Diese Veranstaltung wird aufgrund der Gästeauswahl voraussichtlich deutlich weniger schlimm werden als sonst im Milieu üblich: Bei der Friedrich-Naumann-Stiftung für die Freiheit in Berlin treffen sich am 20. Juni unter dem Titel „Wir verstehen die Welt nicht mehr – Entfernt sich Deutschland von seinen Freunden?“ drei klare Köpfe. Christoph von Marschall vom Tagesspiegel kritisierte bereits in seinem Buch die „Selbstisolierung Berlins in der Migrationskrise“ und die „fatale Neigung zur moralischen Selbstüberhebung über die anderen Europäer“. Bijan Djir-Sarai hat als außenpolitischer Sprecher der FDP-Fraktion unlängst mit dafür gesorgt, die peinliche Rückgratlosigkeit der Regierungsfraktionen sowie der Grünen und Linken in punkto Israel zu entlarven. Und der Historiker Heinrich August Winkler traute sich schon vor knapp einem Jahr zu äußern: „Wir dürfen nicht den Eindruck erwecken, als gebe es ein allgemeines Menschenrecht, das da lautet: Wir wandern jetzt in einen Staat unserer Wahl ein … Die Rettung von Menschenleben verpflichte nicht dazu, Menschen in die EU einwandern zu lassen. Es sei verantwortungslos, einen solchen Eindruck bei den Menschen in Afrika zu erwecken. Es sei gar nicht möglich, in Deutschland, Frankreich oder Großbritannien ‚die Menschenrechte für alle Welt‘ zu verwirklichen.“ In dieser Zusammensetzung des Podiums erscheint die Gefahr, einem Hirninfarkt anheimzufallen, doch vergleichsweise gering.
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