Liebe Leut’, egal für wie liberal Ihr Euch von der Innenperspektive aus haltet - von außen wird das gerne anders gesehen und Ihr wisst das genau. Niemand sitzt gerne mit Schmuddelkindern öffentlich auf derselben Bank - egal ob die Schmuddelkinder als Schmuddelkinder gelten oder tatsächlich welche sind. Von daher bedankt Euch bei den Werbepartnern, die bisher den Weg mit Euch beschritten haben - von nun an muss es eben anders gehen. Btw.: Ich habe noch nie Werbung hier gesehen, jedenfalls nicht bewusst. Mit freundlichen Grüßen, Thomas Oerder
Ein Aspekt kam leider zu kurz, nämlich der des “Retargeting” bzw. der Idee, die dahinter steht. In Zeiten des Internets ist eine “Zielgruppe” im klassischen Sinn viel schwerer zu definieren als bei den Printmedien: Alles ist nur einen Klick entfernt und das zumeist auch noch kostenlos! Daher ist es durchaus sinnvoll, als “Zielgruppe” genau den einen Internetuser zu definieren, der gerade eine gegebene Seite aufruft. Ich kann doch selbst am Bildschirm nachverfolgen, dass ich einen Großteil meiner Werbeanzeigen quasi mit mir herumschleppe - d. h., mir wird die Werbung angezeigt, die ich schon vorher irgendwo ergoogelt bzw. angeklickt habe, und das unabhängig davon, auf welcher Seite ich gerade surfe. Hier wäre m. E. das Know-how von echten Werbetreibenden gefragt, die einem interessierten Publikum das mal genauer darlegen könnten. Das Perfide an der Kampagne von Gerald Hensel damals war ja, dass er genau auf diese “Retargeting”-Effekte gesetzt hat: Da klickt ein Veganer vom Prenzlberg eine Seite an, die er von sich aus nie angesteuert hätte und ist entsetzt, dort die Werbeanzeige seiner veganen Lieblings-Pizzeria zu finden. Dass aber nur er, der vegane Prenzlberger, diese Anzeige sieht, nicht aber der “Nazi”, den er hinter dieser Seite vermutet, und der daher auch kaum Werbeeinnahmen generieren dürfte, verstehen viele nicht. Mit anderen Worten: Ich würde im Rahmen dieser Debatte das gesamte Konzept des “digitalen Werbeumfeldes” kräftig hinterfragen.
Das mit den Förderungen und den sozialen Zwängen, bis zur Vernichtung der eigenen Existenz, ist finde ich, die moderne Antwort auf die Gulaschkanone und geheime Delogierungen in der Nacht.
Das alles erinnert an die Zeit der Hexenverfolgung bzw. Denunziantentum im 3. Reich. Sind die wirklich alle so mit dem Klammerbeutel gepudert, dass sie nicht merken, dass sie Mittel und Wege aus einer Zeit benutzen und beschreiten, die sie so vehement bekämpfen wollen (und im Alleingang wahrscheinlich sämtliche Nazis erledigt hätten)? Leider überholt die Wirklichkeit jede Satire. P.S. ein kleiner Betrag ist raus
Die Aussage: „Recht auf Werbe-Budgets gibt es nicht“ ist ein rhetorischer Strohmann, denn es hatte nie jemand behauptet, dass es ein Recht auf Werbe-Budgetes gäbe. Mit diesem Strohmann Argument will man aber die wirtschaftliche Vernichtung der damit bedrohten Unternehmen als rechtmässig verkleiden. Die dieses Strohmann Argument im Schutz der Anonymität nutzenden denunziatorischen Hypermoralisten wissen ganz genau, was sie da tun.
Die Achgut-Seiten erscheinen mir seit heute deutlich aufgeräumter, ist die Taboola-Werbung schon weg? Ich frage mich ja sowieso immer, welchen Wert eine Werbung für Unternehmen hat, die man nur noch genervt und schon automatisch wegklickt bzw. ignoriert. Davon abgesehen: Bei VW müssen die Nerven gerade blank liegen, der Aktienkurs befindet sich im freien Fall. Und wer weiß, vielleicht sitzen die Mehrheitseigner ja auch demnächst in China - dann gibt es besonders schöne Werbetafeln für die gute, für die kommunistische Sache.
So schrecklich das alles ist und Denunziation als politisches Mittel maximal zu verurteilen ist und nicht in eine freiheitliche und demokratische Grundordnung passt, so muss auch die Achse das gegenwärtige gesellschaftliche Klima wohl oder übel zur Kenntnis nehmen. Sehr viele Firmen sind tief links/grün „angestrichen“ und haben eine grüne, klimaideologisch geprägte Thematik und Diversity in ihre Firmenleitlinien geschrieben. Die Hintergründe sind bestens bekannt und vielfach beschrieben. Kritisiert jemand öffentlich das Werbeverhalten, klingeln dort die Alarmglocken. Als aufmerksamer und wohlgesonnener Leser der Achse habe ich in der letzten Zeit eine gewisse Verengung auf die Coronaproblematik festgestellt, in der man zeitweise auch nicht ganz unumstrittenen Akteuren aus dem Corona kritischen Lager breiten Raum zugebilligt und eine neutralere und streng faktenbasierte Sichtweise etwas hintan gestellt hatte. Zudem hätte mMn eine so wichtige Plattform, wie es die Achse in der gegenwärtigen Zeit darstellt, ihre Finanzierung auf etwas solidere Beine stellen und bspw. ein Abo-System einführen können, um zusammen mit Spenden nicht völlig von Werbung abhängig zu sein. Ich bin mir sicher, dass ein breites Publikum mit einer ähnlichen gesellschaftspolitischen Sichtweise solche Schritte akzeptiert hätte. Da scheinen andere vergleichbare Foren ein etwas glücklicheres Händchen zu haben. Trotzdem hoffe ich sehr, dass die Achse auch diese Krise meistert.
Leserbriefe können nur am Erscheinungstag des Artikel eingereicht werden. Die Zahl der veröffentlichten Leserzuschriften ist auf 50 pro Artikel begrenzt. An Wochenenden kann es zu Verzögerungen beim Erscheinen von Leserbriefen kommen. Wir bitten um Ihr Verständnis.