Der Vorsitzende der Fraktion der Allianz der Liberalen und Demokraten für Europa im Europäischen Parlament, die sich abgekürzt ALDE nennt, ist ein erfahrener Berufspolitiker. So war er u.a. von von 1999 bis 2008 der Premierministers Belgien, ohne dass dies irgendjemand außerhalb der Grenzen des kleinen Königreiches an der Nordee aufgefallen wäre. Gestern hat er im EU-Parlament, das in Straßburg tagte, eine leidenschaftliche Rede gehalten, in der er allen Ernstes bestritt, dass die EU tatsächlich eine Migrationskrise habe. Es sei vielmehr „eine Krise der EU, die auf dem Rücken der Migranten ausgetragen" werde. Denn: Nur noch 0,07 Prozent der weltweiten Flüchtlingsströme kämen nach Europa, in den ersten vier Monaten seien es nur noch 45.000 gewesen, so stand es in der WELT. 0,07 Prozent, also eigentlich so gut wie niemand. Allerdings: Während nur noch 45.000 Füchtlinge in den ersten vier Monaten des Jahres 2018 in Europa an Land gingen, wurden in den ersten fünf Monaten des Jahres 2018 allein in Deutschland 68.000 Asylanträge gestellt – fast alle von Migranten, die zuvor in anderen EU-Staaten waren. Das macht 13 bis 14 Tausend pro Monat. Merkwürdig, nicht wahr?
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