Die Qualitäten des Herrn Gabriel als Entertainer sind mir glatt noch in persönlicher Erinnerung. Es war im Oktober 2016 in der mündlichen Verhandlung über die Eilanträge gegen CETA vor dem Bundesverfassungsgericht, bei der ich als Beobachter anwesend war. Sigmar Gabriel nahm als Bundeswirtschaftsminister teil und wies sich gleich zu Beginn als Erfahrungsjurist aus. Als im weiteren Verlauf der Rechtsbeistand der Bundesregierung, Prof. Dr. Franz Mayer, bei der Auslegung einer speziellen Textpassage des CETA auch nicht mehr weiter wusste, stand Gabriel auf und erklärte allen Beteiligten, wie der Text zu deuten sei. In den fünf Stunden der Verhandlung sorgte er mehrmals für laute Lacher durch den ganzen Saal. Es fehlte nur noch der dreifache Karnevalstusch. Redegewand ist er durchaus, aber inhaltlich ist ihm nichts zu peinlich.
E. Feldhahn; dafür dass Siggi nicht wirklich etwas gelernt hat, hatte er immer gut bezahlte, einflussreiche Jobs. Nicht nur Amerika ist das Land der unbegrenzten Möglichkeiten.
Im Nachsatz, das Einzige, was mir im Zusammenhang mit Gabriel einfällt, ist sein Auftritt mit dem Eisbärenjungen Knut. Gott war das peinlich, kein Wunder, daß das Tier früh starb. Vermutlich schwer traumatisiert und suizidal veranlagt. Alle anderen Eisbären sollen seitdem bemüht sein, ihre Farbe zu ändern, um als Braunbären oder Grizzlies durchzugehen. Wird fälschlicherweise dem Klimawandel zugeschrieben. Wobei die sterbende und verhungernde Population der Eisbären ungeahnte Ausmaße annimmt. “Frißt ein Eisbär einen Pinguin…”
Bei der Misere von Thyssen Krupp sollte man eins nicht vergessen, die unglaublichen Investitionen in ein Stahlwerk in Brasilien und ein Walzwerk in den USA, getätigt zu einem Zeitpunkt, als die Rohstoff- und Halbzeugpreise den entsprechenden Konzernen Traumgewinne bescherten und Thyssen Krupp in Geld schwamm. “Wenn es dem Esel zu wohl wird, geht er aufs Eis.” Prinzipiell war die Idee nicht falsch, Produktionsstandorte zu den Rohstoffquellen und den Abnehmern zu verlegen, aber die Ausführung offenbarte ein Ausmaß an Inkompetenz, das seinesgleichen sucht. Endergebnis: 10 versenkte Milliarden. Danach war der Laden schwindsüchtig und lebte aus der Substanz. Wer von den heutigen Trotzköpfen damals schon verantwortlich und mitschuldig war, weiß ich nicht. Den Dummschwätzern, die von überholten Industrien sprechen, sei eines gesagt, Qualifizierte Stahlherstellung ist auch heute noch Hochtechnologie. Speziell die Fähigkeiten deutscher oder qualifizierter europäischer Hersteller waren immer ein Standortvorteil. Da gibt es viele Variabeln, Zugfestigkeit, Kalt- und Warmverformbarkeit zur Verarbeitung und mechanische Widerstandsfähigkeit im Anwendungsfall, Schweißbarkeit, Korrosionsbeständigkeit. Die deutsche Edelstahltabelle umfaßt ca. 50 Sorten, die internationale liegt bei, wenn ich mich nicht irre, 17 oder 18. Ich bin kein Spezialist, ich bin Berg-, kein Hüttenmann. Eins ist gewiß, der Wohlstand Deutschlands beruht(e) in nicht geringem Maße auf den Fähigkeiten der hochqualifizierten Facharbeiter, die mehr wissen und können, als in vielen anderen Ländern Ingenieure, absolut kompetenten Ingenieuren, teilweise auch Chemikern, und leider nur ehemals fähigen Unternehmern, speziell in dieser Sparte. “Der Fisch fängt vom Kopf her zu stinken an.”
Also wenn der Autor tatsächlich eine “Professor für Finanzwissenschaft und Wirtschaftspolitik an der Technischen Universität Berlin” hält, dann erstaunt es doch, dass er Herrn Gabriel lediglich für einen Show-Entertainer hält und geißeln will, aber einen ganz entscheidenden Aspekt nicht erwähnt. Auf den ganz wichtigen Aspekt der Tätigkeit und vorallem der Haftung eines Aufsichtsratsmitglieds der Aktiengesellschaft wird in diesem Artikel nicht hingewiesen: Herr Gabriel und auch andere SPD-Bonzen sind als Organmitglieder einer Aktiengesellschaft nämlich ganz eindeutig u.a. mit ihrem persönlichen Vermögen für die verschuldeten Fehlentscheidungen und Aktienverluste der Aktionäre haftbar! Soll heißen: Wenn Herrn Gabriel in der Ausführung seines Amtes verschuldete Fehler unterlaufen wären, was nachzuweisen ist, die zu einem Verlust der Aktiengesellschaft führten, dann können Aktionäre die Vorstände und Aufsichtsratsmitglieder auch persönlich für einen unmittelbar dadurch verursachten Kursverlust haftbar machen. Interessant ist das Thema “Gabriel” & Co. also allein nur, ob es entsprechende Haftungsvorwürfe gegen die Organmitglieder gibt, was aber zu belegen ist. Dann macht der Artikel auch erst Sinn und verliert sich nicht in sinnleerer Polemik. Aber vielleicht hat Herr Gabriel noch andere lukrative Mandate als Organmitglied inne, die soviel “Nebenverdienste” abwerfen, dass er wie einst Herr Abs damit schon gut ausgesorgt hat, ohne auch nur ansatzweise von der Materie und dem Unternehmensgegenstand etwas zu verstehen.
Ich frage mich bei “Siggi Pop” was für einen Charakter muß solch eine Lichtgestalt der “Sozialdemokratie” eigendlich haben? Selbst für Gammelfleisch Tönnies war er sich ja nicht zu schade… Expertise, scheint wie in der Politik, auch in der Wirtschaft wohl keine große Rolle mehr zu spielen. Hauptsache die eigene Kasse stimmt!
Wie degeneriert und charakterlos viele Unternehmensführungen mittlerweile sind, beweist die Berufung dieser feisten Null zum Aufsichtsratsvorsitzenden eines deutschen Traditionsunternehmens. Vom Pop-Beauftragten zum Totengräber:typisch Sozialisten.
Mehr als zuschauen kann die Chefin der IG Metall, Frau Brenner nicht. Soll sie die Hütte bestreiken lassen, die eh Pleite ist? Und nicht zu vergessen, die Soziologin Brenner ist SPD Mitglied. Das sagt doch alles.
Leserbriefe können nur am Erscheinungstag des Artikel eingereicht werden. Die Zahl der veröffentlichten Leserzuschriften ist auf 50 pro Artikel begrenzt. An Wochenenden kann es zu Verzögerungen beim Erscheinen von Leserbriefen kommen. Wir bitten um Ihr Verständnis.