Bülent Mumay schrieb in der FAZ einen „Brief aus Istanbul“ über die Einmischung des Erdogan-Regimes in das Privatleben seiner Bürger. Der Text ist zwar schon ein paar Tage alt, aber wenn Sie ihn noch nicht gelesen haben sollten, immer noch lesenswert:
„Der Staat mischt sich weiter in ihr Privatleben ein. Jetzt springt Diyanet ein, das Amt für religiöse Angelegenheiten, das finanziell besser gestellt ist als Außenministerium und Ministerium für Energie, Industrie und Technologie. Im Anschluss an Erdogans Aufruf zum Heiraten erläuterte Diyanet-Chef Ali Erbas der Jugend, wie viele Kinder sie bekommen sollten: „Nicht unter zwei! Unbedingt mehr als zwei, also etwa drei oder vier…“ […] Doch nun glauben Sie nicht etwa, die Sache genießen zu können! An Ihrer Stelle hat sich der Staat bereits Gedanken über das Wie gemacht. Nein, nein, ein Rat zu einer offiziellen Position ist noch nicht ergangen. Was Sie dabei denken sollten, wurde allerdings bereits vorgegeben. Der Dekan der theologischen Fakultät einer staatlichen Universität, Prof. Rifat Okudan, riet: ‚Denken Sie während des Aktes an Ihren geistigen Führer, um ein sittsames Kind zu bekommen.‘“
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