Klaus Leciejewski, Gastautor / 14.03.2022 / 14:00 / Foto: Imago / 67 / Seite ausdrucken

Frieden ohne Gesichtsverlust?

Deutschlands politischer Umgang mit Putins Ukraine-Krieg weist so einige Besonderheiten auf und wird von zahlreichen Eigenarten gekennzeichnet. Über die drei folgenden muss gesprochen werden.

Russenhass

In den letzten Tagen mehren sich die Meldungen über einen zunehmenden Russenhass in Deutschland. Eine pauschale Verdammung aller in Deutschland lebenden Russen, gleich ob sich diese auf Personen in Kunst oder in der Politik oder auf normale russische Bürger bezieht, ist ohne jeglichen Zweifel zu verurteilen. In weiten Teilen ist sie geradezu ekelhaft. Aber diese Einstellung kann nicht der Frage ausweichen, woher diese Verhaltensweise kommt. Ein Rückblick auf die letzten zehn Jahre der deutschen Politik offenbart, dass es dafür eine Vorbereitung gab.

In der Klimadebatte wurden ohne jegliche Differenzierung sämtliche Stimmen, die sich weigerten, der Angstmache „Klimarettung“ zu folgen, als Klimaleugner diffamiert. Das war kein Schimpfwort mehr, sondern eine Verketzerung. Stimmen, die in der Pandemie den Sinn des Impfens bezweifelten, wurden ausnahmslos wahlweise als Querdenker, esoterische Spinner, Neurechte, Rechtsradikale oder gar als Nazis verunglimpft. Sogar wissenschaftliche gegenteilige Meinungen wurden ausnahmslos abqualifiziert, obgleich Wissenschaft nur durch konträre Auffassungen überhaupt erst möglich wird. Die mediale Hetze kannte keine Grenzen. Leser von Achgut kennen bestens die Namen der massiv verleumdeten Wissenschaftler. Bis in die jüngste Vergangenheit hinein ist diese Verteufelung beispielsweise in der Zeit, dem Spiegel oder in der Süddeutschen Zeitung nachzulesen. Selbstverständlich übernehmen diese Medien keine Verantwortung für die Folgen ihrer Berichterstattung.

Nicht vergessen ist auch die „Willkommenskultur“ von 2015/ 16, in der jegliche warnende Stimmen als inhuman oder menschenfeindlich verteufelt wurden, bestenfalls nur als unsolidarisch. Bis heute sind in etlichen Medien Begriffe wie Flüchtlinge oder Asylsuchende tabu, Schutzsuchende sollen sie heißen, auch wenn es zahlreichen von ihnen nur um ein besseres Leben geht.

Wie können in einer derartigen, langfristig geschaffenen Atmosphäre Menschen verurteilt werden, die russische Waren aus den Regalen räumen, PKWs mit russischen Kennzeichen beschmieren oder im privaten Umfeld Bürger russischer Herkunft aburteilen?

Heute werden Künstler wie Gergiev oder Netrebko in Deutschland zu Parias dekretiert, aber Kunstmanager und Politiker, wie der Münchner Oberbürgermeister, hatten sich trotz genauer Kenntnis von deren schon immer vorhandenen Bewunderung für einen Massenmörder (Putin seit dem Tschetschenienkrieg von 2002) vehement für Engagements eingesetzt. Warum steht der Münchner OB nicht für die von ihm versenkten Steuergelder persönlich ein? Ach was, die paar Hunderttausend! Wowereit hat durch seine Unfähigkeit Milliarden im BER verpulvert, ist aber immer noch ein gern gesehenes Mitglied der Berliner Schickeria.

Die Merkel-Regierung sowie die Hofberichterstattung in fast allen deutschen Medien und gleichfalls das Auftreten genehmer Wissenschaftler haben lange vorher die jetzt weit verbreitete Stimmung eines pauschalen Russenhass erst ermöglicht. Der Schwenk vom „Klimaleugner“ zum „bösen Russen“ hatte nur einen kurzen Weg. Deutschland hat noch einen langen Weg vor sich!

