NATO-Beitrittswünsche osteuropäischer Länder waren IMMER vom Wunsch nach effektivem Schutz vor russischer Aggression geleitet. Die hier beständig vorgeführte Kritik an der NATO war im Osten jedem bekannt, auch daß dies nicht nur östliche Propaganda war. Viele Einzelheiten im Verlauf des Jugoslawienkriegs von 1999 haben die kritische Sicht bestätigt. Aber für Osteuropa gab es schlicht keine andere Wahl - wie die Ukraine gerade bitter erfährt. Dem Beitritt der baltischen Staaten waren beständige russische Provokationen vorausgegangen, die danach deutlich nachließen (ohne ganz aufzuhören).—Bei der Frage, wie es nun zu einem Frieden kommen kann, fehlt vielen der Blick auf inner-russische, kreml-nahe Diskussionen, für die sich westliche Medien kaum zu interessieren scheinen. Denn so gern man dort von maximalem Gebietszuwachs, auch über frühere Grenzen hinaus träumt, so groß sind die Bedenken gegenüber der dortigen “verwestlichen” Bevölkerung. Schon Stalin hatte ähnlich gedacht, als er 1939 das einst russische Warschau Hitler überließ und lieber Ostgalizien nahm. Genau dieses Gebiet (um Lwow herum) wollen die meisten “Experten” von heute lieber nicht, eben wegen der Menschen dort. Das wäre ja noch einfach, da gibt es eine klare historische Grenze. Aber das russische Mißtrauen geht weiter, und da gibt es eben keine klare Linie, wo die “guten” Brüder und Schwestern aufhören und die “verdorbenen” beginnen. Hätte Rußland diesen Krieg als Teil seiner zweifellos existierenden Reconquista-Pläne begonnen, hätte man längst diverse “Ideal”-Landkarten verbreitet. 2012 bis 2015 gab es aber mehr davon als jetzt. Auch der Kriegsverlauf paßt nicht zu guter Vorbereitung. So wenig wie Putins Mine bei seinen Reden dieser Tage. Daher gehe ich davon aus, er wurde zu diesem Krieg direkt genötigt, vom Westen oder WEF, vielleicht über den Umweg Kadyrow. Letzterer traf sich kürzlich mit dem pakistanischen Ministerpräsidenten in Grosny. Ganz zufällig.—Frieden? Egal, wie’s scheint.
Im Krieg ist alles nützlich, wenn es der Propaganda dient. Egal auf welcher Kriegsseite. Der Westen hat die letzten dreissig Jahre alles getan, um zu vernebeln und zu propagandisieren. Wer erinnert sich noch an den “gerechten Krieg” der USA im Mittleren Osten gegen Saddam Hussein? Vor dem “Tatort” im ARD am 13.3.22 habe ich eine deutsche Journalistin gehört, die das Wort “Angriffskrieg” im Zusammenhang mit dem Ukrainekrieg gebrauchte. Ich warte noch auf Formulierungen wie friedenstiftender Krieg, humaner Krieg, sinnvoller Krieg, hochtausend guter Verteidigungskrieg. Die russische (wie auch die sowjetische) Geschichtsschreibung kennt den Vaterländischen Krieg (1812-1815) und den Großen Vaterländischen Krieg (1941-1945). Beide Kriege waren nur anfangs Verteidigungskriege und endeten in Paris bzw. Berlin. Und liest und hört man derzeit die russische Seite, dann ist derzeit das in der Ukraine “nur” ein Verteidigungskrieg gegen ganz viele Nazis außerhalb Russlands.
Wiederholung: Prof. Rieck erklärt sehr schön auf YouTube wie es weitergeht… bis zum “Break even für Putin”...
Meine Lösung für Putin: ALLE westlichen Firmen enteignen. Das Zeug übernehmen, z.B. die 900 McDoof, und McPutin draus machen. Fertisch.
