Homosexuelle Männer, die den Militärdienst nicht ableisten möchten, müssen sich um diesen abgestempelten Beweis ihrer Nicht-Männlichkeit bewerben. Die Prozedur variiert von Musterungsstelle zu Musterungsstelle. Oft ist es so, dass der zuständige Psychiater Fotos oder Videoaufnahmen des Bewerbers beim passiven Analverkehr einfordert, noch öfter sind Analuntersuchungen die Regel, anhand derer festgestellt werden soll, ob jemand wirklich “çürük”, wirklich homosexuell ist. “Es ist vor allem eine Möglichkeit, Homosexuelle bloßzustellen und zu erniedrigen”, sagt Azad. “Es muß schließlich auch den zuständigen Ärzten dort klar sein, dass die Untersuchungen und die Annahme, alle homosexuellen Männer hätten Analverkehr, absurd sind.” Laut der allgemeinen Definition, die wohl auch in der Armee gilt, ist nur homosexuell, wer dabei die passive Rolle übernimmt. “Wird man beim Militär beim Verkehr erwischt, fliegt der passive Partner aus der Armee, während der andere lediglich eine Strafe erhält.”
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