Pazifismus

Vor wenigen Tagen stellte n-tv die Ansichten eines Professors an der Universität Halle-Wittenberg über die Perspektiven des Ukraine-Kriegs vor. Darin plädierte dieser formidable Wissenschaftler für eine sofortige Beendigung des Krieges durch die Ukraine und die Installierung einer Exilregierung in Berlin, andernfalls wäre der ukrainische Präsident dafür verantwortlich, dass sein Volk entweder tot oder vertrieben sei. Die Journalisten hatten ihm nicht die Frage gestellt, warum er nicht sogleich auch Israel dasselbe vorschlagen würde, oder warum nicht sämtliche Russen, die sich Putins Krieg widersetzen, unverzüglich nach Deutschland emigrieren sollten. In der Logik dieses Herrn könnte dasselbe für Regimekritiker im Iran oder in Venezuela oder für die Uiguren in China gelten. Absurd? Mitnichten! Es hat Methode! Kommentarlos nämlich stellte n-tv diese Meinung auf seine Internetseite ein und beließ sie dort tagelang. Dieser professorale Wissenschaftler ist mit seiner Ansicht in Deutschland beileibe nicht allein.

Es ist ein Vorzug eines demokratischen Staates kontroverse Auffassungen zu ermöglichen, oder müsste es angesichts der zurückliegenden 10 Jahre in Deutschland besser heißen: ermöglichen zu sollen. Allerdings müssen politische Äußerungen, die mit der Reputation eines sich wissenschaftlich gebenden und beamteten Professors verbunden sind, mit Steuergeldern bezahlt werden? Gemach, könnte da gerufen werden. Nach 1990 wurden an allen DDR-Hochschulen Evaluierungen durchgeführt, prinzipiell verständlich, aber an westdeutschen Hochschulen durften alle Marxisten ihre astrologischen Theorien weiter lehren.

Eine schwierigere Frage ist es, ob die Auffassungen eines Wissenschaftlers auch Schwachsinn sein können. Durchaus und zugleich häufig eben auch nicht. Aber dieser Wissenschaftler, der mit seinen Ansichten in den deutschen Medien nicht alleinsteht, verbreitet nicht wissenschaftlichen Schwachsinn, sondern die politische Forderung an die Regierung eines für seine Unabhängigkeit und Freiheit kämpfenden Landes, sich schleunigst zu ergeben und zugleich an die ihn bezahlende Regierung, die Unterstützung dieses Kampfes sofort einzustellen.

Der Spiegel interviewte die Leiterin der „Hessischen Stiftung Friedens- und Konfliktforschung“. Diese vertritt eine typische „einerseits – andererseits“-Position, in der ihr die Begriffe „Freiheit“ und „Unabhängigkeit“ nicht über die Lippen kommen. Einerseits plädiert sie dafür, dass Putins Haltung nachvollzogen werden sollte, („und das ist gut so“), um damit „Szenarien für eine zukünftige Friedensordnung auszuarbeiten“, andererseits sollte damit jedoch nicht dessen „Völkerrechtsbruch“ entschuldigt werden. Das Argument der Spiegel-Redakteure, dass damit Pazifisten eine „Appeasement-Politik“ vertreten würden, kontert sie mit dem Hinweis auf „Gandhis gewaltfreien Widerstand“. Ist diese Dame nur weltfremd oder eine dreiste Lügnerin? Nach dem Abzug der Briten aus Indien brach dort ein Bürgerkrieg mit Millionen von Opfern aus. Die Ursache für den Ukraine-Krieg sieht sie in der Beitrittsperspektive der Ukraine durch die NATO von 2008. Gandhi in die Ukraine und die NATO als Kriegsverursacher! Das ist kein Schwachsinn einer selbsternannten Friedensforscherin, sondern russische Kriegspropaganda mit deutschen Steuergeldern. Widerspruch der Spiegel-Journalisten? Fehlanzeige!

In derselben Woche publizierte Zeit online den Kommentar einer Redakteurin, in dem sich diese empört, dass die ukrainische Regierung zwar Frauen und Kinder flüchten lässt, aber alle wehrfähigen Männer daran hindert. Wortreich fordert sie, diese Diskriminierung zu beenden. Diese sei unmenschlich. Die um Freiheit und Leben kämpfenden Ukrainer werden in deutschen Medien verleumdet. Es ist ein Novum im deutschen Feminismus, Gleichberechtigung für Männer zu fordern, damit diese vor ihrer Verantwortung fliehen können.

