Annette Heinisch / 27.04.2020 / 06:00 / Foto: Louis_Feuillade / 78 / Seite ausdrucken

Freunde, ich bin verwirrt. Total und tutto kompletti durcheinander.

Freunde, ich bin verwirrt. Total und tutto kompletti durcheinander. Gerade sagt Merkel: „Wir leben in ganz und gar außergewöhnlichen Zeiten“. Die Pandemie sei „eine Bewährungsprobe, wie es sie seit dem Zweiten Weltkrieg, seit der Gründung der Bundesrepublik Deutschland nicht gab“. Es gehe um nicht weniger als die Gesundheit der Menschen und den Zusammenhalt der Gesellschaft in Europa.

Merkel bezeichnet die Pandemie als „eine demokratische Zumutung“. Die Maßnahmen, die zur Bekämpfung des Virus beschlossen wurden, hätten „kein historisches Vorbild“, an dem man sich orientieren könne. Wie jetzt? Noch nie zuvor gab es eine weit verbreitete Seuche? Meint sie das ernst oder sagt sie das nur so in der Gegend herum, wie diese Scherzaussage, dass man Grenzen nicht schützen könne?

Es gibt kein historisches Vorbild für den Umgang mit Seuchen? Ganz Europa wurde mehrfach von der Pest heimgesucht, als Hamburgerin weiß ich, dass im 14. Jahrhundert die Pest dort die Hälfte der Bevölkerung dahinraffte mit einschneidenden Auswirkungen auf das tägliche Leben. Jetzt lebe ich in einem Ort vor den Toren Hamburgs, dort gibt es heute noch eine kleine Kapelle aus dem 15. Jahrhundert, die früher etwas außerhalb der Stadtmauern lag. Dort wurden die Lepra- und die Pestkranken untergebracht. Also so gesehen, historische Vorbilder für Isolation, Quarantäne und seuchenbedingte wirtschaftliche Probleme gibt es durchaus. 

Aber das ist nur die eine Hälfte meiner Verwirrung, die andere ist der Umstand, dass neulich noch die Welt an ganz etwas anderem unterging, nämlich am Klima. Oder am CO2, so genau weiß ich es nicht. Das scheint neuerdings ein Gift zu sein, obgleich ich mal gehört habe, dass Pflanzen das irgendwie brauchen, Photosynthese oder so etwas. Es muss jedoch neue Forschung geben, denn neuerdings ist CO2 ein Gift, und das Klima wird nicht von verschiedenen Faktoren wechselwirkend beeinflusst, sondern vom Menschen gemacht, der das aber komplett vergeigt. Daher müsse man etwas tun, sonst ginge die Menschheit oder der ganze Planet, wenn nicht sogar das Universum unter. Das Klima müsse also, komme, was wolle und um jeden Preis, gerettet werden, hat die Bundeskanzlerin gesagt.

Es sei eine nie da gewesene Herausforderung, eine „Existenzfrage“, es ginge ums Überleben. Daher müsse eine „Transformation von gigantischem historischem Ausmaß“ her, kleiner ginge es nicht. „Diese Transformation heißt im Grunde, die gesamte Art des Wirtschaftens und des Lebens, wie wir es uns im Industriezeitalter angewöhnt haben, in den nächsten 30 Jahren zu verlassen."  

Da bin ich aber nun baff 

Netterweise fügte die Kanzlerin an, es müsse einen Dialog geben zwischen denjenigen, die von einer höchsten Dringlichkeit ausgingen und den anderen, die eine klimagesteuerte Weltregierung nicht ganz so prall finden. Die Sprachlosigkeit müsse überwunden werden, sagte sie. Finde ich ja auch, Sprachlosigkeit geht gar nicht. Also ihr flugs diese Klimafragen mit Einschreiben geschickt – soll ja keiner sagen, die Kanzlerin wäre vergessen worden! Geantwortet hat sie auch und zwar, dass sie keine fachliche Bewertung abgeben könne. 

