Österreich produziert immer wieder Geschichten, die Thomas Bernhard, wäre er noch am Leben, zu Theaterstücken verarbeiten würde. Diesmal geht es um eine „Philosophin und Psychotherapeutin“ namens Monika Wogrolly, die für das Magazin NEWS auf dem Wege der Ferndiagnose Wladimir Putin und Wolodymyr Selenskyj einer Analyse unterzog.
Während sie dem russischen Präsidenten attestierte, er fühle sich „höchstwahrscheinlich medial und zwischenmenschlich unverstanden, abgewertet und ungeliebt, weil er schon jahrelang für die westliche Welt in der Rolle des Bösewichts manifestiert ist“, urteilte sie über den ukrainischen Präsidenten, er verhalte sich wie ein Vampir, „indem er lügt und blendet, um sich selbst zu beweisen, wie großartig er ist“, ein Verhalten, das mit seinem Judesein erklärt werden könnte. Was den Wiener Journalisten Christian Ortner dazu veranlasste, das Geschmiere der „Philosophin und Psychotherapeutin“ als „antisemitisch“ zu bezeichnen. Jetzt klagt der NEWS-Verleger gegen Ortner und Mena-Watch wegen „Geschäftsschädigung“. Was den österreichischen Antisemitismus vom deutschen unterscheidet: Er hat einen ziemlich hohen Unterhaltungswert.
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