Ich muss schon lachen, wenn die Deutschen sich für die “souveräne” Ukraine stark machen. Weil, wir lieben “Souverän”. Obwohl…. war da nicht was? Ist Deutschland eigentlich schon wieder souverän, nach dem 2.WK? Muss ich mal Leopoldina fragen: Hey Leopoldina- ist Deutschland souverän? “Hallo R. Reger: Nur die ehemalig deutsche russische Besatzungszone ist souverän. Hoppla. Ob der ukrainische Präsident dann von Berlin aus sicherer regieren würde, wage ich zu bezweifeln. Ausgerechnet Berlin! Er würde u.U. sogar vom Regen in die Traufe kommen. Wenn die Bunteregierung jetzt den Wehretat steigert, und nochmal 100 000 000 000 oben drauf legt, dann kann man dafür eine ganze Menge Spielzeuge kaufen. Wie die F-35. Und wer solch schönes Spielzeug besitzt, das kennt jeder aus dem Sandkasten, will damit auch angeben. Zumal Flugshows ja bei uns verpönt sind. Und wo über Deutschland, sollen die Teile eingesetzt werden, ohne, dass noch mehr Herzstillstände dazu kommen? In ihrer 4-Jahreskurzsicht scheint auch keinem Politiker in den Sinn zu kommen, wo wir Bürger eigentlich Schutz vor der Antwort auf die F-35, suchen sollen. Wenn Wlad, oder sein noch böserer Nachfolger mal zeigt, dass Flugverkehr durchaus auch wechselseitige Wirkungen haben kann. So wie ich das beobachte, sind sämtliche Luftschutzbunker, die nicht zu Nobelappartments umgebaut oder gleich abgerissen wurden, inzwischen von Künstlergruppen und Musikern belegt. Ich will jetzt der Waffenlobby nicht die Laune verderben, aber im Nachhinein betrachtet, war das mit dem Friedensgeplänkel zwischen Deutschland und Russland vielleicht doch nicht so eine schlechte Idee. Und eine wichtige Frage bleibt: Wer schützt uns eigentlich vor den Amerikanern, wenn die uns nicht mehr so lieb haben?
@Marcel Seiler ... mich haben diese Erfahrungen (als Wessi) nicht darin gehindert, mich weiterzubilden und weiterzuentwickeln. Und ich bin nie links gewesen, bin es auch jetzt nicht und werde es nie sein. Gib’ Dich nicht auf. Wissens- und (Er)kenntnisgewinn ist möglich.
“...dass er so oder so untergehen wird.” Ich würde lieber fragen, ob der Westen untergeht, handfeste selbstgemachte Probleme hat er zur Genüge. Putin scheißt auf den westlichen “Wertekanon”, weil er ohnehin nur noch Schall und Rauch ist. Die Frage ist, ob und wann das westliche Demokratiemodell an seiner eigenen Doppelmoral erstickt. Tatsache ist, Russland hat Rohstoffe und der Westen will sie, am Besten umsonst. Früher oder später war die Auseinandersetzung darüber fällig. Der Westen hat gepokert, Putin will jetzt sehen.
Wie kann man einen Mann verteidigen, der verständlicherweise Angst vor den Russen hat, dann aber in seinem Büro den Helden spielt und Jugendliche (sein eigener Sohn ist unter 18) und andere Väter ohne Ausrüstung an die Front schickt, und der zudem sagt, dass er Überläufer - er denkt hier an Melitopol - mit der Todesstrafe sanktioneren will? Für eine erfüllbare Forderung, die, wäre er darauf eingegangen, Charkiw, Cherson und anderen Orten recht viel erspart hätte? Kein Verständnis meinerseits. Auch kein Verständnis, dass genau dieselben, die jetzt bei “Ein feste Burg ist mein Büro” sind, damals die Katalanen verurteilt haben, obwohl das Anliegen gar nicht so anders ist. Schottland dagegen wird feste unterstützt. Ach so. Die ungewählte Fönfrisur in Brüssel könnte doch ihre Kinder hinschicken, nur dann ist, wo Nutella (Europa) draufsteht, auch Nutella drin. Nein, alle fein in ihren Büros und für einen Mann, der mit der Todesstrafe droht.
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