Die Vereinsbosse sollten mal mit ihren Steuerberatern reden. Politische Betätigung von Vereinen schließt nämlich nach geltender Rechtsprechung Gemeinnützigkeit aus. Und der HSV ist z.B. gemeinnützig. “Die Anerkennung der Gemeinnützigkeit kann aber verweigert werden, wenn sich eine Organisation über die Verfolgung seiner satzungsmäßigen Zwecke hinaus allgemein politisch betätigt. Das gilt besonders für die Stellungnahme zu tagespolitischen Themen ohne Bezug zum Satzungszweck und bei der Unterstützung von Parteien. Mit der Beeinflussung der allgemeinen politischen Meinungsbildung werden grundsätzlich keine gemeinnützigen Zwecke verfolgt.” FG Düsseldorf Dem wird sicher auch nicht abgeholfen, wenn sich ein Fußballverein irgendwelche dem Sinn eines Fußballvereins zuwiderlaufende politischen Ziele in die Satzung schreibt. Aufgrund des o.g. Urteils könnte vermutlich bereits jetzt dem HSV die Gemeinnützigkeit entzogen werden. Vielleicht findet sich ja ein findiger und mutiger Finanzbeamter, der hier mal den Finger in die Wunde legt.
Die Typen, die sich so positionieren verhalten sich nicht nur unsportlich sondern sind auch überhaupt nicht politisch, sonst würden sie die Grundrechte kennen und respektieren, besonders den hier berührten Artikel 3, Absatz 3. Nein, hier offenbart sich des Opportunisten Wesen, sich frühzeitig und offenkundig auf die richtige Seite zu schlagen. Damit man heute dazu gehört und sich morgen nichts nachsagen lassen muss.
Die Presseabteilungen der Bundesligisten, deren Personal in der Regel durch die Schule der Einheitsmedien gegangen ist, sind in letzter Zeit stark aufgepumpt worden.
“In diesem Abstiegskampf gibt es auch beim HSV prominente Mitglieder und Funktionäre, die dabei einen wesentlichen Gegner ausgemacht haben. Er heißt nicht Bayern München, nicht 1. FC Köln, auch nicht Eintracht Frankfurt. Er heißt: AfD.” Wie jämmerlich aber Kabarett kann nicht schöner sein. Ach lieber Gott, gib uns bitte unser schönes altes Deutschland zurück. Falls mich Fußball je interessiert hätte, würde ich ihn jetzt auf meinen Index setzen. Vorschlag zur Güte, alle AfD Anhänger, die fußballinteressiert- versessen sind, sollen doch einen eigenen Verein gründen.
Noch Anfang der 1970er-Jahre wurde meine Mutter und Ingenieursgattin in der kleinen bayerischen Industriestadt tadelnd angesprochen, wie sie mich bei der “Turngemeinde von 1948” einschreiben könne - das sei doch ein alter Sozialdemokraten-Verein…
Grundsätzlich kann man sich als Verein eine Satzung geben (oder seine Satzung so ändern), dass Angehörige einer Partei da nicht reinkommen. Anders als das Grundgesetz spricht das Allgemeine Gleichbehandlungsgesetz nicht von politischen Anschauungen, derentwegen man nicht diskriminiert werden darf, sondern nur von Religion oder Weltanschauung. Intressant wird es dann aber, wie es um die Übertragungen von Spielen im ÖR steht. Der öffentliche Rundfunk ist ja zu politischer Neutralität verpflichtet. Da stellt sich halt die Frage, ob die dann überhauptnoch Übertragungsrechte von dem Verein kaufen dürfen.
Ich war jahrelang in der Leichtathletikabteilung der Eintracht Frankfurt aktiv, habe meinen Austritt erklärt, da es für mich nicht zumutbar ist, nach derartigen Anmaßungen des Präsidenten, mit einem Eintracht Trikot einen Wettkampf zu bestreiten. Selbstverständlich belegt mich jetzt der Verband mit einer 8 monatigen Sperre da mein Austritt/Vereinswechsel außerhalb der Wechselperiode erfolgte. Bin auf der Suche nach einem kundigen Anwalt…..
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