Von Peter Grimm. Einige einkommensschwache Ludwigshafener verloren durch Planungen der Stadtverwaltung ihre Wohnung und müssen nun in einer abbruchreifen Notunterkunft für Obdachlose leben. Sie wurden auf die Straße gesetzt, weil die Stadt dort, wo im letzten Jahr noch ihre Wohnungen standen, Häuser für 175 Asylbewerber errichtet hat. Gegen einen Neubau an dieser Stelle hatte auch niemand etwas, aber warum mussten die Alteingesessenen deshalb in die Obdachlosigkeit geschickt werden? Hätten sie nicht auch neben den Zuwanderern in die neu gebauten Wohnungen einziehen können? Gibt es da ein Problem? „Allein schon die Hundehaltung führt im Zusammenleben mit Arabern unweigerlich zu Konflikten“, wird eine Sprecherin der Stadtverwaltung zitiert.

Das wäre dann aber ein wirklich aufsehen erregender Tatbestand. Keine Ahnung, ob soetwas in Hannoer oder anderswo ebenfalls möglich wäre. Gut finde ich, dass das Fernsehen bereit ist, darüber zu berichten. Es kann ja wohl nicht als Ausrede gelten, dass Ludwigshafen von Armut geprägt ist, wenn für Flüchtslingsunterkünfte Geld vorhanden ist.
Klar - allein schon das Phänomen, dass sich ein alteingesessener Hartz-IV-Empfänger ohne Mehrfach-Identität überhaupt einen Hund leisten kann, überrumpelt den Zugewanderten mit der einhergehenden Unbeantwortbarkeit dieser Frage an sich. Allein schon die Unzumutbarkeit, mit solchen Dingen konfrontiert zu werden, könnte dem Gedeihen des zarten Pflänzchens der Integration abträglich sein. Wenn also jemand Fingerspitzengefühl im Umgang mit dem Presslufthammer besitzt, dann wohl die Stadtverwaltung von Ludwigshafen.
Die Gebründung der Stadtverwaltung einmal zu Ende gedacht: aus „kultursensiblen“ Gründen werden die Menschen „die schon länger hier leben“ (Merkel) künftig wohl auf Hunde verzichten können müssen. Und was ist mit Katzen? Was mit Goldhamstern? Was mit Meerschweinchen, Schildkröten, Aquarienfischen? Da gibt es noch eine Menge Klärungsbedarf!