In etlichen deutschen Medien befindet sich am Ende fast jeder Meldung über Zahlen zu diesem Krieg der Hinweis: „Die Angaben können von unabhängiger Seite nicht überprüft werden.“ Das ist nicht nur grotesk, sondern schon diffamierend. Wann gibt es in einem Krieg „unabhängige Seiten“? Reicht diesen Medien nicht der unabhängige Strom von Bestätigungen auf Fotos, Videos oder Augenzeugenberichten, sogar von deutschen Journalisten? Welche „unabhängige Seite“ meinen diese Medien? Was wollen sie damit ihren Konsumenten sagen? Fazit: Immer noch arbeiten deutsche Medien der russischen Kriegspropaganda in die Hände!

Atomkrieg

Die Geschichte ist wahrlich nicht arm an größenwahnsinnigen Politikern und Despoten. Darunter sind auch nicht wenige Personen, die ihr eigenes Scheitern mit der Vernichtung ihres Landes verbanden. Dazu drei Beispiele.

Karl XII. war der kriegsbesessenste König von Schweden. Am Ende seiner Kriegsabenteuer identifizierte er sein Leben mit dem Schicksal Schwedens. Während der Belagerung der norwegischen Festung Fredrikshald tötete ihn eine Gewehrkugel und rettete Schweden. Ob diese von einem norwegischen Soldaten oder von einem seiner eigenen Offiziere abgefeuert wurde, ist historisch umstritten. War es ein Offizier, so wollte dieser weder sich selbst noch sein Vaterland mit dem König untergehen lassen.

Napoleon hätte durch die Gnade seiner alliierten Gegner seinen Lebensabend friedlich auf seinem Fürstentum Elba verbringen können. Er wagte die Rückkehr, verlor alles und stieß Frankreich für Jahrzehnte in die internationale Bedeutungslosigkeit. Im Innenraum des Arc de Triomphe in Paris sind seine 30 bedeutendsten Schlachten aufgeführt, aber nur die siegreichen, nicht jedoch die Anzahl der von ihm für seinen Kriegsruhm geopferten französischen Soldaten. Diese und das Schicksal Frankreichs waren ihm bis zur Schlacht von Waterloo gleichgültig. Bis heute zeugen jene Inschriften von einem ungetrübten Blick Frankreichs auf seine Geschichte.

Über Hitler muss nichts mehr festgestellt werden. Sebastian Haffner hat dazu alles Wesentliche analysiert, vor allem hat er nachgewiesen, dass Hitler bis zu seinem Ende kein Psychopath mit Steuerungsverlust war, sondern in der ihm eigenen Ratio konsequent handelte. Mit ihm sollte auch Deutschland untergehen. Hätte er über Atomwaffen verfügt, wäre ihm das auch gelungen, wenigstens teilweise.

Chruschtschow gehört nicht in diese Reihe, obgleich er in der kubanischen Raketenkrise nahe dran war. Er scheute die letzte Konsequenz und gab auf. Zwei Jahre danach war er nicht mehr an der Spitze der Sowjetunion.

Westliche Politiker und Analysten rätseln, ob Putin nur mit dem Einsatz von Atomwaffen droht oder er es ernst damit meint. In den letzten Tagen haben etliche amerikanische Psychologen argumentiert, dass Fernanalysen über die geistige Verfassung eines Menschen Nonsens sind. Zugleich gibt es zahlreiche Belege, dass sich Putin von der Außenwelt abschirmt und beratungsresistent ist, weshalb er nur seinen eigenen Weg geht. Müssen wir also das Undenkbare denken und uns auf einen Atomkrieg einstellen bzw. sollten wir dies unbedingt? Dazu eine weitere Überlegung: Eine größere Atombombe würde ausreichen, Estland, Lettland und Litauen weitgehend zu zerstören, aber damit auch zugleich die russische Enklave Kaliningrad. Würde Putin vor dieser Konsequenz zurückschrecken, wo er im Krieg gegen die Ukraine inzwischen schon tausende russische Soldaten geopfert hat? Wir können diese Frage nicht mit letzter Gewissheit beantworten, aber wir müssen sie stellen und uns auf die Antwort einstellen.

Zu einer solchen Antwort gehören auch die Fragen, ob ein Frieden im Krieg zwischen Russland und der Ukraine ohne einen Gesichtsverlust Putins denkbar wäre und ob er davon ausgeht, dass er so oder so untergehen wird?

