Da die deutschen Verlagsdampfer mit schweren Brechern kämpfen, versenken sie ihre Beiboote. Sogenannte Line Extensions, auf denen die Marken „Spiegel“ oder „Stern“ klebten, waren mal als Anzeigenfänger für kleinere Zielgruppen nützlich. Vorbei: Gruner + Jahr stellte vor einem Jahr die Print-Ausgabe seines einst hochprofitablen Twentysomething-Ablegers „Neon“ ein, später das Kindermagazin „Yuno“. Der Spiegel-Verlag zog kürzlich die Stecker beim „Literatur Spiegel“ und bei der „Spiegel Expedition“. Bezweifelt werden darf, ob es das Personality-Mag „Boa“ aus dem Hause G + J noch lange geben wird – dessen Maskottchen Jérome Bôateng hockt meistens auf der Bank. Nun hat es auch einen Off-Spin der „Süddeutschen Zeitung erwischt. Wie kann das angehen? Die aktuelle Ausgabe von „SZ-Familie“ hat doch das drängendste Thema der besseren Menschheit auf dem Titel: „Klima retten jetzt!“ Scheint, dass auf den Mutterschiffen die Parole umgeht: den eigenen Job retten jetzt.
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