Ich verstehe nicht, was der Seitenhieb auf die US-amerikanische Presse soll. Dort existiert einfach ein breiteres Meinungsspektrum als im deutschen Blätterwald. Daraus eine mangelde Qualität abzuleiten, halte ich für sehr weit hergeholt.
Beim Deutschen Arbeitgeberverband, Frau Quistorp, plädieren Sie ja für einen europäischen Islam; hier auf der Achse für die damit notwendigerweise einhergehende Islamkritik. Ganz offengestanden: Mich belustigt und verärgert ein solches Unterfangen zugleich. Nehmen wir zunächst den Punkt mit dem europäischen Islam. Da gibt es in Berlin den deutschen Bundestag, dessen Angehörige schon bei den einfachsten Dingen erkennbar Schwierigkeiten haben, diese in einem Maße zu organisieren, ohne das die “Menschen da draußen im Land” nicht in ein großes Hallo ausbrechen; wenn denn den Leuten überhaupt noch nach einer solchen Wesensregung zumute ist und diese nicht gleich in Resignation und Destruktivismus verfallen. Wohlgemerkt: Ich rede hier noch nicht vom Euro oder auch der sog. “Energiewende”. Und ausgerechnet Leute, die es nicht einmal schaffen bei geschätzten 50 Milliarden Euro Einnahmen Deutschlands Infrastruktur in einem halbwegs akzeptablen Zustand zu halten, wollen den Islam in Europa refomieren? Geht es nicht auch noch eine Nummer größer, Frau Quistorp? Weshalb nur in Europa, weshalb nicht auf der ganzen Welt? Kommen wir jedoch zur Islamkritik, denn auch diese braucht es eigentlich nicht. Dieses Land heißt nämlich seit seiner Gründung BundesREPUBLIK Deutschland. Deren Hausordnung steht bei mir daheim im Regal und hört auf den Namen Grundgesetz. Und Religion ist darin Privatsache. Hausordnungen sind dazu da, dass diese von allen eingehalten werden; und das entsprechende Verstöße gegen ebendiese sanktioniert werden. Konsequenterweise bis hin zur Aufforderung jenes Gebiet zu verlassen, in dem diese Hausordnung gilt. Aufgabe der Politik ist es auf diese Hausordnung hinzuweisen und deren Einhaltung zu garantieren. Dann wäre schon viel gewonnen.
Was auch gelesen werden sollte: “Angst vor Allah?” von Tilman Nagel, em. Prof. für Arabistik und Islamwissenschaft an der Uni Göttingen, Teilnehmer an der 1. Islamkonferenz und “Grenzen der Religionsfreiheit am Beispiel des Islam” vom renommierten Verfassungsrechtler Karl Albrecht Schachtschneider. Das könnte den Tunnelblick vieler Politiker und Journalisten verbreitern.
Im Gegensatz zum Christentum kann es aufgrund dessen ideologischer Dogmatik keine Emanzipation i m Islam geben, sondern nur eine Emanzipation v o m Islam. Die Schimäre des “Euroislam” als quasi auf die spirituelle Ebene reduzierte und somit mit westlichen Werten kompatible Form des Islam geistert schon seit Jahren durch die Lande. Den wird es aber nie geben, denn eine solche kastrierte Form des Islam gilt den allermeisten gläubigen Muslimen als Ausdruck von Blasphemie - und dies aus deren Sicht durchaus nachvollziehbar. Bei allem Respekt, angesichts der Ausführungen von Frau Quistorp befallen mich Zweifel, ob sie die von ihr empfohlenen Bücher eigentlich selbst gelesen hat. Vielleicht würde sie auch die Lektüre von Hartmut Krauss, Tilman Nagel oder Raymond Ibrahim erhellen.
Wenn ich mir so anschaue, wie es den Islamkritikern aus dem Moslemlager so in den Talkshows geht, wo sie sich immer mit schnuckeligen Beschwichtigungsmuslimas herumbalgen müssen dann kommen mir so meine Zweifel. Nervig ist auch immer wieder, dass genau das islamkritischen Buch das man gerade mit viel gutem Willen gelesen hat, als nicht den wahren Islam beschreibend weggewischt wird. So gesehen hattatsächlich alles nichts mit dem Islam zu tun, denn der wahre Islam ist immer ein anderer. Und ich lasse mir zwar gerne etwas begründet erklären, aber nur der Hinweis, dass ich nicht richtig informiert wäre ist auch nicht ermutigend. Es wird immer so getan, als könnte man gültige Aussagen über den Islam treffen und diese dann einer Kritik (was immer damit gemeint sein mag) unterziehen. Aber das ist nicht so. Tatsächlich ist es nichteinmal möglich, herauszukriegen, was den der Koran mit seinen Aussagen so meint und wie das zu verstehen wäre. Ja es ist nichteinmal möglich, eine Stimme zu finden, die für den Islam in Europa sprechen könnte. Es wäre da zwar angenehm, mit diesen oben zitierten Beschwichtigungsmuslimas ins Gespräch zu kommen und vielleicht einen Kompromiss dabei auszuhandeln. Aber einer Gelaubensgemeinschaft, in der aktive und rechtgläubige Teile einer Frau nicht die Hand geben, sollte man einfach abverlangen, dass ihre Propagandisten da ein robusteres Mandat benötigen als dieses von gleichberechtigten europäischen Frauen üblicherweise erteilt werden muss. Und dann stellt sich schon auch die Frage, warum der Westen auch Entwicklungshilfe zur islamischen Selbstkritik leiten muss. Die Voraussetzungen für eine Kritik des Islams zumindest von aussen oder auch nur für einen sinnvollen Dialog sind daher 1) eine tatsächliche Autorität zu schaffen, mit der Vereinbarungen getroffen werden können und 2) ihre Ziele für das Zusammenleben im gemeinsamen Haus verbindlich zu formulieren. Nur auf die demographische Entwicklung zu vertrauen, die Europäer wehrunwillig, entsolidarisiert und nachkommenslos machen wird ist nicht ganz das, was man sich unter Dialog vorstellen kann. Ohne diese Punkte ist alles nur Zeitverschwendung oder bestenfalls l’art pour l’art.
Als ob die NPD etwas gegen den Islam hätte.NPD,National Front(England),Goldene Morgenröte,Jobbik alle arbeiten sie mit Moslems zusammen.Die NF vertrieb sogar Gaddafis Buch und Schriften der Nation of Islam.
So so, in den USA gibt es also keinen qualifizierten Journalismus. Wenn das nicht elitäre Arroganz ist.
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