Der Herrscher im Kreml versucht gerade, die Grenzen seines Reiches im Westen mit militärischer Gewalt zu verschieben. Auf der anderen Seite könnten vielleicht die chinesischen Nachbarn auch irgendwann versucht sein, ihrerseits die russische Grenze zu verschieben. Daran erinnert ein lesenswerter Beitrag in der Frankfurter Rundschau:
"Ende April warb eine russische Tourismusorganisation in Chinas sozialem Netzwerk Weibo mit den kulinarischen Reizen der Stadt Wladiwostok. Die Pazifikmetropole im äußersten Osten Russlands sei vor Kurzem zu einer der Gourmet-Hauptstädte des Landes gewählt worden, war in dem Post zu lesen. Belegen sollten das Bilder von Kaviar, Fisch und anderem Meeresgetier. Doch statt den Appetit der Weibo-Nutzer anzuregen, hagelte es böse Kommentare. „Gebt uns unser Land zurück“, schrieb ein Nutzer. Ein anderer forderte: „Sie haben meine Landsleute getötet und unser Land besetzt. Die Russen müssen bestraft werden!“ Und ein dritter Nutzer postete schlicht ein Messer-Emoji.
Die Überzeugung, die Stadt Wladiwostok und weitere Gebiete im Osten Russlands seien eigentlich ein Teil Chinas, ist tief verwurzelt in der chinesischen Bevölkerung. Immer wieder werden in Chinas sozialen Netzwerken Forderungen laut, im Nachbarland einzumarschieren und sich von Russland „gestohlene“ Ländereien zurückzuholen. Es sind Forderungen, die angesichts des russischen Einmarschs in der Ukraine neue Brisanz erhalten."
Link zum Fundstück