Ach was? Kann sie nicht? Da bin ich aber nun baff. Sie hat doch in Davos gesagt, es sei alles ganz, ganz schlimm, und nun weiß sie nie nix? Hm, heißt das, sie will transformieren, da soll geklotzt und nicht gekleckert werden, sie hat aber ernsthaft keine Ahnung, warum und wohin? Ohne quengelig erscheinen zu wollen, aber so ein kleines bisschen suboptimal ist das schon, gell? Immerhin, man muss ihr hoch anrechnen, dass sie erfrischend ehrlich zugibt, dass sie von der Sache keine Ahnung hat, das ist doch schon ein richtig guter Ansatz für ein Gespräch.

Zum Beispiel ich jetzt so: „Also wenn Sie keine Ahnung von den Klimafragen haben, aber etwas transformieren wollen, warum dann nicht einfach mal das Wohnzimmer umräumen?“ Sie dann so: „Ähm, also das Wohnzimmer ist eigentlich schön, aber wie wäre es mit dem Kanzleramt?“ Ich dann so: „Ja, prima, ist sowieso ein hässlicher Klotz, wie wäre es denn mit abreißen und neu bauen?“ Ich hätte auch super Vorschläge für den geplanten Wehrgraben vor dem Bundestag, den könnte man hübsch mit Zugbrücke und Türmchen als Erlebnispark aufpeppen, gerne auch mit Fanfaren, wenn die Kanzlerin erscheint. Schließlich sind viele Touristen da, denen muss man doch etwas bieten! Man sieht, gut, dass wir mal darüber geredet haben!

Immerhin hat sie uns die Adresse des Umweltministeriums mitgeteilt (Stresemannstraße 128-130, 10117 Berlin), wo man sich die Antworten auf die Fragen abholen kann, was klar beweist, dass das Gerücht von wegen Servicewüste Deutschland erstunken und erlogen ist. Da die Bürger, die putzigen Kleinen, bestimmt noch nicht mit dem Internet umgehen können, hat sie ihnen ganz fürsorglich den Weg gewiesen. Danke, Mutti!

Kein Drache, sondern nur ein Gummibärchen

Zwei der diversen im Bundestag vertretenen Parteien, nämlich AfD und FDP haben unsere Klimafragen beantwortet, die anderen (bisher) nicht. Man kann, muss aber nicht Rückschlüsse über das demokratische Verständnis der im Bundestag vertretenen Parteien ziehen. 

Die Antworten der AfD gehen gar nicht. Einfache, klare Sätze mit deutlichem Inhalt – so geht doch Politik nicht! Da kann ja jeder kommen, das kann sogar jeder lesen und verstehen, wo kommen wir denn da hin? Von Merkel lernen heißt schwurbeln lernen, Sätze ohne Inhalt, aber dafür viel heiße Luft, so etwas hat noch jeden Ballon nach oben befördert. Und noch etwas: Man darf doch nicht inhaltlich antworten, zum Beispiel dass das IPCC mangels langfristiger Daten gar nicht sagen kann, ob die Temperatur wirklich fällt oder steigt oder ob es nur zwischenzeitliche Wellenbewegungen sind (Börsianer wissen, wovon ich spreche), das fetzt einfach nicht. Bei Heldenepen muss es einen Helden geben, der gegen irgendetwas kämpft, wogegen, ist ziemlich egal, Hauptsache es macht fix etwas her. Wenn man einfach so dahingeht und sagt, da ist aber gar kein Drache, sondern nur ein Gummibärchen, tja, dann ist es doch kein Wunder, wenn die anderen einen nicht mögen. So etwas von Spielverderber!

Da macht es die FDP deutlich besser. Zunächst einmal schreibt sie viel. Da sieht man den Profi, als Jurist erkenne ich das natürlich sofort, denn ich weiß: Mangelnden Inhalt kann man am besten hinter vielen Worten verstecken. Kurz zusammengefasst schreibt sie, dass sie allem sowohl als auch und absolut glaubt, weil alles zweifelsfrei und Wissenschaft sei, alles erwiesen und so weiter.

