Die Bergmannstraße in Berlin-Kreuzberg ist eine beliebte Fress- und Flaniermeile, die seit geraumer Zeit in eine „Begegnungszone“ umgestaltet wird. Dazu gehören unter anderem quietschgelbe Stahlgestelle mit Holzauflagen, die nach Baustelle aussehen, aber „zum Verweilen einladen“ sollen, sinnfreie Metallrampen und Dutzende baumdicke, rotweiße Poller. Ihren vorläufigen Höhepunkt erreichte die städtische Bastelei vor Ostern mit dem Aufbringen von riesigen Piktogrammen und einem psychedelischen grünen Punktemuster auf der Fahrbahn, das Rad- wie Autofahrer irritiert.
All das ist von überragender Scheußlichkeit, vernichtet (gewollt) den Großteil der Parkplätze und wird in einer für Berlin höchst ungewöhnlichen Einigkeit von Anwohnern, Ladeninhabern und Politik mit breiter Mehrheit abgelehnt. So stimmten auch Linke und SPD zusammen mit den Oppositionsparteien im Januar dafür, den „Modellversuch“ vorzeitig abzubrechen. Einzig die Grünen wollen weitermachen, genauer: ein Grüner. Der Kreuzberger Baustadtrat Florian Schmidt, ideologiegetriebener Autohasser und bundesweit bekannt für seine Enteignungsphantasien, erklärte, den Beschluss des Kommunalparlaments nicht umsetzen zu wollen. Die grüne Bezirksbürgermeisterin Monika Herrmann stützt ihn dabei aus unerfindlichen Gründen. Und so verbrennt Schmidt weiter in sturer Selbstherrlichkeit gegen den demokratischen Mehrheitswillen Geld für Poller, Punkte und Metallgestelle – eine knappe Million soll es bisher sein.
Ein Ladeninhaber in der Bergmannstraße erklärte dazu, er komme sich „langsam vor wie in einer Monarchie“. „Grüne Diktatur“ wäre wohl die treffendere Wortwahl gewesen.
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