Beim „Spiegel“ sorgt der Abschied eines langjährigen Redakteurs für Wirbel. Literaturkritiker Volker Weidermann teilte seinen Kollegen per Rundmail mit, die Kündigung sei ihm „leicht gefallen“. Er habe „so viele großartige Leute“ kennengelernt – „und so viel Angst, Misstrauen, Beharrungswillen, Unmut, Kontrollwahn“. Weidermanns Fazit: „Ich bin hier nicht glücklich gewesen.“
Ex-„Spiegel“-Mann Stefan Niggemeier, der Weidermanns Mail veröffentlichte, spricht von einem „offenbar verbreiteten Gefühl“ und nennt das Nachrichtenmagzin eine „erstaunliche Kreativitätsverhinderungsmaschine“. Wegen des Abgangs zahlreicher anderer Mitarbeiter hatte die Branchenzeitung „Horizont“ dem „Spiegel“ vor Kurzem „Braindrain“ und „Entintellektualisierung“ bescheinigt.
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