Vera Lengsfeld / 15.02.2009 / 20:00 / / Seite ausdrucken

Fünfzehnter Februar 1989/2009

Die Zeitungen melden den termingerechten Abschluss des sowjetischen Truppenabzugs aus Afghanistan. Damit ist das erste Kapitel einer Tragödie abgeschlossen, die uns heute noch beschäftigt. Die Sowjetunion hat 1980 Afghanistan überfallen um eine Satellitenregierung zu unterstützen. Es stellte sich allerdings sehr bald heraus, dass in Afghanistan nicht klappen würde, was in Osteuropa funktioniert hat: eine stabile und dauerhafte Integration des Landes am Hindukusch in den kommunistischen Block. Die Taliban, die sich mehrheitleich aus Mudjahedin der Kampftruppe gegen die Sowjets gründeten und von den USA unterstützt wurden, machen heute den USA schwer zu schaffen Am Jahrestag des sowjetischen Truppenabzugs kommen Analytiker zu dem Ergebnis, dass “Afghanistan taumelt“, wie es die „Welt“ gestern formuliert hat. Kürzlich musste das Pentagon einräumen, dass etwa ein Drittel aller Waffen, bis hin zu Granatwerfern, die von der amerikanischen Regierung den afghanischen Sicherheitskräften zur Verfügung gestellt wurden, verschwunden sind. Vermutlich landeten sie in den Händen der Taliban. Das amerikanische Verteidigungsministerium hat aus Schlamperei und Personalmangel nicht genau Buch über die nach Afghanistan gelieferten Waffen geführt. So kann der Verbleib des Kriegsgerätes mittels Kontrolle der Seriennummern nicht komplett durchgeführt werden. Dank der großzügigen Waffenhilfe aus den USA konnten die Taliban ihre Aktivitäten ausweiten. Selbst in der Nähe von Kabul, das bisher als befriedetes Gebiet galt, konnten sie schon Operationen durchführen.
Ein Freund meines Sohnes wird demnächst nach Afghanistan abkommandiert. Wir werden ein halbes Jahr um ihn bangen müssen.

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