Grämen Sie sich nicht, Herr Broder! Einstein hat (nach seinen erfolgreichen Jugendwerken) die Sache mit der vereinheitlichten Feldtheorie zwar nicht mehr so richtig hinbekommen, aber seine Nachfolger haben es bis heute auch nicht wirklich geschafft.
Man sollte eher Angst kriegen, wenn die Leute sagen: “Du hast dich überhaupt nicht verändert!” Ist dann als Kompliment gemeint, dient aber eher ihrer Versicherung, daß sie sich nicht weiter entwickeln müssen. Faule Säcke. Tempora mutantur et nos in illis. Ein kritischer Geist allerdings bleibt hoffentlich ein solcher.
Man könnte auch sagen, Herr Broder hat die Zeichen der Zeit erkannt, im Gegensatz zu viele seiner Kollegen in Deutschland.
Lieber Herr Broder, nur damit das mal klar ist: Sie sind wie ein Grand Cru de Saint Émilion- der ist toll und wird mit dem Alter immer besser….! Für die meisten ihrer Kritiker ist schlimm, dass sie sich eine dezidierte eigene Meinung leisten und damit (natürlich!) in der Regel die Pfade des Mainstreams und der „politischen Korrektheit“ verlassen (müssen). Wir, ihre Leser aber, lieben gerade den Tabubruch und freuen uns, wenn es ihnen wieder einmal gelingt, mit ihrer natürlichen Menschlichkeit und ihrem großartigen Schatz an Erfahrung und Wissen einen neuen, bisher ungewohnten, und guten Gedanken in die Welt zu setzen und Frische in festgefahrenes Denken zu bringen…. Danke! Bitte mehr von allem….!
Es bringt nichts, dem Früher nachzutrauern. Früher, das war mal und kommt (in manchen Dingen leider) nicht wieder. Das Jetzt und das Morgen zählt, da haben wir in der Hand, was wir daraus machen. Und da sind und bleiben Sie für mich der beste Broder aller Zeiten!
Als Stachel im Fleisch der sogar frei publizieren kann sind Sie natürlich ein Anstoss / schön das Sie kein Mitläufer sondern ein Liebhaber der freien Meinung sind und gar nach Wahrheit trachten? Statt ideologisch durch zu drehen. Aber leider hält dies Karussel der Grüngutweltretter im Eurorausch niemand mehr an…....mit unabsehbarer Bruchlandung/au weia wird das weh tun
Die meisten Menschen werden im Alter milde, das heißt, geben sich trottliger als sie sind, damit sie Jüngere nicht ständig auf Unzulänglichkeiten hinweisen müssen und diese die Alten aus Rache nicht ignorieren oder vorzeitig im Altersheim entsorgen. Tun “die Alten” das nicht, sondern lassen sich vielleicht aus Protest, aus Eitelkeit oder zugegeben aus Faulheit, einen Bart wachsen, sezten sich auf die Bühne und nicht nach hinten in die letzte Stuhlreihe und weigern sich hartnäckig, Dummschwätzern zu applaudieren, dann sind sehr anschaulich kritisch-solidarische Aktionen zu beobachten. Und endlich beginnt eine geistige Tätigkeit, die manchmal hoffnungsfroh beginnt, aber nicht unbedingt am Kritisierten wachsen muss. Seien wir also milde.
Lieber Herr Broder, ich fand Ihre Artikel schon immer und finde sie immer noch, brillant.
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