In der Aufregung, die es jüngst über eine bestimmte taz-Kolumne gab, konnte man leicht übersehen, welch einem wichtigen Anliegen sich eine andere taz-Autorin zugewandt hat, einem Problem, das andere Medien völlig ignorieren: dem Leiden unter botanischem Sexismus.
„Bei den Bäumen ist es nämlich so: Sie können männlich, weiblich oder beides sein. Weibliche Blüten wandeln sich in Früchte um, männliche sorgen für die Bestäubung.“
So weit so gut. Die taz-Autorin hat nun aber eine Erkenntnis des amerikanischen Gärtners Tom Ogren entdeckt und will sie auch hierzulande verbreiten: Es stehen nämlich zu viele männliche Bäume in der Stadt.
„Dafür zahlen Stadtbewohner*innen aber einen Preis: Männliche Bäume produzieren Unmengen von Pollen. Und es gibt zu wenige weibliche Bäume, die diese Pollen auffangen könnten, da gibt es nämlich eine Art Magnetismus. Botanischer Sexismus führt laut Ogren zu mehr Allergien. Außerdem sind männliche Bäume schlechter darin, Luft zu filtern. Sie nehmen Schadstoffe auf, binden diese aber nicht in Früchten, sondern schicken sie in ihren Pollen wieder durch die Luft. Toxisch halt, danke für nichts.
Keine Ahnung, wie weibliche Bäume das sehen. Man müsste mal zu ihnen fahren in die Vorstädte und aufs Land und ein Ohr auf die Erde legen. Vielleicht sind da leise Stimmen, die rufen: „Wir brauchen eine Quote!“ Und: ‚All male trees are trash‘.“
Für diese Arbeit hat sich die Autorin den neu zu schaffenden Posten einer Bäuminnen-Beauftragten doch wohl redlich verdient, oder?
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