Ulrich Reitz auf focus.de zu dem weiteren Niedergang der SPD unter ihrem neuen Vorsitzenden-Paar:
„Höhere Rentenbeiträge für Gutverdienende, ein höherer Spitzensteuersatz, 12 Euro Mindestlohn und – wenn nötig – die Vergesellschaftung von Eigentum: Die neuen SPD-Chefs Saskia Esken und Norbert Walter-Borjans haben einen scharfen Linkskurs eingelegt. Doch: Nichts von ihren Vorschlägen ist originell. Nie konnte man Parteichefs besser beim Machtloswerden zuschauen.
Vielleicht liegt es daran, dass die Leute keine Lust auf Sozialismus haben. Nicht einmal Lust verspüren, darüber auch nur zu reden. Sozialismus, das ist das, was man kennengelernt hat, gleich Nebenan, und darum nicht will. Was soll es also, darüber zu reden?
Vielleicht liegt es daran, dass die Leute keine Lust auf Steuererhöhungen haben. Sie können schließlich auch jeden Tag in der Zeitung oder im Internet lesen, dass der Bundesfinanzminister mehr Steuern einnimmt, als er ausgeben kann. Und dass der Staat wegen der Null-Zinspolitik der Europäischen Zentralbank ohnehin immer reicher wird.
Vielleicht liegt es daran, dass die Leute sich viel mehr ärgern darüber, dass sie für ihr Geld keine Zinsen mehr bekommen und sogar mit Strafzinsen bedroht werden, als dass sie denken, sie müssten, für was auch immer, höhere Steuern bezahlen.“
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