Dirk Maxeiner / 29.06.2017 / 10:59 / 2 / Seite ausdrucken

Ehegatten-Splitting: Schluß mit halbe-halbe?

Von Dirk Maxeiner. Es würde mich wundern, wenn unsere Kassenwarte diese Gelegenheit nicht nutzen würden. Schon bisher war das sogenannte Ehegattensplitting ihnen ein Dorn im Auge, weil Ehepaare dabei im Regelfall ein bisschen Steuern sparen können. Verdient der eine gut und der andere weniger gut oder gar nichts, wird gemittelt. Das senkt die Steuerlast und rettet so um die 20 Milliarden im Jahr vor dem Finanzminister. Aber dagegen zu argumentieren, könnte als Raffgier ausgelegt werden. Viel schöner klingt das so: "Mit dem Ehegattensplitting fördert der Staat die Hausfrauenehe", sagt Stefan Bach, Experte für Finanz- und Steuerpolitik am Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung DIW. "In Zeiten, wo das die gesellschaftliche Norm war, war das ok, heute ist das nicht mehr der Fall." Laut Bundesverfassungsgericht  gilt diese Regelung, inzwischen auch für homosexuelle Paare, obwohl sie doch das Rollenbild der 50er-Jahre befördert. Und demnächst sozusagen für alle, was auch immer ich mir darunter vorzustellen habe. Und deshalb wird das Ehegatten-Splitting wohl sein Leben aushauchen. Welch eine Gelegenheit die Steuern faktisch zu erhöhen und dabei auch noch Gerechtigkeit und ultimative Rollenbilder zu befördern. Es sei denn, die beim Splitting neu Hinzugekommenen entdecken in der Abschaffung eine Diskriminierung.



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Leserpost

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Karla Kuhn / 30.06.2017

In der Ehe von Otto Normalverbraucher müssen beide arbeiten gehen, weil es sonst, vor allem bei diesen irren Mieten, vorne und hinten nicht reicht. Sie haben also gar nichts vom Ehegattensplitting.  Alles andere ist ungerecht und gehört abgeschafft.

Torsten Bengtsch / 29.06.2017

Sehr durchschaubar, wie hier wieder Vorarbeit für eine Steuererhöhung geleistet werden soll. Ob aber die Abschaffung des Splittings verfassungsrechtlich ohne weiter möglich wäre (denn Ehe steht unter besonderem staatlichen Schutz) müsste noch geprüfte werden. Auf jeden Fall dürfte das Splittings für bereits bestehende Ehen nicht abgeschafft werden, denn diese haben das in ihre Lebensplanung und innerfamiliäre Rollenaufteilung einbezogen.

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