Heute früh in den NDR-Kulturnachrichten: Broder mag Menschen, die ihn nicht mögen, schreibt er in der Einladung zur Preisverleihung. Und davon gibt es in Otterndorf mehr, als die Jury sich hätte träumen lassen, als sie unter Vorsitz des "Welt"-Herausgebers Stefan Aust die Entscheidung für eine Verleihung des mit 10.000 Euro dotierten Voß-Preises an Broder traf. Denn der Sponsor, die örtliche Kreissparkasse, ist ausgestiegen. Die Otterndorfer müssen das Geld aus dem Stadtsäckel nehmen - und dafür war eine politische Entscheidung im Stadtrat notwendig. Die SPD stellte sich quer, das Preisgeld wurde mit den Stimmen von CDU und FDP trotzdem bereitgestellt. Die Kritiker werfen dem Preisträger vor, Stimmung gegen Flüchtlinge zu machen und die Gesellschaft zu spalten, also eben gerade nicht für Humanismus, Freiheit und Aufklärung zu stehen, wie der Namensgeber des Preises, Johann Heinrich Voß.
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