Klaus Leciejewski spricht als ehemaliger DDR-Bewohner Russisch, seine Habilarbeit behandelte die ersten wirtschaftspolitischen Jahre Sowjetrusslands. 1986 wurde er nach einer öffentlichen Ablehnung einer Professur ausgewiesen. 1994 erlebte er Russland wieder. Im Auftrag der EU baute er ein Unternehmen für Kugellager nach westlichen betriebswirtschaftlichen Maßstäben um. In den Jahren danach war er öfters in Russland, hielt an zahlreichen russischen Universitäten volkswirtschaftliche und auch betriebswirtschaftliche Vorlesungen. 

Foto: Imago

Sie lesen gern Achgut.com?
Zeigen Sie Ihre Wertschätzung!

via Paypal via Direktüberweisung
Leserpost

netiquette:

Dirk Jäckel / 14.03.2022

@Frances Johnson Ein[e] Kreml-Kenner[in], offenbar auf Du und Du mit Putin? Warum werden Sie nicht interviewt, wenn Sie genau wissen, was Putin möchte? So wie man Chamberlain 1938 interviewt hat? @Boris Kotchoubey Anzahl der Putinisten sollte auch in D nicht allzu überschätzt werden. Schwer zu sagen etwa, was an Leserkommentaren tatsächlich aus Jaroslawl und Orenburg kommt. Viele, aber nicht alle Agitprop-Beiträge sind als primitive Putin-Erzeugnisse aus RU erkennbar. Zumal es hier keine Zustimm-Funktion gibt. Auftrags-Trollereien auf Welt kann man dagegen an den absurd hohen Gefällt-mir-Klicks auch für unfassbar dämliche Einlassungen ganz gut erkennen.

Frances Johnson / 14.03.2022

Napoleon hat ein Traumgrab im Invalidendom. Er hat bekommen, was er suchte: Unsterblichkeit. Putin ist anders. Die ewigen Vergleiche. Alle hinkend. Sie werden sicher unter irgendeinem Bourbonen fündig, der sich Franche Conté einverleiben will. Ich gucke gern mal nach, aber nicht heute.

Boris Kotchoubey / 14.03.2022

Interessant finde ich auch, dass Putinverstehismus ein typisch deutsches und nahezu auschließlich deutsches Phänomen ist, genauso wie Maskenliebe und (im gewissen Maße) Freiheitsangst. Zumindest kenne ich außer Deutschland drei westliche Länder gut: Frankreich, Großbritannien und Schweden; etwas weniger gut auch Spanien. In keinem dieser Länder kenne ich Putinversteher wie in Deutschland. // Woran das liegt, vermag ich nicht zu beurteilen; möglicherweise am Führerkult, der nicht bloß durch das Verbot des Wortes “Führer” ausgetrieben werden kann und der von der Machogestalt eines Putins erregt wird. Doch auch aktuellpolitische Aspekte können eine Rolle spielen, denn wir hatten immerhin 22 Jahre lang (!) die Regierungen, die enge Beziehungen mit Kreml und dem russischen Geheimdienst unterhielten. Dies aber nur Spekulationen.

Frances Johnson / 14.03.2022

“In derselben Woche publizierte Zeit online den Kommentar einer Redakteurin, in dem sich diese empört, dass die ukrainische Regierung zwar Frauen und Kinder flüchten lässt, aber alle wehrfähigen Männer daran hindert.” Ja. Die Leute sind Kanonenfutter und dabei teilweise Väter. Angeblich hat er doch so viele Freiwillige. Warum lässt er dann die Väter und gerade der Jugend Entwachsenen nicht ziehen? Mein Vater wurde mit 17 zur FLAK beordert. Er ist desertiert und schämte sich später. Wir fanden es gut, denn er wäre in Westpreußen gefallen. Ja, es ist unmenschlich. Er hätte nur Freiwillige nehmen müssen, auch freiwillige Frauen. Männer sind im Westen Kanonenfutter, in Friedenszeiten verbal, wenn sie weiß sind, in Kriegszeiten sollen sie plötzlich den Kopf hinhalten. Redakteurin richtig, Sie falsch. Der vom Westen verehrte Muslim dagegen, der Frauen und Kinder in Syrien hat verrecken lassen, steht unter den Flüchtlingen. Wenn Sie das richtig finden, gehen Sie selbst. Zelinskyy hatte von Anfang an die Hosen voll, wer würde es ihm verdenken? Vor der russischen Armee hat jeder Angst. Aber andere Väter dafür zu opfern, ist falsch. Er ist selbst Vater.

