Kein schöner Land in dieser Zeit: Vermutlich kann man jede Wette eingehen – die Domplatte, die Düsseldorfer Thekenmeile, der Stuttgarter Könisgplatz und der Marienplatz in München werden die sichersten Orte der Welt sein. Die da draußen im Dunklen sieht man nicht. Deswegen wird morgen auch nur von dem großen Erfolg der Sicherungsmaßnahmen die Rede sein. Kommentatoren werden schreiben, dass Integration eben doch gelingt, dass die Kritiker der Einwanderung in dieser Nacht als Miesmacher enttarnt werden konnten. Und dass keine Rede von Kontrollverlust des Staates sein könne, keinesfalls. Schließlich haben wir mit großem Aufwand alles unter Kontrolle, zumindest in der Nacht der Nächte.
Eine Anmerkung am Rande, weil ich es heute schon zum zweiten Mal lese. Könnte die Achse bitte zwischen Zuwanderung und Einwanderung bzw. zwischen Zuwanderungsland und Einwanderungsland differenzieren. Prof. Dr. Bassam Tibi (Soziologe) hat das sehr gut herausgearbeitet. Zuwanderung ist dass, was wir im Moment haben; nämlich eine absolut unkontrollierte Migration. Bis auf ein paar deutsche Gutmenschen lehnen das weltweit ziemlich alle Menschen ab. Unter Einwanderung versteht man dagegen die vom aufnehmenden Staat gewünschte Migration (z. B. Fachkräfte und Mangelberufe). Bis auf ein paar extrem Rechte hat niemand was gegen eine maßvolle Einwanderung. Deshalb sind Kanada und Australien Einwanderungsländer und Deutschland ein Zuwanderungsland (zwischenzeitlich das einzige auf der Welt).