Bernard-Henri Levy über fünf Irrtümer im Umgang mit dem Dschihadismus. Z.B.: Die Frage des einsamen Wolfes. Die Art und Weise, wie man, um uns in Sicherheit zu wiegen, bis zum Erbrechen wiederholt, dass der Mann „nach unserem aktuellen Informationsstand“ein Einzelgänger ist, der nicht in der Jihadistenkartei aufscheint, ohne klare Verbindung zum IS - als ob das die entscheidende Frage ist. Als ob nicht der IS genau das Gegenteil einer Organisation ist, bei der man Mitglied ist. Als ob nicht die Besonderheit seines Funktionierens das Fehlen eines Zentralkomitees ist, das Befehle gibt, Verantwortlichkeiten verteilt, Anschlagsziele vorgibt. Der IS, das ist das Kalifat plus Twitter... Der IS, das ist Einfluss ohne direkten Kontakt, durch Ansteckung oder blitzartige Eingebung. So kann der Nihilismus, der im Schlamm und Nebel des 20. Jahrhunderts entstanden ist, seine höchste Stufe erreichen und das Ziel seines wahnsinnigen Laufes. Man kann ein Soldat der neuen Armee sein, ohne je rekrutiert, ausgebildet, ja nicht einmal angesprochen worden zu sein.
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