Frances Johnson / 14.03.2022

Unter Pazifismus: “Die Journalisten hatten ihm nicht die Frage gestellt, warum er nicht sogleich auch Israel dasselbe vorschlagen würde”, der Vergleich hinkt. Er hinkt schon deshalb, weil die Hamas alles haben möchte. Russland möchte die Anerkennung der Krim und Unabhängigkeit für die beiden südöstlichen Provinzen. Außerdem ein ABC-Waffen-freies Land, neutral. Wie kann man mit einem derartigen Vergleich auftreten? Oder meinen Sie die Golanhöhen? Auch der Vergleich hinkt, weil, wie der Name sagt, es sich beim Golan um eine Erhöhung handelt, von der aus ganz Israel beschossen werden kann. Soweit ich weiß, ist die Ukraine etwas größer und die beiden Provinzen nicht sehr bergig, wenn überhaupt. Wie kann man mit einem solchen Vergleich arbeiten mit diesen Lesern hier? Den kann man Oma Ilse im ZDF vorsetzen.

Dirk Jungnickel / 14.03.2022

Sorry, unter die überwiegende Zahl der diversen Ausführungen hätte man auf der Penne mit einem “Thema verfehlt, setzen, Sechs ” rechnen müssen.

Rainer Niersberger / 14.03.2022

Zum Grundsaetzlichen : Diese Gesellschaft resp. ein sehr grosser Teil ihrer Individuen handelt nicht rational. Sie bzw ihre Teile sind beherrscht und getrieben von Mechanismen, deren kognitive Kontrolle abgeschafft wurde. Der Versuch, diese von ihrer Amygdala und limbischen System beherrschte und gesteuerte Individuen rational zu erreichen, ist sinnlos. Es wurde eine konditionierte Masse geschaffen, die auf bestimmte Signale wie weiland der Pawlow’sche Hund reagiert.  Diese erste Transformation oder Regression Richtung unserer naechsten Verwandten, verkauft unter dem willkommenen Narrativ, weniger oder gar nicht zu denken, sondern unkontrolliert seinen Affekten und Bedürfnissen zu folgen, sollte einen Menschen hervorbringen, der konsumiert, niedrigschwellig unterhalten und zerstreut werden will und dem Regime kritiklos folgt, den nietzscheanischen letzten Menschen.  Dass diese Entwicklung von bestimmten Seiten dem Liberalismus oder der Aufklärung in die Schuhe geschoben wird, gehoert zu den Treppenwitzen der Geschichte.  Der postmoderne homo (re) agiert, wie er soll. Die Reize setzt das Regime und der homo erectus funktioniert, wobei die Hordenfuehrer und deren Reize wechseln. Natuerlich gehoeren zum Programm so nützliche Angebote des ZNS wie   (Selbst) taeuschung, Pseudorationalisierung und logische Widersprüche zwingend dazu.  Wichtig ist und das funktioniert qua Angst, nun vor “dem Russen”, jeden Anflug von Reflexion zu verhindern, denn dann koennte ja tatsaechlich das totalitaere und kriminelle Regime als Taeter ausgemacht werden.  Dazu braucht der homo Schuldige, solche, die ihm in seine Weltvorstellung passen. Das eigene Regime kommt fuer den Deutschen grundsaetzlich nie als Schuldiger in Betracht. Er hat es ja selbst gewaehlt. Der Konditionierte, der vorab “Geleerte”, merkt die gut gemachte, sein steuerndes System triggernde Konditionierung nicht und ” beruhigt sich ggf mit dem” guten Zweck”, dem kollektiven!! Kampf gegen Erhitzung, Viren oder Putin.

Günter H. Probst / 14.03.2022

Selbstverständlich ist es primitiv, einzelne Russen oder gar D aus Rußland schlecht zu behandeln. Aber der Russsenhass sitzt viel tiefer, als sie beschreiben. In einer Gesellschaft der Nachfahren von 15 Millionen Geflüchteten und Vertriebenen und von millionenfach Vergewaltigten hat der Vertreiber und Vergewaltiger keinen guten Stand. Mit Gorbatschow und den gesamteuropäischen Abmachungen ergab sich die Hoffnung auf ein friedfertigeres Rußland. Jetzt zeigt es mit P wieder seine agressive Fratze, und die schlummernden Erinnerungen kommen wieder hoch.