Dabei ist die Frage 1 der Klimafragen mit dem Zitat, dass keine belastbaren Prognosen möglich sind, ein gewisses Problem, denn wenn keine belastbare Prognose für die zukünftige klimatische Entwicklung unter dem Einfluss des anthropogenen CO2 erstellt werden kann, gibt es auch keine Berechtigung für eine Große Transformation einschließlich einer Energiewende, die eine gigantische Herausforderung für Deutschland und die gesamte Menschheit darstellt. Die FDP umschifft diese Problematik clever, indem sie sagt: „Wahrscheinlichkeit und statistische Unsicherheiten sind inhärente Merkmale jeder Forschung, die wissenschaftlichen Grundsätzen folgt.“ Und dass man nicht weiß, sei nicht nur gut, sondern ein Qualitätsmerkmal. Den genialen Einfall hätte ich früher bei einer Mathearbeit gut gebraucht. Aber Leute, wenn Nichtwissen ein Qualitätsmerkmal ist, dann bin ich so etwas von qualitativ hochwertig, das gibt es gar nicht! Ihr könnt mich glatt für jeden Spitzenposten nehmen!

Als politische Handlungsanweisung nicht ausreichend

Nun ist es aber so, dass die Ergebnisse des IPCC zwar hochinteressant, aber als politische Handlungsanweisung nicht ausreichend belastbar sind. Nur mal als Beispiel: Für die Modellierung des Klimas ist ein extrem kompliziertes System von partiellen nichtlinearen Differentialgleichungen mit stochastischem Anteil numerisch zu lösen. Um überhaupt rechnen zu können, benötigen die Computer Werte für Rand- und Anfangsbedingungen in diesem System – die Ergebnisse hängen entscheidend davon ab. Diese Bedingungen lassen sich zum großen Teil jedoch nur schätzen. Als Beispiel sei hier nur die Aufnahme und Abgabe von CO2 durch die Böden genannt, wozu die Untersuchungen erst in den Anfängen stecken. Bei Wikipedia kann man zur Einarbeitung der Randbedingungen lesen: „Vor allem die Prozesse in der Biosphäre werden im Augenblick noch als Größen und Parameter vorgegeben.“  

Das fügt ein Element der Beliebigkeit in die Modellierungen ein, welches die Ergebnisse entscheidend beeinflussen kann. Denn: In den von ungeheuer komplizierten Wechselwirkungen geprägten Systemen kann sich eine kleine Abweichung von der Realität bei den Annahmen zu großen Fehlern im Ergebnis aufschaukeln. Ein solches Problem lässt sich auch nicht durch eine noch so erhebliche Steigerung der Rechenleistung beheben. Bereits dieser Fakt stellt die Prognosetauglichkeit der Modellrechnungen infrage.

Im Gegensatz zu einer Behauptung von Stefan Rahmstorf, dass „die Klimamodelle seit fünfzig Jahren die globale Erwärmung korrekt vorhergesagt haben“ (SPIEGEL vom 31.01.2020), gab es in der Geschichte der Modellierung bemerkenswerte Defizite. Tatsächlich konnte weder der Abfall der Globaltemperatur zwischen 1945 und 1975 (der übrigens damals führende Klimatologen zur Prophezeiung einer neuen Eiszeit veranlasste) noch die zehnjährige „Hiatuspause“ vorher rechnerisch dargestellt werden. Und im Bericht des IPCC von 2007 hieß es noch: „Die Gletscher im Himalaya sind mit hoher Wahrscheinlichkeit bis 2035 oder vielleicht schon früher verschwunden.“ Nach lebhafter Kritik an dieser Aussage brauchte der Weltklimarat drei Jahre, um sie zu revidieren.

Die zutreffende Beschreibung vergangener Klimaverläufe wäre eine notwendige Bedingung für die Fähigkeit von Modellen, zukünftige Entwicklungen zu prognostizieren – hinreichend ist eine solche Modelleigenschaft noch nicht. Wenn die Modellrechnungen Vertrauen verdienten, sollten deren Ergebnisse im Verlauf ihrer Entwicklung sich wenigstens einigermaßen asymptotisch den belastbaren Resultaten annähern. Stattdessen wurde 2018 eine Änderung der bis vom IPCC vertretenen Vorstellungen um mehr als 100 Prozent verkündet.

