Was den renommierten, auf Skandale im Pharmabereich spezialisierten Journalisten Markus Grill (u.a. „Stern“ und „Spiegel“) geritten hatte, vor zwei Jahren als Chefredakteur beim Essener Portal „Correctiv“ anzuheuern, blieb nicht wenigen seiner Kollegen ein Rätsel. Correctiv, laut eigener Einschätzung „das erste gemeinnützige Recherchezentrum im deutschsprachigen Raum“, veröffentlichte schon mal eher halbgare Enthüllungen wie die über angebliche Schummeleien eines Hotelzimmervermittlers . Aus einer zum Knüller aufgepumpten Correctiv-Story über Krankenhauskeime entwich nach Recherchen von Kollegen reichlich heiße Luft. Mit einer anderen Recherchegroßtat fing sich das aus interessanten Stiftungsquellen finanzierte Medienkonstrukt heftige Watschen ein. Etwa nach der Schmuddelgeschichte, eine AfD-Politikerin aus hinterster Reihe sei mal als Hobby-Prostituierte im Internet unterwegs gewesen. Jetzt verlässt Markus Grill die eigenartige Recherchewerkstatt. Wie formulierte der österreichische Dichter Johann Nepomuk Vogl es dereinst so treffend: „Ein fauler Apfel macht gar schnell/Dass ihm auch gleichet sein Gesell.“
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