Im November 2018 wollte die SPD-nahe Friedrich-Ebert-Stiftung (FES) ihren Menschenrechtspreis an die amerikanische Protestbewegung „Women’s March“ verleihen, obwohl deren Anführerinnen immer wieder durch antisemitische Ausfälligkeiten aufgefallen waren. Widerstand dagegen regte sich aus der Stiftung selbst, von den Stipendiatinnen und Stipendiaten, die im Arbeitskreis „Kritik des Antisemitismus und Jüdische Studien“ organisiert waren. Sie schrieben einen offenen Brief gegen die Verleihung des Preises und machten den Vorgang öffentlich.
Nun plant die FES offenbar, just diesen Arbeitskreis aufzulösen. Begründet wird dies nach Angaben des Blogs „Ruhrbarone“ unter anderem mit der Schärfung des politischen Profils. Die Arbeitskreise sollen künftig „Kernthemen sozialdemokratischer Politik“ abbilden, so ein internes Dokument, das den „Ruhrbaronen“ vorliege.
Im April hatte die FES mit der politisch-motivierten kurzfristigen Absage einer Lesung mit dem deutsch-israelischen Schriftsteller und Achgut.com Autor Chaim Noll für negative Aufmerksamkeit gesorgt. Zu den Kritikern gehörte unter anderem der Direktor des Simon Wiesenthal Centers am Standort Jerusalem, Efraim Zuroff, der von einem „traurigen Tag für die deutsche Demokratie“ sprach (siehe auch „Warum ich von der Friedrich-Ebert-Stiftung ausgeladen wurde“, Chaim Noll, 29.04.2019).