So unpräzise wie eh und je

Dies zeigt ein Interview des SPIEGEL vom 5. Oktober 2018 mit einem der Leitautoren des letzten Sachstandsberichtes des IPCC, dem Direktor des Max-Planck-Instituts für Meteorologie in Hamburg, Professor Jochem Marotzke. Er erklärt darin: „Unser verbleibendes CO₂-Budget für das 1,5-Grad-Ziel ist wohl mindestens doppelt so groß wie gedacht, fast tausend Gigatonnen. ... Offenbar verbleibt ein kleinerer Teil der ausgestoßenen Treibhausgase in der Atmosphäre, weil Wälder und Ozeane mehr davon schlucken als gedacht.“ Gleichzeitig reduzierte das IPCC die tolerable Grenze der Temperaturerhöhung in diesem Jahrhundert von 2 auf 1,5 Grad. Prof. Marotzke stimmte der Klassifizierung dieses Wertes als „politischer Grenzwert“ in dem Interview zu.

Eine ungeschönte Darstellung der Probleme von Klimamodellierung aus berufenem Mund findet sich in der SPIEGEL-Ausgabe vom 22. März 2019: Prognosen zur Erderwärmung, Warum Wolken der Fluch aller Klimaforscher sind. Darin wird der seit 20 Jahren am Hamburger Max-Planck-Institut für Meteorologie auf dem Feld der Klimamodellierung forschende Bjorn Stevens vom SPIEGEL intewiewt. Er schildert die Schwierigkeiten einer Modellierung des Wolkenphänomens; wir geben hier einige seiner Aussagen wieder: „Die Rechenleistung der Computer ist auf das Vielmillionenfache gestiegen, aber die Vorhersage der globalen Erwärmung ist so unpräzise wie eh und je. … Es ist nicht leicht, dieses Versagen der Öffentlichkeit zu vermitteln. … Die Temperaturen in der Arktis zum Beispiel klaffen in den verschiedenen Modellen um teilweise mehr als zehn Grad auseinander. Das lässt jede Prognose der Eisbedeckung wie bloße Kaffeesatzleserei erscheinen.“

Die Behauptung der FDP, es sei unstrittig und wissenschaftlicher Konsens, dass ohne Minimierung der menschlichen Treibhausgasemissionen nicht verantwortbare Schäden entstünden, stehen im Widerspruch zum Beispiel zu den Fakten aus dem Protokoll einer Anhörung von John R. Christy vor dem Ausschuss für Wissenschaft, Weltraum & Technologie der Vereinigten Staaten am 29. März 2017. John R. Christy ist Klimatologe des Staates Alabama und Professor für Atmosphärenwissenschaft sowie Direktor des Instituts für Wissenschaft des Erdsystems an der Alabama-Universität in Huntsville, Leitautor und Peer-Reviewer von Veröffentlichungen des IPCC. Die von ihm präsentierten Ergebnisse von 32 Computermodellen des IPCC für Temperaturverläufe in den Tropen beweisen nicht nur, dass von „korrekter Vorhersage“ keine Rede sein kann, sondern zeigen auch die beste Übereinstimmung von berechneten mit gemessenen Werten, wenn der Treibhauseffekt unberücksichtigt bleibt.

Ein lustiges Grünen-Experiment

Immerhin kann sich die FDP freuen. Schließlich will sie ja nur eine Verlangsamung des Klimawandels, damit die Menschen sich besser anpassen können: „Der Klimawandel muss vor allem besser erforscht, begrenzt und in seiner Geschwindigkeit verlangsamt werden. Nur dann können sich unsere Gesellschaften auch erfolgreich anpassen.“

Null Problem, die Verlangsamung der Geschwindigkeit bekommen wir hin, denn wenn alles vom CO2 abhängt, dann haben wir reichlich Zeit gewonnen. Wir haben weltweit nicht nur seit Anfang des Jahres reichlich Zeit eingespart, sondern werden es auch noch ein Weilchen in der Zukunft tun, Corona lässt grüßen. Zugleich fahren wir ein lustiges Grünen-Experiment: Was passiert, wenn wir die Industrie herunterfahren? Wie prall ist es, wenn Reisen eingeschränkt ist? Auch das urbane Leben mit outgoing und socializing ist nicht wirklich klimaneutral, die Einschränkungen konnte man nun testen.

Das neue vegan ist jetzt das „stay home“. Und wie klug ist überhaupt die grüne Vision, zwar gegen Massentierhaltung zu sein, gleichzeitig aber die Massenmenschenhaltung mittels Urbanisierung zu betreiben, damit man richtig super anfällig ist für Viren oder sonstige Ereignisse (Stromausfälle?), die dann ganz einfach mit einem Streich alle Neune kegeln können? Der hochgelobte ÖPNV – die Virenschleuder schlechthin – und fällt es aus, dann sieht der Urbane alt aus. Kann aber passieren, schneller als man denkt.

