In jüngster Zeit irritiert mich die Financial Times Deutschland immer mehr. Deren Chefökonom Thomas Fricke erklärte seinen Lesern nämlich Woche für Woche, wie gut es um die deutsche Wirtschaft im Kern bestellt sei, während in den Talkshows der unvermeidliche Abstieg Deutschlands diskutiert wurde.
Nun ist der Aufschwung da, aber Herr Fricke nicht mehr, er hat sich nämlich in eine Kreativ- und Wickelpause verabschiedet. An seiner Stelle schreibt nun Olaf Gersemann, und plötzlich steht es um die deutsche Wirtschaft auch in der FTD wieder so schlecht, wie es die von Herrn Fricke stets heftig kritisierten Ökonomen immer gesagt hatten.
Wo Fricke noch am 1. Juni frohlockend titelte “Wo der Aufschwung herkommt” (Zwischenüberschrift: “Warum es so spektakulär besser wurde”), überschrieb Gersemann seinen ersten Beitrag nur eine Woche später mit “Der Konjunktur Bubble - Das Produktivitätswachstum lahmt. Daher dürfte der Aufschwung in Deutschland nicht nachhaltig sein.” In seiner heutigen Kolumne spricht Gersemann gar vom “McBoom”.
Anfang August soll Herr Fricke wieder aus seiner Kreativpause zurückkommen. Ist das nun ein gutes oder ein schlechtes Omen für die deutsche Konjunkturentwicklung?