Renate Künast hat sich über die Grenzen der Bundesrepublik hinaus einen Namen gemacht. Auf ihrer Reise nach Washington D.C. im Jahre 2015 verwechselte sie die US-Präsidenten Lincoln und Washington. Angesichts der geringen Relevanz der beiden Personen in der US-Geschichte kann das ja mal passieren. Jetzt zieht das grüne Urgestein einen weiten wissenschaftlichen und geographischen Bogen von Dürresommern in Deutschland zum Unfall im Atomkraftwerk im japanischen Fukushima. Der Atomunfall in Fukushima oder die Dürresommer haben gezeigt, dass man den Klimawandel nicht mehr leugnen kann,“ erklärt sie der „Zeit“ in einem Interview, das üblicherweise erst nach Überprüfung freigegeben wird. Ihre Kollegin Claudia Roth hat sich zu Fukushima auch schon sachkundig zu Wort gemeldet. Danach seien nicht dem Tsunami, sondern der Atomkatastrophe 16000 Menschen zum Opfer gefallen. Eine gewagte Umwidmung. Man muss die Grünen eigentlich nur zitieren. Vom Kobold bis zum Netz, das der Stromspeicher ist.
Nachtrag:
Die „Zeit“ zeigt nun folgenden "Korrekturhinweis":
"In einer früheren Version wurde verkürzt ein Zusammenhang zwischen dem Atomunfall in Fukushima, den Dürresommern und dem Klimawandel hergestellt. Gemeint war: "Der Atomunfall in Fukushima oder die Dürresommer haben gezeigt, dass man die Notwendigkeit einer Energiewende und den Klimawandel nicht mehr leugnen kann."
Wer hat was gemeint? War das Interview vorher nicht autorisiert? Hat sie es so gesagt oder nicht? All das bleibt offen. Das genügt sicherlich nicht üblichen journalistischen Standards der „Zeit“.
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