Was ich aber besonders lustig finde: Kein Klimamodell hat eine Seuche eingepreist, dieser Fall war nicht bedacht. Damit zeigt sich das Problem mit den Vorhersagen der Zukunft bei komplexen Systemen. Es gibt da genau eine, absolut zuverlässige Regel, wonach es erstens anders kommt und zweitens, als man denkt. 

Anmerkung: Ich danke ausdrücklich und ganz herzlich Herrn Prof. Dr. Dr. Wulf Bennert für seine fachliche Zuarbeit.  

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Marc Blenk / 27.04.2020

Liebe Frau Heinisch, ” gleichzeitig aber die Massenmenschenhaltung mittels Urbanisierung zu betreiben, damit man richtig super anfällig ist für Viren oder sonstige Ereignisse (Stromausfälle?), ....”, dafür einen dreifach donnernden Tusch. Der Grünen Geilheit auf die humanoide Käfighaltung empfinde ich schon seit längerem als obskur und geradezu impertinent obszön. Die grünbewegten Städter verachten die Peripherie und schauen voller Abscheu auf Bauern, die dafür sorgen, dass jeden Tag der Rohstoff vorhanden ist, aus dem ihre kotzwürg mies schmeckenden Biofertigschmeck hergestellt sind.

Stefan Riedel / 27.04.2020

“... Für die Modellierung des Klimas ist ein extrem kompliziertes System von partiellen nichtlinearen Differentialgleichungen…”. Es kommt noch schlimmer: Die Gleichungen sind gekoppelt. Gleichung 17 gelöst. Folge, für Gleichung 3 kann es keine Lösung mehr geben (Modell hin oder her). Von Hans-Joachim Schellnhuber zu Anthony Fauci, “Red Light Spells Danger”.

Silas Loy / 27.04.2020

Sehr geehrte Frau Heinisch, die Antworten von AfD und FDP habe ich auf Ihrer Webseite Klimafragen.org schon gelesen. Die AfD darf aber gerne noch etwas mehr rhetorischen Schliff entwickeln. Die FDP dagegen hat allerdings wirklich ein selbstgefälliges Kabinettstückchen an Sophisterei hingelegt, das Phrasentänzchen eines gläubigen Sektierers um das Goldene Kalb eines frei imaginierten “Wissenschaftlicher Konsenz”. Darauf werden sich alle diese verantwortungslosen Mandatsräger*Innen und Mutti höchstselbst eines Tages herausreden: auf die sogenannten Experten. Und diese Spezies hat ihre sogenannten Expertisen deshalb ihrerseits schon mit Konjunktiven gespickt , um sich dann von ihren surrealen Hochstapeleien wieder abseilen zu können. Ich habe für die Klimasektierer immer nur drei Fragen, die sie schon völlig überfordern: Wie hoch ist der Anteil des Edelgases CO2 an der Luft? (0,04%) Wie hoch ist daran der Anteil menschlich erzeugter Emissionen? (4%) Wie kann man also mit der Reduktion des 0,00016% Anteils menschlicher Emissionen an der Luft deren Temperatur beeinflussen und damit “das Klima retten”? Spätestens nach Frage 3 kommt (bestenfalls) nur noch haltloses Gesülze, wenn auch im unduldsamen Brustton tieffliegender Überzeugung. Flachzangen als Klimaschrauber. - Ihnen und ihrer Mitstreitern: Vielen Dank!

