürmenden Horden Schusswaffen einsetzte, des Massenmordes und anderer Verbrechen beschuldigt.

Inzwischen gestehen hiesige Medien ein, dass die seit Monaten brennenden Feuer zur Verminderung von Bienen und anderen Insekten führen, mit allen Folgen, etwa der mangelnden Befruchtung der Granatäpfel. Es ist eine Einbuße, so vergleichsweise gering, dass kaum jemand dafür Mitgefühl aufbringt, angesichts all der Katastrophen und Krisen ringsum. Kein Grüner wird dagegen protestieren, denn dieses Bienensterben wurde nicht vom verhassten Kapitalismus verursacht, sondern von um ihre Freiheit kämpfenden Muslimen.

Lohnt es noch, darüber zu sprechen? Wir haben auch alles bisherige hingenommen: dass wir auf Flughäfen Schlange stehen und dabei bestohlen werden, dass wir uns scannen lassen und keine Flüssigkeiten im Handgepäck mitführen dürfen, dass Frauen in öffentlichen Parks nicht mehr joggen sollen und Schulen und und Kindergärten bewacht werden müssen. Kleinigkeiten. Kleine, kaum merkliche Schritte, in denen wir uns zurückziehen, dem Terror nachgeben, Freiräume einschränken, Restriktionen hinnehmen, leiser sprechen, anstößige Wörter vermeiden, Selbstzensur üben. Jahr um Jahr ein Stück zurück, ein schleichender Vorgang, sanfte Zensur, verstohlene Landnahme durch Menschen, die entschlossener sind als wir und ebenso intelligent.

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Leserpost

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Wolfgang Kaufmann / 20.10.2018

„Menschen, die entschlossener sind als wir und ebenso intelligent“ — Früher sprach man von krimineller Energie. Wo aber ein 44-facher Mörder als edelster aller Menschen und Vorbild aller Gläubigen gilt, haben wir die Umwertung aller Werte. Pech für die Weicheierinnen und Weicheier; dann hat das devote Namentanzen doch nichts genutzt. Vielleicht war es gar nicht so dumm, wie David sein Philister-Problem gelöst hat…

Rolf Lindner / 20.10.2018

Bald wird es wieder mit Betonpollern und Maschinenpistolen geschützte Weihnachtsmärkte geben. Von Merkels linksgrünen Propagandatruppen bejubelt, vom Schlafmichel begünstigt. Ich werde keinen dieser Weihnachtsmärkte besuchen.

Herwig Kochan / 20.10.2018

Ein Artikel der zu Herzen geht und den Nagel auf den Kopf trifft.

Marcel Seiler / 20.10.2018

Das Lager “Gaza” muss geschlossen werden. Die Lagerkommandanten der Hamas müssen vor Gericht. Die Insassen müssen in einen leeren Fleck im riesigen Arabien umgesiedelt werden. Anders wird es im Nahen Osten keinen Frieden geben.

Uta Buhr / 20.10.2018

Was Sie da schreiben, lieber Herr Noll, kommt mir irgendwie bekannt vor. Denn viel anders spielt sich das tägliche Leben hier in Deutschland auch nicht mehr ab. Priorität haben stets jene, die noch nicht so lange hier leben - vorausgesetzt sie sind Muslime. Auch wir sprechen leiser und vermeiden Worte und Wörter, die unsere mimosenhaften, stets beleidigten “Neubürger” verletzen könnten. In Frankreich verzichtet man sogar auf die Ehrung eines heldenhaften Polizisten, der sich während eines muslimischen Terroraktes in Nizza als Geisel anbot und dabei auf bestialische Weise getötet wurde. Die Stadtverwaltung Nizzas lehnt es ab, einen Platz nach diesem Mann zu benennen, um Provokationen gegenüber gewissen Mitbürgern zu vermeiden. Wenn das keine Aufforderung zu weiteren Attentaten ist! Doch zurück zu Israel. Was Ihnen dort fehlt, lieber Autor, sind unsere Grünen. Frau Göring-Eckardt schwor doch vor nicht allzu langer Zeit, jedes Insekt und besonders jede Biene schützen zu wollen. Laden Sie diese engagierte Grünin doch mal zu sich ein. Die Katrin wird’s schon richten.

Thomas Holzer, Österreich / 20.10.2018

Herr Noll! Ich hoffe doch, ja bin überzeugt, daß ihr zumindest genauso entschlossen seid wie die Araber in Gaza :) Außerdem habt ihr, erfreulicher Weise die IDF. Und wie hörte in vor kurzem in einer Dokumentation einen Rabbe so schön sagen: “Was sind schon 5, 10 Jahre…...wir haben über tausend Jahre auf die Rückkehr nach Erez Israel gewartet.

Wilfried Cremer / 20.10.2018

Intelligenz wird auch in kriminelle Energie gesteckt. In gewissen “Kulturen” scheint sie damit erschöpft zu sein. Produktivität und Kultur bekommen da nichts ab.

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