Weitere anzeigen Leserbrief schreiben:

Leserbrief schreiben

Leserbriefe können nur am Erscheinungstag des Artikel eingereicht werden. Die Zahl der veröffentlichten Leserzuschriften ist auf 50 pro Artikel begrenzt. An Wochenenden kann es zu Verzögerungen beim Erscheinen von Leserbriefen kommen. Wir bitten um Ihr Verständnis.

Verwandte Themen
Klaus Leciejewski, Gastautor / 15.08.2022 / 16:00 / 19

Henry Kissingers Staatskunst und ihre fatalen Folgen

Die Diskussionen der vergangenen Jahrzehnte über Henry Kissingers außenpolitische Fehlleistungen und Verstrickungen haben in Deutschland keine sichtbaren Spuren an seiner Reputation zu hinterlassen. Dabei holen…/ mehr

Klaus Leciejewski, Gastautor / 10.08.2022 / 06:15 / 88

Ukraine, Taiwan und deutsche Medien in 13 Thesen

Die Analogie zwischen dem russischen Überfall auf die Ukraine und den Drohgebärden Chinas gegenüber Taiwan drängen sich auf. Doch worin besteht sachlich der Unterschied zwischen…/ mehr

Klaus Leciejewski, Gastautor / 23.03.2022 / 16:00 / 13

Hilfreiche Sprücheklopfer

„Frieden schaffen ohne Waffen“: Eine der historisch erfolgreichsten Losungen! „Lauterbach hatte oft recht“: eine hinterhältige Untertreibung! Sehen wir uns diese und andere Gewissheiten näher an.…/ mehr

Klaus Leciejewski, Gastautor / 19.03.2022 / 06:00 / 45

Die geheimen Machenschaften von Chinas rotem Adel

In seinem neuen Buch deckt ein ehemaliges Mitglied der kommunistischen Milliardärskaste brisante Insiderdetails aus dem Korruptionssumpf der Volksrepublik auf. Nachdem Mao im chinesischen Bürgerkrieg gesiegt und…/ mehr

Klaus Leciejewski, Gastautor / 01.03.2022 / 16:00 / 21

Miami: Missachtung aller deutschen Corona-Vorschriften

Drei Wochen Florida-Urlaub können für corona-ängstliche Deutsche zur echten Herausforderung werden. Bereits der erste Besuch einer Mall verwirrte. Vor der Mall zwei Testzentren, eines in…/ mehr

Klaus Leciejewski, Gastautor / 27.02.2022 / 13:00 / 141

Ist Putin wirklich paranoid?

Die Frage, ob Putin paranoid ist, beschäftigt den politisch-medialen Komplex in Deutschland derzeit. Das mag ja auch sein, aber er verhält sich nach den Maßstäben seiner…/ mehr

Klaus Leciejewski, Gastautor / 08.12.2021 / 06:00 / 56

Taiwan – Die kommende Prüfung des Westens

Der chinesische Partei- und Staatschef Xi hat in den zurückliegenden Wochen mehrfach öffentlich betont, dass China die „abtrünnige Provinz Taiwan“ notfalls auch mit Waffengewalt der…/ mehr

Klaus Leciejewski, Gastautor / 29.11.2021 / 14:00 / 13

Mein kleiner Ampel-Führerschein (2)

Es gibt Erzählungen ohne Moral, obgleich prallgefüllt mit stummer Moral. Es gibt Fragestellungen ohne Wertungen, obgleich jede Frage einer unausgesprochenen Wertung gleicht. Es gibt Ironien…/ mehr

Unsere Liste der Guten

Ob als Klimaleugner, Klugscheißer oder Betonköpfe tituliert, die Autoren der Achse des Guten lassen sich nicht darin beirren, mit unabhängigem Denken dem Mainstream der Angepassten etwas entgegenzusetzen. Wer macht mit? Hier
Autoren

Unerhört!

Warum senken so viele Menschen die Stimme, wenn sie ihre Meinung sagen? Wo darf in unserer bunten Republik noch bunt gedacht werden? Hier
Achgut.com