Hans-Peter Dollhopf / 27.04.2020

Die FDP ist zwar parteisystempolitisch ein Zwerglein und es gibt diese Winzlingspartei “Die FDP” mit Geschäftsstelle und entsprechender Adresse, aber “die FDP” gibt es trotzdem nicht! “Die Behauptung der FDP, es sei unstrittig und wissenschaftlicher Konsens, dass ...”, ist nur die Zusammenfassung eines einzigen FDP-Phrasendreschers mit individualmenschlichem Name, Anschrift und Gesicht, der sich aber lieber bedeckt hält und versteckt hinter der Partei. Seine oder ihre Arbeit war die einer Stellungnahme. Er hat als Geschreibsel abgeliefert und irgendwer oder -welche andere/s hat oder haben dann kurz darüber geguckt und abgesegnet, was wir nun als Antwort “der FDP” auf die Klimafragen lesen. Denn für gewöhnlich haben Parteien eigens “Experten” zum Ansprechbarsein, Reagieren, Einfluss nehmen, Postenbeanspruchen ... bezüglich Sachthemen. Solche, die sich ein “Spezial"thema als persönliche parteikarrierefördernde Sinngebung als lukrative Einnahmequelle erkoren (das Luder!)! Und die Antworten der FDP auf die Klimafragen hat die angeschriebene Fraktion nur zu gerne dieser aktuell dafür ebbes auch noch vergüteten Witzfigur überlassen! “Der/die macht davon doch ständig Reden! Gebt das dem/der zur Beantwortung der Klimafragen.” Entsprechend kam eine vollkommen einseitige Antwort zustande. So stellt sich auch die FDP zu bereits verbrannten und weiterhin und zukünftig weiter beabsichtigten Tausende Milliarden Ausgaben auf Kosten des Volkes der Steuerzahler, sachlich arbeitsteilig hirntot begründet aus der Bezahlfeder eines einzelnen Parteireferenten. den Fragen: Hirntot (dein Name ist Parteienstaatssystem)! Jedes einzelne FDP-Mitglied sollte es interessieren, wer da konkret auf Kosten seines, ihres, mal mehr, mal weniger, guten Namens so ein hirntotes Pseudo-Nerd-Nachlabbern grüner Soße im Namen aller[!] anderen Freien, Liberalen, abdrückte. Und wer persönlich diese vollkommen minderwertige Stellungnahme zur Veröffentlichung genehmigte!

herbert binder / 27.04.2020

Einem Ondit zufolge…also, es gibt Stimmen, liebe Frau Heinisch, die behaupten, sie wäre in ihrem früheren, also ihrem richtigen Leben längere Zeit mal einem ordentlichen Beruf nachgegangen. Irgendwas mit Synchronisation bei Disneyfilmchen. Mir fiel dazu auch sofort ein, was passen könnte: der Donald…nein, nein, sondern die Duck. Ich habe mir entsprechendes Material im Internet angesehen und angehört, aber das hat mich irgendwie nicht komplett überzeugt…man versteht das nämlich überhaupt nicht richtig, und die anderen paar Fetzen machen irgendwie überhaupt keinen Sinn. Vermutlich kommt das Ganze mal wieder von Neidern, bösen Zungen sozusagen. Ich bin wohl einer Ente aufgesessen.

Gunther Thöndel / 27.04.2020

Ganz großer Beifall, Frau Heinisch! Selten habe ich einen Artikel gelesen, der so fundiert und reflektiert wiedergibt, was unsere Regierung im Zusammenspiel mit willfährigen, leider aber breitenwirksamen Medien, alles in den Gehirnen der, scheinbar nur noch als Stimmvieh betrachteten, Bevölkerung anrichten kann. Von der unmittelbar bevorstehenden Eiszeit der 1970er Jahre bis zum, aktuell bevorstehenden Hitzetod, propagiert von einer Jugend, die bisher in der aktuellen Wertschöpfungskette kaum Beiträge geleistet hat. Dafür aber umso mehr in der Debatte um Deindustriealisierung, Gendergerechtigkeit, Rassismus, Kultursensibilität, u. s. w. Das ist ein weiter Weg innerhalb eines halben Jahrhunderts und beweist, wie leicht es die Berufspolitiker aller Parteien hatten und haben, eine Bevölkerung vor sich her zu treiben, egal, in welche Richtung. Hauptsache, die dumpfe Masse hat genug Angst um die eigene Existenz.

Sebastian Weber / 27.04.2020

Einen älteren aber interessanten Report-Beitrag dazu kann man auf YouTube finden. Einfach mal nach „IPCC zensiert Klimawissenschaftler Klimaschwindel“ suchen. 7 gut investierte Minuten.

Ruth Rudolph / 27.04.2020

@Gerhard Giesemann Es war die Tänzerin Isadora Duncan im Jahr 1927.

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